Hallo zusammen. Nachdem ich aus diesem tollen Forum bereits viel „know-how“, spannende Berichte von euren Erfolgen und euren Tricks erfahren durfte, möchte ich nun auch einen ersten kurzen Bericht teilen.
Als „Spätzünder“ in Sachen Angeln habe ich es mit 24 Jahren in diesem Juni endlich wissen wollen und habe das Sportfischerbrevet erfolgreich absolviert. Nach ausführlicher und kompetenter Beratung in einem Fischereifachgeschäft meiner Region (danke Flümi für den Tipp), war ich bereit, um loslegen zu können – dachte ich zumindest. Bei der „Trockenübung“ zu Hause – dem Erstellen einer sinnvollen Montage und dem Üben mit der Rolle - bin ich leider kläglich gescheitert. Die geflochtene Schnur hatte sich in der Rolle verklemmt und ich war schon etwas verzweifelt, ohne einmal am Wasser gewesen zu sein. Es freut mich umso mehr, dass sich ein Mitglied unseres Forum dazu bereit erklärt hat, mir die Grundlagen des Angelns beizubringen – herzlichen Dank Lutra.
Wir haben kurz darauf in Zürich frühmorgens abgemacht, um den Zürisee Eglis nachstellen zu können. Bereits die Zugfahrt mit der Nacht S-Bahn war ein erstes „Erlebnis“ an diesem Tag. Am Boden wünschten sich nicht genauer identifizierbare Flüssigkeiten und Abfall einen guten Morgen und durch die Gänge torkelten die letzten Nachtschwärmer. Nach zweimal gezogener Notbremse und ein wenig Verspätung kam ich dann in Zürich City an.
Es folgte eine kurze Materialkunde, eine Reparatur meiner Rolle (unglaublich wie viel Schnur darin noch eingeklemmt war…) und die Hilfe bei der Montage. Nun waren wir „ready“ für die Eglis. Der Blick auf den wunderschönen Zürichsee entschädigte bereits jetzt für die frühe Anreise und die etwas mühsame Zugfahrt.
Unser Glück haben wir an verschiedenen Stegen entlang des Zürichsees herausgefordert. Das Wasser war an diesem Morgen sehr klar und wir konnten rasch die ersten Eglis im Wasser plantschen sehen. Ich durfte verschiedene Köder (Wobbler, Gummifische) testen und konnte immerhin einige Nachläufer vermelden. Es fehlte mir aber noch bisschen an der guten Köderführung, denn zum Biss verleiten konnte ich keinen der Kandidaten. Lutra hatte da mit seiner Erfahrung mehr Erfolg . Es war schön zu sehen, wie sich das Auswerfen mit jedem Versuch besser gestaltete. Nur noch selten verirrte sich die Angelschnur an einen nicht geplanten Ort. Mit dem bevorstehenden EM-Marathon nahmen die Zuschauermassen entlang des Seebeckens zu – den Fischen war der Trouble wohl zu viel und sie verzogen sich. Wir konnten nach dem feinen Zmorgen beim Beck kaum noch Aktivität wahrnehmen. Nach Hause ging es für mich nach einem lehrreichen und schönen Morgen am Zürichsee leider ohne ersten Fang. Aber das war gar nicht schlimm, ich hatte sehr viel Spass und durfte schöne Momente am Wasser geniessen.
Da ich nicht allzu weit weg vom Hallwilersee wohne habe ich mich letzte Woche dazu entschieden das Jahrespatent für den Aargauer Teil zu lösen (CHF 150.00), obwohl ich vom See nicht viel Gutes gelesen hatte bezüglich des Fangerfolgs. Da dieser für mich persönlich nicht an erster Stelle steht, habe ich mich trotzdem für das Patent an meinem Hausgewässer entschieden. Am letzten Samstag war es dann soweit – mein erstes Mal alleine angeln am See. Etwas nervös war ich ja – hoffentlich mache ich nichts falsch. Begrüsst wurde ich auch an diesem Morgen von einer tollen Stimmung. Bei diesem Anblick war bereits die letzte stressige Arbeitswoche vergessen und ich freute mich einfach nur ein paar Stunden in der Natur verbringen zu dürfen.
Bei der ersten Köderwahl habe ich mich an diesem Morgen für den nachfolgenden kleinen Wobbler entschieden.
Nachdem ich den Wobbler montiert hatte, spazierte ich dem Ufer entlang, immer auf der Suche nach potenziell interessanten Spots. An der ersten Stelle habe ich es mit zwei Auswürfen versucht – das Wasser war auch am Samstag kristallklar. Ich konnte allerdings keinerlei Aktivität erkennen. Nur wenige Schritte weiter dem Ufer entlang, habe ich mein Glück erneut versucht und ein drittes Mal ausgeworfen. Alle guten Dinge sind doch drei – oder? Und tatsächlich - gleich gab es einen heftigen Ruck an meiner Angelrute. Ich war etwas überrascht. Sollte dies wirklich mein erster Fang werden? Und was hängt da dran? Ein Egli wohl eher nich! Nur wenige Augenblicke später durfte ich meinen ersten Fisch feumern, kein Egli, sondern ein 38er Alet. Ein toller Moment , den ich wohl nicht so schnell vergessen werde . Ich versuchte mein Glück gleich nochmals an derselben Stelle. Und siehe da, bereits beim nächsten Auswurf bog sich die Rute wieder und ich konnte ein 40er Alet sicher landen. Weil ich aus „Verlegenheit“ (dachte ich fange sowieso nichts... ) nur ein kleines Kühlelement dabei hatte, habe ich mich dazu entschieden den Angelausflug nach einer Stunde bereits abzubrechen. Der schöne Hallwilersee ist sicher auch noch ein anderes Mal für mich da.
Zu Hause ging es dann an die Weiterverarbeitung des Alets . Auf der Speisekarte stehen Alets bekanntermassen nicht gerade an 1. Stelle bei vielen Fischern, insbesondere wegen den zahlreichen Gräten. Ich habe die beiden Alets dann entschuppt, ausgenommen und filetiert. Dank dem modernen Zeitalter (youtube) hat dies sogar ohne grössere Vorkenntnisse gut funktioniert. Die Filets habe ich sogleich mit Zitronensaft eingerieben. Nach einigen Stunden Ruhe im Kühlschrank habe ich die Filets noch paniert und in Olivenöl gebraten. Es war wirklich ausserordentlich lecker – auch meine beiden Mitesser waren erfreut über das feine „Zmettag“. Die Gräten störten indes kaum – alternativ wären die Filets auch für Fischburger zu verwenden gewesen. Vielleicht das nächste Mal .
Ich freue mich bereits über weitere spannende Stunden am Wasser. Ich hoffe es war nicht nur „Anfängerglück“ und ich kann bald wieder einmal von einem Fangerfolg berichten.
Es grüsst,
zerolimits
PS: Vielleicht sieht man sich ja mal am Hallwilersee