Wetter- und Wasserbedingung für Forelle

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xhowar

Wetter- und Wasserbedingung für Forelle

Beitrag von xhowar »

Hallo zusammen.

Wollte mich mal erkundigen wie das Wetter und Wasser einflusst nimmt auf die Bissigkeit für Forellen? Ich fische vorallem im Fluss.

z.B. Sonne/Wolken, Wind, Bise, Temparaturen, Tageszeit... Aber auch Wasserstand, Klarheit, Wassertemparature, etc.

Vielen Dank.
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Eglizwicker
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Re: Wetter- und Wasserbedingung für Forelle

Beitrag von Eglizwicker »

Hi xhowar,

Ich fische öfters im Bach auf Forellen und habe für mich folgende Zusammenhänge festgestellt:

Super schlechte Bedingungen: Klares Wasser, tiefer Pegelstand, Sonnenschein, windstill,
Die Fische sind extrem vorsichtig. Eine falsche Bewegung und die Fische sind weg. Fangen lassen sich nur die, welche sich gut versteckt in den Unterständen befinden und auch nur wenn sie den Köder "im Vorbeigehen" erwischen. Erschreckt sich ein Fisch an einer Bewegung o.ä. ist meistens der ganze Spot unbrauchbar, weil auch den anderen Fischen das Maul dann wie zugenietet ist.

Perfekte Bedingungen: Leicht trübes Wasser, leicht erhöhter Pegelstand, bewölkt/regnerisch, windig.
Die Fische verlieren ihre Vorsicht. Durch den Wind gibt es überall am Ufer Bewegung (von Büschen & Bäumen). Die Bewölkung verhindert harte Schatten, welche die Fische erschrecken. Der leicht erhöhte Pegelstand spült Nahrung herbei aber auch schnell wieder fort. Die Fische müssen sich schnell entscheiden und greifen dann beherzt zu.

Dazwischen gibt es natürlich alles. Hohe Pegelstände sind oft auch schwierig, weil es die Köderpräsentation stark erscxhwert und die Fische dann auch andere Standplätze aufsuchen.

In meinen Augen ist im Fliessgewässer die Tageszeit sekundär.

Natürlich ist das Verhalten am Wasser bei Forellen immer wichtig. Ruhig, vorsichtig, tiefe Silhouette behalten.

Viele Grüsse
xhowar

Re: Wetter- und Wasserbedingung für Forelle

Beitrag von xhowar »

Vielen Dank.
Bis jetzt war das wetter ja schön im Berner Oberland und Ich hatte die Bisse nur nach Sonnenuntergang.
Sehr hilfreich was du gschriben hast.
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Philipp_studer
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Re: Wetter- und Wasserbedingung für Forelle

Beitrag von Philipp_studer »

Hallo Xhowar

Da ich auch regelmässig im Bach fische, kann ich da Eglizwicker nur beistimmen. Was das Anpirschen anbelangt bei klarem Wasser ist, wenn man den Köder bachaufwärts wirft. So wird man vom Fisch nicht gesehen meiner Erfahrung nach und alle Deckungen nutzen, die einem zur Verfügung stehen.

Grüsse
Philipp
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Fishboy
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Re: Wetter- und Wasserbedingung für Forelle

Beitrag von Fishboy »

Bei Wasserfarbe und Pegel bin ich mit euch einverstanden, nur finde ich, dass Forellen je nachdem zuviel Wind gar nicht mögen... Habe schon jenste Beispiele erlebt, kann aber auch nur Einbildung sein. Auch habe ich in den frühen Morgenstunden sowie nach Sonnenuntergang immer am besten gefangen... Man kann oft auch beobachten dass die Forellen zu dieser Zeit aktiver am Nahrung nehmen sind (z.B. durch steigende Fische). Kommt aber sicher immer auch aufs Gewässer drauf an.
Lg
xhowar

Re: Wetter- und Wasserbedingung für Forelle

Beitrag von xhowar »

Vielen Dank an alle.

Noch eine Nachfrage wegen dem Anpirschen. Beim Bach verstehe ich was ihr meint und da, beim schneller fliessenden Fluss (Aare) kann es doch schwer sein von unten nach oben zu fischen. Wie macht ihre es da?
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Fischspinner
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Re: Wetter- und Wasserbedingung für Forelle

Beitrag von Fischspinner »

Ich hatte früher im Bach immer wieder schöne Fische um die Mittagszeit/früher Nachmittag.
Gerade im kleinen Bach (Zulg, Obere Emme usw.) kann es ein Vorteil sein, da eben 99 % früh
oder spät gehen. Nach meiner Erfahrung ist das Wasser nach Regen, wenn es vom trüben unfischbaren aufklart am besten.

