Spätabends am Mittwoch sah ich die Wettervorhersage vom Wochenende und fing an zu überlegen ... hmmm ...
Spontan Freitag freigenommen, buchte im Berghotel eine Übernachtung und ging nach Kandersteg:
Der See war für meine Verhältnisse sehr klar. Sichttiefe schätzungsweise 6-7m?
Sonnencreme eingerieben, mietete wieder ein Boot, machte ein paar Ruderschläge raus und montierte gemütlich 2 Ruten. Eine für grössere Zielfische, eine für kleinere. Diesmal der linken Seite entlang nach hinten geschleppt und beim Delta/Bachmündung links hinten, sah ich einen herrenlosen, roten Buldo und dachte mir nichts dabei. Beim nächsten Blick zum Buldo war er weg. Dann sah ich ihn wieder, paar Meter weiter. WTF? Dann sah ich ihn schwimmen und mir ging ein Licht auf. Schleppen gestoppt, Schnüre eingeholt, Blinker montiert und nach etwa 3 Würfen konnte ich den Buldo einfangen und den Regenbögler von seiner Last befreien.
Dann sass ich, löste die Verhedderung vom Blinker und Buldo, schnitt die Schnüre durch und als ich fertig war, bin ich vom leichten Wind schon bis zum Wasserfall getrieben und hörte eine Forelle springen, schaute hin (war ca. 40-50m weit weg) und sah grad ein Schwärmchen von einem halben dutzend Forellen direkt vor meinem Boot durchziehen, keine 3m weit weg, sowie paar weitere, keine 10m vom Boot weg. Voll vom Jagdfieber gepackt, wechselte ich auf Mikroblinker und fing in etwa 10min Regenbögler 2, 3 und 4
Die ersten 3 waren gut genährt und ca. 28-30cm. Die vierte war wunderschön, ca. 32-33cm und hatte im Gegensatz zu den anderen eine riesige Fresse. Man könnte meinen, dass diese bei fast gleicher Grösse im Gegensatz zu den Artgenossen fast doppelt so grosse Köder inhalieren kann (hab kein Foto vom grossen Mund gemacht)
Sah im Kasten dann so aus:
Wetter usw:
Wasserfall mit Regenbogen:
Da sozusagen der Bedarf an "überhaupt Fische fangen" gedeckt war und der Tag noch lange dauerte, ging ich von da an nur noch auf die Suche nach Kanadiern und Saiblingen. Leider konnte ich an verschiedenen Spots auf Grund keine finden, egal mit was. Als ich dann wieder schleppen ging, konnte ich 2 jüngeren, sympathischen Uferanglern helfen, ihr Wurfgeschoss wieder zu bekommen, nachdem die Schnur gerissen ist und der Zapfen mit etwa 40m Schnur davontrieb
Rutenhalterung beim Schleppen
Danach konnte ich noch einen Biss verzeichnen, aber nichts mehr fangen. Nach einem gemütlichen Schwatz draussen in der Dunkelheit gings dann langsam ins Bett. Wir nahmen uns vor, früh fischen zu gehen vor dem Frühstück und bevor wir die Boote am Samstag ab 7:30 haben könnten. Die beiden sind gegangen, ich hab verpennt und war erst um 7:20 wach
Nach dem Frühstück gings dann auf den See. Wie auch am Tag zuvor, gabs am Samstag immer wieder Phasen, wo es praktisch windstill war. Samstags sogar mehr als am Freitag. Habe an beiden Tagen den Anker dabei gehabt, aber NIE verwenden müssen. Nicht mal beim Gambelen
Guten Morgen:
Am Samstag fing ich wieder gleich an wie am Freitag. Schleppen linke Seite entlang. Ein Anfasser vor dem Delta hinten, sonst nichts. Beim Wasserfall dann ein Biss auf kleinen Wobbler, den ich verwerten konnte. In der flacheren Zone hinten rechts, konnte sich dann ein weiterer Regenbögler im Fischkasten gemütlich machen. Nachdem ich die 2 Kollegen vom Vortag kreuzte und sie keine 100m hinter mir waren, biss Nummer 3 auf den kleinen Wobbler.
Mittagessen:
Danach habe ich bis am Nachmittag an 16-18 Spots in Tiefen von 8-35m mit Gummi und Gambe, sowie Blinker am Grund entlang, die Bewohner der Tiefe gesucht. Kein Biss, nichts. Als mal beim Gambelen 200m vom Ufer entfernt, bei etwa 30-35m Tiefe, ein Fisch in Wurfweite sprang, legte ich die Rute ab und nahm die mittlere Combo, wechselte auf 6g EFFZETT und fing beim 2. Wurf meinen grössten Regenbögler dieser Woche. Zuhause nachgemessen waren es 35,5cm.
Als ich bis 15 Uhr nichts in der Tiefe zum Biss überreden konnte, rüstete ich um auf leichtes Schleppen und machte mich auf den Rückweg mit kleinem Wobbler und Mikroblinker, in der Hoffnung, noch zum Abschied etwas zu fangen. Auf dem halben Weg zurück hatte ich auf den kleinen Blinker einen "Biss", die Rute war aber nur ganz wenig krumm und ich kurbelte ein. Scheinbar ein Ästchen erwischt? Nachdem ich 50m reingekulbelt hab (von ca. 70-80m), bemerkte ich erst, dass da wirklich was Lebendiges dranhing. Ich fing dann noch das herzigste und kleinste Regenböglerli in meiner Bergseekarriere, oder zumindest solange, wie ich zurückdenken kann. Süsse 21,5cm hatte Fisch Nr. 5, bzw. der potenzielle Futterfisch für die Kanadier.
Durch diverse Auswechmanöver verlängerte sich der Schleppweg ein bisschen, damit ich der erwachsenen Pappnase mit den beiden Söhnen (ca. 8-10 Jahre) nicht in den Weg kam. Der Herr kam aber doch auf Kollisionskurs, weil er zickzack gerudert ist und die Navigation den Kleinen überliess. Zum Glück konnten sie noch 10m hinter mir abdrehen (der eine Sohn hat sogar mit den Händen auf dem Bug versucht, den Kurs zu beeinflussen ), währenddem ich absichtlich zum Ufer gegangen bin, um dort die beiden Schnüre einzuholen. Als ich den Blinker drin hatte und den Wobbler einzog, konnte ich mitverfolgen, wie die Pappnase 15m nah am Ufer entlang über die Schnüre ruderte, wo ein paar Leute am Ufer gefischt haben und einer sehr freundlich auf sich aufmerksam gemacht hat, dass man doch bitte Abstand halten sollte. Tja, das kommt halt davon, wenn der Papi rudert, dabei nach hinten schaut und nur die beiden Buben nach vorne schauen, um Kursabweichungen dem Papi zu melden
Nach einer Coupe Nesselrode und einem Cola gings nachhause. Die Seesaiblinge und Kanadier haben sich wohl vor mir versteckt oder gingen auf Brautschau. Nächstes mal dann
Hier noch der Vergleich zwischen dem Grössten und dem Kleinsten