Es fehlt der Seesaibling

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alpfish

Es fehlt der Seesaibling

Beitrag von alpfish »

Es fehlt der Seesaibling


Zweiter Teil

Einen Bergsee irgendwo hoch in den Alpen haben wir heute erwandert und auch schon eine schöne Namaycush gefangen. Wir haben abgemacht, unser Nachtessen erst nach dem Eindunkeln zuzubereiten. Denn die Dämmerung bietet an diesem See manchmal die Chance noch einen Fisch mit der Trockenfliege im Uferbereich zu überlisten. Der Fischbestand ist klein, dafür die Fische recht gross. Man muss sie suchen. Mit der Fliegenrute ausgerüstet geht es dem Ostufer entlang. Hier hat der Wind die längste Zeit Oberflächennahrung angetrieben. Der Westwind hat deutlich nachgelassen, bildet aber weiterhin kleine Wellen auf der Oberfläche. Ich erwarte kein intensives steigen, aber ab und zu könnte sich nun doch ein Fisch an der Oberfläche verraten. Der See ist gross, der Uferweg lang. An manchen Stellen werden Erinnerungen wach, hier war doch letztes Jahr noch Ende Oktober vom verschneiten Ufer aus eine Namaycush in der Mittagszeit zu fangen und dort drüben war doch damals am Abendsprung auch eine unterwegs….
Plötzlich glaube ich eine Unregelmässigkeit in den Wellen erkannt zu haben. Vielleicht war das ein Fisch? Im Wellengang bleiben die Spuren vom steigenden Fisch nicht lange erhalten. Instinktiv erfolgt ein erster Wurf auf Verdacht. Weitere Würfe folgen fächerartig verteilt, auf gut Glück. Ein Fisch zieht hier irgendwo seine Kreise, ein sanftes Steigen war einmal eindeutig auszumachen. Ich zupfe eine eher grosse dunkle Käferimitation über das Wasser. Zu sehen ist die nicht mehr, aber der Aufbau der Imitation gibt Gewissheit, dass diese auch schwimmt, damit soll ein allfälliger Biss an der Oberfläche gut zu sehen sein. So hab ich mir das jedenfalls ausgedacht. Das Einzupfen soll den Fisch aufmerksam machen und anlocken. Zur rechten Zeit am rechten Ort, dann sollte es klappen. Die Augen konzentrieren sich meist auf den vermuteten Standort. Ab und zu schweift der Blick jedoch suchend umher, ob der Käfer vielleicht nicht besser an einem anderen Ort platziert sein sollte. Dann rasch zurück, man könnte ja einen Biss verpassen!
Nun, der Leser ahnt es schon: Ich habe keinen Biss gesehen, als es plötzlich an der Rute ordentlich ruckt. Das Straffen vermag den Haken zu setzen und ein nervöser Fisch schwirrt am anderen Ende umher, unüblich für die erwartete Namaycush. Aber klein ist der nicht und ans Ufer will er zuerst schon gar nicht! Mit Wasser bespritzt vom lebhaften Fisch kann ich ihn schlussendlich am steilen Ufer behändigen. Die Freude ist gross, es ist ein sehr selten gewordener Bachsaibling. Es muss ein ausgewachsener Nachwuchs vom Besatz vor acht Jahren sein.

Trotz einem deformierten Rücken ein gut gewachsener Fisch. Er wäre sonst wohl noch länger als die gemessenen 36 cm.

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Ein reichhaltiges Nachtessen steht nun an, gut haben wir ordentlich Hunger vom heutigen Wander- und Fischertag! Bald danach fischen wir weiter in unseren Träumen, warm eingepackt in den Schlafsäcken.
davidoff
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Re: Es fehlt der Seesaibling

Beitrag von davidoff »

Stockensee?
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gonefishing

Re: Es fehlt der Seesaibling

Beitrag von gonefishing »

Petri und danke für den schönen Bericht!

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U96
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Re: Es fehlt der Seesaibling

Beitrag von U96 »

Da ich ab und zu als Gastfischer in die Genüsse des abwechslungsreichen Bodensee komme, fehlte der Seesaibling am letzten Samstag nicht.
Gefangen an der Tiefsee auf rund 40m mit Needlefisch "Maus".
Gruss und Dank an Marcel und Jan.

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