Die „wahre“ Aeschenfischerei gehört bei uns, wie auch bei vielen anderen Fischerkameraden in die kalte Herbst-, Winterzeit. Dann nämlich, wenn auf die anderen Fischarten wenig bis gar nichts mehr geht, gehört das Aeschenfischen zu einer der spannendsten Überhaupt. Egal mit welcher Technik man sich an den Fahnenträgerinnen versucht, jede für sich birgt ihre eigenen Reize und Herausforderungen. Das Ultimative gibt es nicht, es kommt darauf an, wie die momentane Wassersituation daherkommt und für uns noch wichtiger, was einem persönlich am besten behagt. Flexibel sein und sich anpassen sind immer ein Garant dem Erfolg näher zu kommen.
Das Aeschenfischen mit der Zapfenmontage hat eine sehr lange Tradition. Ob früher oder heute, richtig angewandt ist sie ebenso faszinierend wie fängig. Entscheidend ist die passende Wahl beim Zapfengewicht, wie die perfekt eingestellte Lauftiefe des Köders – vom Zapfen bis zum Haken. Zu kurz eingestellt heisst, der Köder wird nicht auf dem Gewässergrund sondern irgendwo im Zwischenwasser angeboten. Zu lang eingestellt bringt viele unnötige Hänger, weil meist so der Haken mit Köder hinter dem Blei her läuft. Die „perfekte“ Zapfenmontage sollte also demzufolge wie folgt im Wasser treiben: Zapfen knapp über der Wasseroberfläche, Bleigewicht auf dem Gewässergrund und Vorfach mit Köder knapp über dem Grund. Das spürt man ganz einfach indem man erst die Montage auswirft und dann mittels Schnurstoppen diese zum Driften bringt. Merkt man dabei wie das Blei über den Boden ruckelt, kann man davon ausgehen, seinen Köder auf Augenhöhe mit den auf Futter wartenden Aeschen gebracht zu haben.
Oft und öfters sind die Aeschen wählerisch was ihr Futter anbelangt. Selten bringt gleich der erste Wurf einen Anbiss. Manchmal braucht es derer viele und nicht selten verrinnen dabei die Minuten und können zu Stunden werden. Deshalb versuche man es an aussichtsreicher Stelle immer wieder und manch einer wird dabei mit Sicherheit eine angenehme Überraschung erleben. Merke: „Forellen und Co. lassen sich reizen, Aeschen muss man überzeugen!“
Kalte Finger gehören beim Aeschenfischen einfach dazu, dafür gibt es das Lagerfeuer mit Freunden oder zwischendurch die Hosentaschen zum Wärmen. Ebenso bringt geeignete Kleidung wie Schuhwerk Besserung. Einzig wenn es zusätzlich stürmt und windet macht es eindeutig weniger Spass und auch die Aeschen scheinen in solchen Momenten bedingt weniger hungrig zu sein. Dann ist es Zeit sich in behaglicher Wärme aufzuhalten und mit Vorbereitungen oder in Erinnerungen an vergangen Erlebnisse zu schwelgen – so machen wir das. In diesem Sinne!