Vor kurzem hat der Kanton BL der FIPAL die Brut und das Aussetzen von Bafo's verboten. Eine Begründung habe ich nie gelesen und ich kann auch nicht nachvollziehen, was der Grund dafür ist. Die Folge dürfte sein, dass in der Birs vermutlich immer weniger Fische schwimmen und die Motivation auf Freiwilligenarbeit massiv abnimmt.
Wer weiss, was die Beweggründe des Kantons sind?
Ist das sinnvoll und nachhaltig?
Wie ist eure Meinung dazu?
Petri Birdieman
Aussetzverbot in der Birs
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Michi.S
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Re: Aussetzverbot in der Birs
Hoi Birdieman,
Vor ein paar Monaten hat das Bundesamt für Umwelt einen Bericht veröffentlicht, bei welchem der Erfolg von Besatz untersucht wurde. Dabei wurde folgende Schlussfolgerung getroffen:
"Die Übersicht über die Schweizer Wirkungskontrollen von Fischbesatzmassnahmen
ab 1981 zeigt, dass Besatz nicht dazu geeignet ist, die Wildfischbestände nachhaltig
zu stützen. Im besten Fall steigen die Fänge der Fischer. Um die Fischvielfalt in
unseren Gewässern zu erhalten, wird empfohlen, diese Praxis baldmöglichst
einzustellen und die Wiederherstellung der Lebensräume zu fördern."
Dies könnte ein möglicher Beweggrund gewesen sein, für den Kanton BL, den Besatz einzustellen.
Hier der Link zum Bericht vom BAFU: https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/ ... hweiz.html
Ich persönlich bin der Meinung, dass der Besatz in Gewässern, in welchen die natürliche Fortpflanzung noch funktioniert, keinen Sinn hat. Das Geld, sollte besser in die Renaturierung/nachhaltige Aufwertung der Gewässer investiert werden.
Gruss
Michi
Vor ein paar Monaten hat das Bundesamt für Umwelt einen Bericht veröffentlicht, bei welchem der Erfolg von Besatz untersucht wurde. Dabei wurde folgende Schlussfolgerung getroffen:
"Die Übersicht über die Schweizer Wirkungskontrollen von Fischbesatzmassnahmen
ab 1981 zeigt, dass Besatz nicht dazu geeignet ist, die Wildfischbestände nachhaltig
zu stützen. Im besten Fall steigen die Fänge der Fischer. Um die Fischvielfalt in
unseren Gewässern zu erhalten, wird empfohlen, diese Praxis baldmöglichst
einzustellen und die Wiederherstellung der Lebensräume zu fördern."
Dies könnte ein möglicher Beweggrund gewesen sein, für den Kanton BL, den Besatz einzustellen.
Hier der Link zum Bericht vom BAFU: https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/ ... hweiz.html
Ich persönlich bin der Meinung, dass der Besatz in Gewässern, in welchen die natürliche Fortpflanzung noch funktioniert, keinen Sinn hat. Das Geld, sollte besser in die Renaturierung/nachhaltige Aufwertung der Gewässer investiert werden.
Gruss
Michi
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Birdieman
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Re: Aussetzverbot in der Birs
Vielen Dank für deine Antwort. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass es mehr Fische geben wird, wenn keine Besatzungen mehr erfolgen. Die Fangquoten (nicht nur) in der Birs haben sich in den letzten Jahren halbiert. Da ist gute Rat teuer.
In vielen Seen ist das auch nicht besser. Die Folge ist, dass immer bessere Technik verwendet wir, mehr mit Echolot fischen oder noch grotesker mit Live Sonar. Jetzt holen wir auch noch die letzten verbliebenen Fische mit modernster Technik aus dem Wasser. Irgendwie spinnen die Menschen/Fischer.
Ich bin auch frustriert, wenn ich tagelang keinen Fisch sehe, geschweige denn fange. Aber so geht es doch auch nicht.
In vielen Seen ist das auch nicht besser. Die Folge ist, dass immer bessere Technik verwendet wir, mehr mit Echolot fischen oder noch grotesker mit Live Sonar. Jetzt holen wir auch noch die letzten verbliebenen Fische mit modernster Technik aus dem Wasser. Irgendwie spinnen die Menschen/Fischer.
Ich bin auch frustriert, wenn ich tagelang keinen Fisch sehe, geschweige denn fange. Aber so geht es doch auch nicht.
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Re: Aussetzverbot in der Birs
Oft liegt es daran das die Lebensgrundlage nicht mehr die selbe ist wie vor 100 Jahren.
Wo kein Futter da auch keine Fische.
Wenn die Insekten verschwinden verschwinden auch die Fische und Vögel.