Die Fische werden aktiv, sind hungrig und wenig scheu.

@xhowar in der Aare hängt es stark von der Strömung ab, probier verschiedene Winkel und Wurfweiten aus. So kannst du vom selben Standort viel Fläche abfischen.

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Re: Wetter- und Wasserbedingung für Forelle

Beitrag von Raubfisch234 »

Fishboy hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 11:18 Bei Wasserfarbe und Pegel bin ich mit euch einverstanden, nur finde ich, dass Forellen je nachdem zuviel Wind gar nicht mögen...
:v:

Am besten fängt man Bachforellen in Bächen, wo sonst niemand fischt.
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Re: Wetter- und Wasserbedingung für Forelle

Beitrag von Bad Ass Fisherman »

:lol: :lol: :lol:
Raubfisch234
Ja das ist so, dort ist die Scheuchwirkung vom Schatten auch nicht so ein problem.

Ich sage auch die beste Zeit ist im Frühjahr mit dem Schmelzwasser. .. Und vor allem wenn es von trüb zu klar wechselt kommen die besten und heftigsten Bisse.
In der Zeit arbeite ich gerne mit Kontrasten oder Schockfarben. Was sich als sehr effektiv gezeigt hat bis heute.

Schlimmste Bedingungen für mich sind klares Wasser und tiefe Wasserstände, wenn das Wasser denn noch über 22 grad hat ist es eh vorbei...

Mfg BAF
:lol: Laut einer Studie sind Menschen mit weniger Freunden glücklicher und zufriedener...

War es schlecht, dann erst Recht!!
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Re: Wetter- und Wasserbedingung für Forelle

Beitrag von Flümi »

Ich bin da eher speziell, schon fast das Gegenteil von euch, das gebe ich ganz offen zu. Für mich hat das Fischen etwas mit dem Geniessen der Natur zu tun. Zu beobachten.

Schlecht für mich persönlich ist:
Angetrübtes Wasser, nicht so schönes Wetter ... wo halt jeder Fischer mit seinem 22er Vorfach und 5er Haken mit Wurm am Rand entlang seine Forellen fangen kann. Das ist für mich absolut keine Kunst und wenn es nicht grad Eröffnung ist, ziehe ich nicht gerne Regenjacke, Wathosen usw an. Beim Fischen unter solchen Bedingungen geht es nicht darum, Fische zu überlisten, sondern nur darum, Fische zu fangen.

Gut für mich persönlich ist:
Klares Wasser, tiefer Wasserstand, scheue Fische, blauer Himmel, manchmal sogar Sonnencreme nötig. Wenn man an einen Spot kommt, fliehen 20 Forellen. Dann bleiben alle alten Fischer mit ihrem groben Gerät zuhause, die die Fische beim Fühleren direkt unter der Rutenspitze fangen wollen. Ich habe den ganzen Bach für mich alleine.

Warum? Ich kann überall sehen, ob der Bestand gut ist. Ich sehe zum Teil massige Fische und weiss beim nächsten mal, dass es ein guter Spot sein müsste. Dann kommt es eben auf die Technik drauf an. Auf grössere Distanzen fischen, den Köder mit dem richtigen Gewicht für die gegebene Wassertiefe an den Snap hängen. Auf 10-15m mit gefühlvollen Würfen die Spots abfischen. Je nach Wurfwinkel den Köder abbremsen, dass er weniger laut ins Wasser platscht. Das ist für mich Fischen im Bach.

Am Bergsee ist es wie am Bach dasselbe. Ich muss nicht jedes mal ein Vollpackung holen. Wenn ich mit Kollegen ins Oberland gehe, habe ich weniger Freude, wenn von 12 Fischern 8 ihre Vollpackung fangen und die anderen 4 "nur" 2-4stk haben, weil sie es eher gemütlich nahmen, das Lagerfeuer mit Holz und ihre Kehlen mit Wein oder Schnaps gefüttert haben. Mich packt die Situation viel mehr, wenn die Bedingungen schlecht sind wie letztes mal. Wir waren 14 Fischer, 10 blieben Schneider, 3 fingen eine Forelle und ich hatte 2, ausserdem noch 2 im Drill verloren. Und das an einem Put & Take Gewässer ... bzw. wie man hier auch sagt, "Forellenpuff" :mrgreen:
Gruss, Stefan
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