Heute Mittag machte ich mich erstmals seit Anfang Januar ans Wasser, eigentlich waren Barsche und Döbel meine Zielfische, geangelt wurde mit halben Tauwurm am Dropshot mit kurzem Seitenarm.
Ich fuhr an eine Stelle, an der ich in den letzten Jahren im März schon öfters feine Döbel mit besagter Methode erwischen konnte.
Anfangs nieselte es noch und mit nur 5 Grad Temperatur und einem kalten Wind dazu machte ich mir eigentlich gar keine großen Hoffnungen, aber ich musste einfach mal raus.
Die ersten 2 Stunden verliefen äußerst zäh, es gab ein paar Nuckler und ein handlanges Rotauge, das sich den halben Tauwurm irgendwie reingewürgt hatte.
Ich dachte schon ans aufhören, da ich ziemlich durchgefroren war, als plötzlich die Wolkendecke aufriss und die Sonne herauskam. Diese Sonne wollte ich noch etwas genießen und zuppelte den Wurm mehr lustlos an einer Strömungskante zu mir hin, als ich plötzlich einen fulminanten Biss bekam und die Rute sofort zum Halbkreis gebogen war, die Bremse schrie auf und am anderen Ende spürte ich heftige Kopfschläge. Sofort war mir klar, dass das kein Döbel und schon gar kein Barsch sein konnte und ich musste trotz des sehr leichten Tackles (30 Gramm-Rute, 020er Monovorfach) voll dagegen halten, damit der Fisch nicht in die scharfe Hauptströmung kam. Glücklicherweise hielt alles, der Fisch ließ sich ins ruhige Wasser pumpen und ich erkannte eine mächtige bronzefarbene Flanke.
Kurz darauf zog ich den Fisch im ersten Versuch über den viel zu kleinen Kescher und mir fiel ein riesen Stein vom Herzen, denn das war ein richtiges Prachtstück, dass ich auf keinen Fall verlieren wollte...
Da versucht man das ganze vergangene Jahr über vergeblich, einen anständigen Zander zu fangen, und dann das...
Der 4er Haken saß bombenfest in einer Hautfalte des Oberkiefers...
...und nach schnellem Vermessen, das Maßband zeigte stolze 83 cm, kam der Fisch zurück ins Wasser, ist ja schließlich Schonzeit...
Kurz darauf beendete ich auch das Angeln, besser konnte es ja eh nicht mehr werden...
Das Angeln ist immer für eine Überraschung gut. Fettes Petri, auch wenn du mit leeren Händen nachhause gegangen bist und trotzdem etwas mitnehmen konntest, das das Herz erwärmt
Gruss, Stefan
Schlitzohr, Spassvogel, durchschnittlicher Allrounder und Märchentante
Das mit den lehren Händen ist nicht schlimm, so einen kapitalen Laichzander hätte ich aßerhal der Schonzeit zurück gesetzt, die Bestände hier sind einfach zu dünn. Einen 60er oder so würde dagegen gerne mal mitnehmen...