Nacht-Egli
Eigentlich wollte ich letzten Samstag nach dem Feierabend nur noch
nach Hause und die Beine hochlegen.
Doch es kam anders, nachdem der Wetterbericht Monsunartige
Regenfälle für den Sonntag voraussagte.
Also kurzfristig alles eingepackt und ab an den See.
Als ich endlich in Motier ankam war die Sonne schon verschwunden.
Sofort das letzte Licht noch ausnützen (da ich Dödel noch immer keine
Stirnlampe besitze) um die Montage zu knüpfen.
Da auf der Wasseroberfläche nichts zu sehen oder zu hören war, musste
es eine Montage für den Grund sein.
Diese Montage wird ausgeworfen und platscht laut aufs Wasser.
Danach lässt man sie auf Grund sinken.
Nun wird das Ganze mit leichten Ruckbewegungen wieder eingekurbelt.
Aber nicht zu schnell, da das Blei über den Boden schleifen soll.
Mit Dieser Taktik konnten Bassmaster und ich schon einige schöne
Egli verhaften.
Am Anfang hatte ich noch etwas Dämmerung, und konnte an der Rutenspitze
sehen wann das Blei auf Grund kam.
Doch es wurde duster, sehr duster da die Beleuchtung des Schiffsteges nicht
anging.
Jetzt wurde es so richtig spannend. Denn jetzt musste ich mit allen Sinnen
die ich hatte Fischen.
Also im Dunkeln ausholen, werfen und horchen bis es laut plumps macht.
Danach volle Konzentration auf die Rute in der Hand. Plop, das war’s, Blei
auf Grund angekommen. Nun mit Gefühl einkurbeln.
Nach etwa 10 Minuten dann der erste Biss. Den ich zuerst als Hänger im
Kraut Taxierte. Also kurzer Ruck um den Hänger zu lösen, aber nach dem
Ruck begann die Rute zu zittern. Zum Vorschein kam ein 29er Egli.
Im Dunkeln ein Egli erkennen ist gar nicht so schwierig. Man muss nur
im Dunkeln nach dem Fisch fummeln. Sehr schmerzhafte Erfahrung.
Etwa zwanzig Minuten später den zweiten Biss den ich verwerten konnte.
Diesmal gab es ein 38er Egli .
45 Dunkle und Bisslose Minuten später brach ich dann ab und ging nach
Hause.
Im Stockdunkeln Spinnangeln muss ich unbedingt wieder einmal versuchen.