Da bei schönem Wetter am Wochenende generell sehr viele Fischer am Wasser unterwegs sind, habe ich meinen Ausflug etwas vorverlegt und bin schon am Freitag Abend auf Flossenjagd gegangen. Da ich in "meinem" Weiher in den letzten Wochen immer gut gefangen habe, sollte es auch diesmal wieder mit der Matchrute auf Schleien gehen. Das Wetter war spätsommerlich schön und als ich am Weiher eingetroffen bin, konnte ich diverse Brachsmen beobachten, wie sie sich an der Oberfläche gesonnt haben.
Die Rute war schnell montiert und da ich keine allzu grosse Lust auf kleine Störenfriede hatte, habe ich mich für einen recht grossen Haken und vier Maiskörner als Köder entschieden. Der 2.5g Zapfen hat den Köder etwa 10 cm über Grund gehalten, was an diesem Weiher eine recht erfolgsversprechende Variante ist. Nachdem zuerst gar nicht passierte, ging mir eine Rotfeder nach der anderen an den Haken. Die meisten hatten eine recht ordentliche Grösse und haben sich beachtlich gewehrt, aber es ist schon ziemlich frustrierend wenn sich diese Biester sofort auf den Köder stürzen bevor eine Schleie auch nur annähernd hätte darauf aufmerksam werden können. Da ich auch eine Karpfenrute eingepackt hatte, habe ich mich deswegen entschlossen auf Karpfen umzustellen.
Da ich kein allzu grosser Freund des Anfütterns bin, habe ich mich damit begnügt, am Rig noch eine PVA-Schnur mit sechs Boilies daran einzuhängen. Bereits nach etwa 20 Minuten hat mir der Bissanzeiger dann mit schrillem Ton signalisiert, dass ich doch mal nach meiner Rute sehen soll. Natürlich habe ich sofort angeschlagen und durfte bei der Gelegenheit feststellen, dass die Bremse in der aktuellen Einstellung kein wirkliches Hindernis für mein Gegenüber darstellt und sich dieser in ein Hindernis auf der anderen Seite des Weiher zu retten versucht. Nachdem ich den Karpfen ein paar Meter von dem im Wasser versunkenen Baumstamm wegziehen konnte, schwamm er mehr oder weniger auf mich zu und versuchte in ein Hindernis zu meiner linken Seite auf meiner Seite des Weihers zu fliehen. Da mir das alles dann ein bisschen zu riskant wurde, habe ich mich dazu entschlossen, den Drill so kurz wie nur irgendwie möglich zu halten und möglichst keine Schnur mehr nachzugeben. Der Drill war dann auch nach recht kurzer Zeit beendet und ein wunderschöner Spiegelkarpfen zappelte im Feumer.
Es war zwar kein Riese, aber dennoch ein Exemplar mit dem ich mich wohl nicht zu verstecken brauche. Mir hat es jedenfalls grossen Spass gemacht und ich hab mich gefreut wie ein kleiner Schneekönig. Ich habe es anschliessend nochmals auf Schleien versucht aber leider waren die Rotfedern nach wie vor zu zahlreich, weswegen ich dann zusammengeräumt habe und zufrieden nach Hause gefahren bin.
Wetten, dass ich Sonntag trotzdem wieder unterwegs sein werde? Die Matchrute steht jetzt übrigens im Keller und statt dessen liegt meine zweite Karpfenrute in der Rutentasche...