Wie heisst es doch so schön: „Eine Überraschung kommt selten alleine!“
Doch erst mal von Anfang an. Die Aeschensaison 2012 auf „meiner“ Hausstrecke zwischen Olten und Aarau begann Mitte Ende Oktober zwar vielversprechend und man konnte auch hi und da Aeschen zum Anbiss verführen.
Da war der Wasserpegel und vor allem die Wassertrübung noch im grünen Bereich, ganz so, wie man sich das um diese Jahreszeit auch vorstellt. Aber dann ging es los.
Erst gaben sich ergiebige Regengüsse Hand in Hand was zu einer kaffeebraunen Trübung führte. Hätte man „nur“ mit dem zusätzlichen hohen Wasserstand zu „kämpfen“,
ginge es ja noch – aber so – keine Chance auf Thymalus Thymalus.
Nun ja, wie sollte es auch anders sein, nachdem sich die Pegel nach und nach wieder gesenkt hatten kam er – der „grosse“ Schnee. An und für sich kein Problem,
dass kommt in aller Regel ja auch schon vom visuellen Eindruck her zu passen, wenn da nicht gleich diese Mengen gewesen wären.
Weil, diverse Bauämter, die für die schnelle Räumung der Strasse verantwortlich sind, den mit Streusalz durchmischten Schneehaufen und Match in die Aare kippten. Ich habe mir auf Anfrage hin sagen lassen,
dass solche Massnahmen im „Notfall“ Gang und Gäbe wären und zudem unbedenklich sind. Na ja, zumindest darf man sich dazu seine eigenen Gedanken machen!??
Den Aeschen auf jedenfall scheint dies nicht zu schmecken, denn sie zeigten sich dahingehen verärgert, dass sie jeglichen Köder verschmähten.
Schön war es trotzdem in der Natur, doch ich stehe dazu, einen Fisch zu fangen gehört für mich zum Fischen wie das Salz in der Suppe und nicht zwingend im Fluss.
Die Stunden vergingen und tagelang rührte sich nichts. Keine Beifänge, keine Fischsichtungen, keiner den man in unseren Breitengraden am Fischwasser traf konnte anderes berichten.
In solchen Zeiten gilt es das Beste aus der Situation zu machen und so wurden Aeschen Nymphen gebunden und auch das Hobby Fotografie kam vermehrt zum Zuge.
Und wie war das nun mit der Überraschung die nicht alleine kam?
Nachdem sich am letzten WE die Zustände so langsam einigermassen „normalisiert“ hatten, stand einem weiteren Versuch auf die Fahnenträgerinnen nichts mehr im Wege. Zur selben Tageszeit an denselben Orten herrschte unter Wasser auf einmal wieder Leben, zumindest solches, welches man als Fischer auch an der Rutenspitze spüren kann. Die rote Kupferkopf Nymphe am Zapfengeschirr brachte div. Bisse, wovon einige verwertet werden konnten. Zwei prächtige Exemplare +40cm (Surprice) wanderten ins Körbchen und waren am Abend der Garant für ein wahrlich feines Dinner – Aeschen gedämpft mit Reis und Wintergemüse. Solche oder ähnliche Überraschungen sind Balsam für jede Fischerseele und zeigen auf, wie fantastisch unser Hobby ist. In diesem Sinne!