Gestern war es - zum Glück könnte man sagen - ein windiger Tag. Der Wind vertrieb nämlich schnell den Morgennebel und dichte Wolken am Himmel liess er erst gar nicht aufkommen. Zum Glück lachte bald die Sonne und ihre Strahlen sorgten für ein angenehmes empfinden der Temperatur. Am Nachmittag – was für ein Glück – fand ich Zeit, für ein, zwei Stunden ans Fischwasser zu kommen. Beim 10ten Wurf den ersten Fischkontakt - weitere folgten in unregelmässigen Abständen – was für ein Glück – die Fische waren in der Region und sie waren auch in „Fresslaune“. Für einmal zeigte sich wie gut der allgemeine Fischbestand in der Aare sein kann – Alet, Barbe, eine Regenbogenforelle und Aeschen in den verschiedensten Jahrgängen tummelten sich vor Ort – wenn das kein Glück ist!? Ich wähnte mich in diesem Moment im „Fischerparadies“ – und das ist doch Glück pur!
Glück ist sicher relativ und die Definitionen dazu sind auf vieles Anzuwenden. Aber vor allem beim Fischen – liegt es auch an jedem Einzelnen von uns, seinem pers. Glück auf die „Sprünge“ zu helfen, indem man seine Erfahrungen durchforstet und sich in Erinnerung ruft, welche Mitteln man bei der letzten, ähnlichen Situation erfolgreich angewendet hat. Wer auf diese Weise seinem Glück nachhilft, wird das Glück mit Bestimmtheit auch öfters erleben dürfen. Zudem bringt es einem das Gefühl von Sicherheit und dies wiederum lässt einem das Glück bewusster erleben und geniessen. Ganz wichtig dabei ist, dass man sich stets vor Augen hält, dass es das Eine ohne das Andere nicht gibt – nicht geben kann – vor allem nicht in der Fischerei!
Glück haben bedeutet auch glücklich sein. Glück wird einem geschenkt – für sein Glück kann man etwas tun – Glück soll man geniessen! Aber – Glück kann man nicht kaufen – und – Glück soll man niemals erzwingen. Mein Glück ist: „Wenn für mich der Tag Zeit bietet ans Fischwasser zu dürfen – wenn die Umstände dabei passen – wenn ich so Fischen kann wie ich möchte – wenn evt. - aber niemals zwingend - ein Fisch an meinem dargebotenen Köder derart interessiert ist, dass er diesen nicht verschmäht und anbeisst – wenn ich aus einem fairen Drill als „Gewinner“ heraus gehe – wenn ich dann am Abend vor einem feinen Mahl auf dem Teller am Tisch sitze – und – dabei „mein“ Glück in Gedanken Revue passieren lassen kann!“
Die braunen Nymphen – für einmal mit kleinen Köpfchen in Kupferfarben – waren die „Bringer“ – war es nun „nur“ Glück? – sämtliche Fischkontakte hatte ich bei erneut höherem Wasserstand ausschliesslich in nächster Ufernähe – Glück oder doch eher logisch? – eine gut genährte Aesche wanderte ins Körbchen – Glück oder Nachhaltigkeit? Wie man nun unschwer erkennen kann, man kann immer versuchen „seinem“ Glück nachzuhelfen – mal mehr, mal weniger „Erfolgreich“. In diesem Sinne!