Dreht mal die Steine in euren Gewässer und frag euch dann nochmals warum hier nichts mehr leben will.
Angler haben eigentlich nur auf geschwächte Bestände einen Einfluss aus meiner Sicht. Aber genau da bewegen wir uns zur Zeit.
Mfg BAF
Wo kein Futter da auch keine Fische.
Wenn die Insekten verschwinden verschwinden auch die Fische und Vögel.
Dreht mal die Steine in euren Gewässer und frag euch dann nochmals warum hier nichts mehr leben will.
Angler haben eigentlich nur auf geschwächte Bestände einen Einfluss aus meiner Sicht. Aber genau da bewegen wir uns zur Zeit.
Mfg BAF
Laut einer Studie sind Menschen mit weniger Freunden glücklicher und zufriedener...War es schlecht, dann erst Recht!!
Re: Aussetzverbot in der Birs
Ich gebe BAF völlig recht, ohne Nahrung keine Fische und an Nahrung fehlts - zumindest bei uns - definitiv! Als ich vor einiger Zeit in Deutschland im Urlaub war, ist mir aufgefallen, dass bei den meisten Fliessgewässern auf beiden Seiten noch 10-15m hochstehendes, blühendes Gras stehen gelassen wurde. In meinen Augen schon mal ein sehr guter Ansatz für die Nahrungsquellen der Fische.
Durch die ganze Kanalisierung und Schwall/Sunk Themen finden die Fische vermutlich ebenfalls weniger, und so lange wir Schweizer zu dumm, faul, egoistisch oder was weiss ich, sind, wird es ganz bestimmt nicht besser.
Im Kanton Schwyz gäbe es die Möglichkeit, Ideen für Revitalisierungen zu bringen. An und für sich eine super Idee! Dann lädt man das Formular (nach 20min suchen) runter, sieht es an und hat zuersz mal 3 Fragezeichen über dem Kopf. Das müsste definitiv einfacher werden, möchte man etwas erreichen. ich hab jetzt ne Mail geschrieben, ob mir das bitte jemand erkläre kann, antwort erhalten und jetzt geh ich mal aufs Büro und lass mir das erklären..
Um ganz ehrlich zu sein verliere ich langsam die Hoffnung, dass es in Zukunft besser wird, und nach jeder Deligiertenversammlung geh ich wütend und traurig nach Hause, weil gewisse Leute nur noch kommen um zu fressen und keinen Rappen in gute Ideen investiereb wollen...Geschweige den etwas Energie in Revitalisierung zu stecken.
Naja, ich glaube ein Besatz hat vor und Nachteile (eher Nach) aber wens so weiter läuft, müssen wir in ein paar Jahren sowieso mehr besetzen, um überhaupt noch Fische zu fangen...
Durch die ganze Kanalisierung und Schwall/Sunk Themen finden die Fische vermutlich ebenfalls weniger, und so lange wir Schweizer zu dumm, faul, egoistisch oder was weiss ich, sind, wird es ganz bestimmt nicht besser.
Im Kanton Schwyz gäbe es die Möglichkeit, Ideen für Revitalisierungen zu bringen. An und für sich eine super Idee! Dann lädt man das Formular (nach 20min suchen) runter, sieht es an und hat zuersz mal 3 Fragezeichen über dem Kopf. Das müsste definitiv einfacher werden, möchte man etwas erreichen. ich hab jetzt ne Mail geschrieben, ob mir das bitte jemand erkläre kann, antwort erhalten und jetzt geh ich mal aufs Büro und lass mir das erklären..
Um ganz ehrlich zu sein verliere ich langsam die Hoffnung, dass es in Zukunft besser wird, und nach jeder Deligiertenversammlung geh ich wütend und traurig nach Hause, weil gewisse Leute nur noch kommen um zu fressen und keinen Rappen in gute Ideen investiereb wollen...Geschweige den etwas Energie in Revitalisierung zu stecken.
Naja, ich glaube ein Besatz hat vor und Nachteile (eher Nach) aber wens so weiter läuft, müssen wir in ein paar Jahren sowieso mehr besetzen, um überhaupt noch Fische zu fangen...
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Michi.S
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Re: Aussetzverbot in der Birs
Da einiges über den Rückgang der Fischbestände geschrieben wurde...
Im Jahr 2021 wurde eine Studie veröffentlicht, welche den Rückgang der Fischbestände, insbesondere der Forellen/Äschen/Nasen, untersucht. Dabei wurde ein frei fließender Abschnitt der Reuss im Aargau analysiert.
Es wurde folgendes festgestellt:
Um dem Rückgang der Forellen/Äschen/Nasen entgegen zu wirken, werden in der Studie einige Maßnahmen zusammengefasst:
Die Studie ist wirklich lesenswert.
