Grosse Forellen, wirklich grosse Forellen, Schluss

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Roland56
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Grosse Forellen, wirklich grosse Forellen, Schluss

Beitrag von Roland56 »

So denn, kommen wir zum Schluss dieser Lord of the trout Trilogie! Habt ihr noch Interesse, sonst, skip.... andernfalls nochmals etwas Fischiges aus den Twizel Kanälen.

Ich war beim Winterfischen um Twizel. Wenn schon mal Winter in Neuseeland dann am richtigen Ort, wo der Name Winter auch seinen Namen verdient. Twizel ist denn auch das La Brévine von Neuseeland mit den tiefsten Temperaturen und eben nicht nur den grössten Forellen. Minus 21°C hatten sie 2015 und 50 cm Schnee. Ich war also gespannt auf das was da auf mich zukommen sollte.

Ich parkte oft in der Nähe der Kanäle um beim Morgengrauen auch gleich am Wasser zu sein mit den besten Fangchancen. Das ist so ein Platz.
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Um es gleich vorwegzunehmen, der Winter 2020 war ausnehmend mild. Obwohl infolge von Glatteis doch der eine oder andere im Graben neben der Strasse landetet. Sie nennen das hier "black ice", überaus heimtückisch.
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Die schönen Fänge entschädigen aber schon. Auch wenn die Forellen manchmal eher interessant aussehen als schön.
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Gelegentlich fängt man auch Zuchtlachse sie abgehauen sind. Die sind aber wirklich meist nicht schöne Fische. Ihre Schwanzflossen sind abgescheuert an den Netzen. Sie sind auch kein Vergleich zu einem Wildlachs in Alaska in Bezug auf die Qualität des Fleisches. Erstaunlicherweise lieben viele in Neuseeland deren öliges Fleisch aber sehr. Geräucht sind sie aber wirklich erstaunlich gut, wenngleich ich einen kaltgeräuchten Rotlachs aus der Räucherei der Alaskasausage oder Trappers Creek in Anchorage bei weitem vorziehe.
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Kollege Marcel mit einem Lachs von über 20 Pfund, gefangen in der Nacht an einem leuchtenden Silicon Fischei.
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Diese Browntrout ging meinem Kollegen Patrick Noone an seinen dunklen ganz langsam in Ufernähe geführten Gummifisch an einem leichten 2 g Jig. Wenn ich Pat fischen sehe bekomme ich immer Augenwasser – er scheint die Fische anzuziehen wie ein Magnet! In stockdunkler Nacht beissen die Brownies am besten. Allerdings ist das dann schon nur für die eher crazy fishermen. Man friert sich die Finger ab, die Schnur gefriert in den Ringen, wohin man genau wirft hört man nur, die Ufer sind rutschig. Erklärt mal euerer Freundin, dass das Spass machen soll. Achtet dann genau auf ihren Gesichtsausdruck! Pat fing zwei Brownies über 20 Pfund in 30 Minuten, ich fror nur vergeblich dabei fischte ich nur 50 m weg von ihm. Das mit den Softbait muss ich wohl noch üben!
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Die Regenbogenforellen sind teilweise so hell in der Farbe, dass viele denken, es sei in Lachs. Die Lachse hier, Chinook Königslachse, haben aber eine schwarze Zunge, die Regenbogenforellen nicht. Das ist wohl das leichteste Erkennungsmerkmal.
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Es sind nicht nur die tollen Fänge die man in Twizel und überall in Neuseeland mit etwas Geduld machen kann. Es sind v.a. auch die vielen netten Begegnungen am Fluss und die neuen Freundschaften die man schliessen kann. Sean aus Twizel räucht die Forellen nach der Marinierung in einer rum – honey – brown sugar Marinade. Göttlich! Die Neuseeländer sind sehr offen und gastfreundlich. Zwei Fischer hier in Rotorua haben mich letzte Woche eingeladen doch bei Ihnen die Lock down Zeit abzusitzen und vor ihrem Haus zu parken. Sie hätten auch ein freies Gästezimmer. Kein Wunder ist Neuseeland so beliebt bei Touristen.

Auch die Landschaften sind einfach unbeschreiblich, v.a. auf der Südinsel. Eine Million Einwohner leben hier auf einer Fläche von 150'437 km2, also etwa der vierfachen Fläche der Schweiz. Die Fischerei extrem abwechslungsreich. Sei es in den Flüssen, Seen oder im Meer. Da hat der gute TinTin also mehr als recht! Schade einfach, ist NZ etwas weit weg für einen Kurzabstecher.
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Hier als Beispiel so ein Bild vom lake Heron auf der Südinsel. «Jede brucht si Insel» singt Peter Reber, mir reicht hier auch ein See!
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Okay, so long, dear readers. Das also ein paar Eindrücke von down under. Ich muss nun in die Küche. Heute gibt es zur Abwechslung mal...Tintenfisch, squid! Thai Style. So good! So soft! Selbst gefangen vom Ufer aus in der Nähe von Leigh, 60 km nördlich von Auckland, gerade noch vor dem Lock down. (Für die mit den ganz guten Augen - das in der Pfanne hier ist Forelle aus dem Lake Rerewhakaaitu.)
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Schilfhocker
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Re: Grosse Forellen, wirklich grosse Forellen, Schluss

Beitrag von Schilfhocker »

Oh Mann oh Mann..... Aber was für Wachstumshormone kriegen die Lachse??? Sonst wär das ja kaum möglich? Oder????
Petri Dir!
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Loup
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Re: Grosse Forellen, wirklich grosse Forellen, Schluss

Beitrag von Loup »

Danke. Schade ist Schluss mit deinen Berichten. Eventuell können wir ja hoffen, dass da nochmals was von dir kommt. Könnte mir vorstellen über die Fischerei in den wilden Flüssen und kleinen Seen. Oder einfach Bilder der einmaligen Natur von Neuseeland.
Mein Schluss
Geniesse die Covidfeie Zone in Neuseeland. Bei uns in Europa geht einem der ganze Covid Rummel echt auf den Nerv. Höchstens publikumsheischende Politiker und Wissenschaftler begeilen sich daran.
Gruss vom Murtensee
Loup
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Uwe
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Re: Grosse Forellen, wirklich grosse Forellen, Schluss

Beitrag von Uwe »

Servus Roland,
mit grosser Freude und mit grossen Augen habe ich Deine Berichte aus Neuseeland gelesen. Vielen Dank für die tollen Eindrücke und digges Pertri zu den gefangenen Schönheiten. Solche Kaliber will doch sicherlich jeder Fischer mal an der Rute haben.
Aber ich denke, unter den gegebenen Umständen ist alles nicht ganz so einfach.
Ich wünsche Euch aber noch eine gute Zeit, weiterhin viel Petri und be careful!
Gruss Uwe
Eine Seeforelle zu fangen ist wie ein wunderschöner Sonnenuntergang. Man kann es nicht beschreiben, man muss es erlebt haben.
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