Hier der Link: https://aarg-fischereiverband.ch/fischf ... quo-vadis/
Gruss
Michi
Im Jahr 2021 wurde eine Studie veröffentlicht, welche den Rückgang der Fischbestände, insbesondere der Forellen/Äschen/Nasen, untersucht. Dabei wurde ein frei fließender Abschnitt der Reuss im Aargau analysiert.
Es wurde folgendes festgestellt:
- Da mit der Zeit einige neue Flusskraftwerke gebaut wurden, verschlechterte sich der Geschiebe Haushalt und es gingen viele Laichplätze der Forellen verloren.
- Ebenfalls schwächte der Kormoran die bereits angeschlagenen Fischbestände, besonders die Äschen.
- Die Fischbestände werden ebenfalls geschwächt, durch die vermehrt auftretenden Hochwasserereignisse und Niederwasser Perioden, die eine Folge des Klimawandels sind.
- Die PKD ist mitverantwortlich für den Rückgang der Forellen.
- Fehlende Nahrung ist im untersuchten Reuss Abschnitt kein Problem.
Um dem Rückgang der Forellen/Äschen/Nasen entgegen zu wirken, werden in der Studie einige Maßnahmen zusammengefasst:
- Wasserkraftwerke sollten die Fischwanderungen erleichtern, zum Beispiel durch Fischtreppen. Ebenfalls sollte der Geschiebe Haushalt reaktiviert werden.
- Es sollte Revitalisiert werden um Lebensräume für Jungfische zu schaffen.
- Die Folgen des Klimawandels können durch Hochwasser- und Kälterefugien bekämpft werden.
Die Studie ist wirklich lesenswert.
Hier der Link: https://aarg-fischereiverband.ch/fischf ... quo-vadis/
Gruss
Michi
Der frühe Wurm fängt den Fisch.
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iMoX
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Re: Aussetzverbot in der Birs
Da möchte ich gleich noch eine weitere, sehr interessante Studie zu diesem Thema anfügen. Im Artikel ist Studie "Populationsgenetische Untersuchung der Forellen im Aargau" verlinkt für eine vertieftere Lektüre. Viel Spass beim lesen!
https://aarg-fischereiverband.ch/popula ... on-aargau/
https://aarg-fischereiverband.ch/popula ... on-aargau/
Re: Aussetzverbot in der Birs
wirklich sehr interessant! danke für den link!iMoX hat geschrieben: ↑Di 16. Apr 2024, 22:39 Da möchte ich gleich noch eine weitere, sehr interessante Studie zu diesem Thema anfügen. Im Artikel ist Studie "Populationsgenetische Untersuchung der Forellen im Aargau" verlinkt für eine vertieftere Lektüre. Viel Spass beim lesen!
https://aarg-fischereiverband.ch/popula ... on-aargau/
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iMoX
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Re: Aussetzverbot in der Birs
Und weil es auch über die Äsche eine ähnliche Studie (aber viel weniger umfangreich) im Aargau gab mit einem glasklaren Verdikt, möchte ich diese auch noch teilen. Ich erinnere mich noch gut, als jeweils Besatzmaterial von Forellen und Äschen sogar aus Pfyn/Thurgau angekarrt wurde. Mein dazumaliger kritischer Kommentar zum Vereinspräsi, dass dies ja unfug sei, wurde nicht kommentiert/verstanden.
Ältere Fischer meinten nur, als mit diesem unnötigen Besatz aufgehört wurde, dass wir jetz noch viel weniger fangen würden. Ja, es gibt seit einigen Jahren einen massiven Einbruch der Äschenfänge (und auch bei den Forellen) bei uns in den VFAB Revieren. Aber nun dies auf den fehlenden Besatz zu schieben, würde ich als komplett falsch deklarieren. Wir hatten sehr warme Sommer mit auch in der Aare ungewöhnlich hohen Temperturen, nebst all den anderen negativen Einflüssen.
https://www.ag.ch/umwelt-aargau/pdf/UAG_69_61.pdf
Ältere Fischer meinten nur, als mit diesem unnötigen Besatz aufgehört wurde, dass wir jetz noch viel weniger fangen würden. Ja, es gibt seit einigen Jahren einen massiven Einbruch der Äschenfänge (und auch bei den Forellen) bei uns in den VFAB Revieren. Aber nun dies auf den fehlenden Besatz zu schieben, würde ich als komplett falsch deklarieren. Wir hatten sehr warme Sommer mit auch in der Aare ungewöhnlich hohen Temperturen, nebst all den anderen negativen Einflüssen.
https://www.ag.ch/umwelt-aargau/pdf/UAG_69_61.pdf