Um wieder einmal ein Fischerwochenende mit meinem Vater zu geniessen, habe ich ihn eingeladen, an einem Ort seiner Wahl ein paar schöne Tage zu verbringen. Er entschied nach Galtür zu reisen, wo er schon geangelt hatte, für mich allerdings Neuland bedeutete. So ging es am Donnerstag auf Umwegen (die Silvretta-Hochalpenstrasse war wegen Steinschlags geschlossen) in den Alpengasthof Zeinisjoch, welcher direkt an einem beschaulichen Bergsee liegt und von einem Ehepaar in familiärer Atmosphäre geführt wird. Nach dem Zimmerbezug wollte wir natürlich nur noch ans Wasser.
Zum Fischrevier gehört der erwähnte Zeinissee, sowie 4 weitere Baggerseen und 3 Bergbäche. Die Tageskarten erhält man als Hausgast für 18.00 EUR und es dürfen 4 Fische pro Tage entnommen werden.
Bei schönstem Wetter genossen wir also die Bissfreudigkeit der Forellen und Saiblingen. Obwohl die Seen besetzt werden, kommt absolut keine "Puff"-Stimmung auf. Auch wenn wir sehr erfolgreich geangelt haben, waren die Fische bei der Köderwahl doch sehr selektiv. Da wir jeweils genug Zeit hatten, konnte ich meinen Vater überzeugen, verschiedene Techniken anzuwenden (sonst wird er ja langsam noch rostig).
Perfekt für mich war, dass an dem einen Baggersee nur Fliegenfischen erlaubt war, mit Catch&Release. So konnte ich endlich - nachdem ich im Vorjahr den Fliegerfischerkurs absolviert hatte - meine Fliege fliegen lassen. Zu meinem Glück waren die Forellen hungrig, und schon bald konnte ich meinen ersten Fisch an Fliegenrute drillen. Mit einem wunderbaren Gefühl. Zu meiner Freude war die Trockenfliege auch bei den anderen Seen beliebt, weshalb mir noch einige Male das Herz stehen blieb, wenn wieder ein Fiach aus der Tiefe herauskommend nach meiner Fleige stieg.
An die Bäche habe ich mich noch nicht gewagt, werde dies allerdings sicherlich nachholen.
Nachdem wir die ganzen Tage jeweils an der Natur verbrachten haben, gings es zurück zum Alpengasthof. Nur Fischerfreunde beherbergten die Zimmer, was teilweise zu einem kleinen Stau an der "Fisch-Putz-Station" führte. Dafür war eine Vakuumiermaschine vorhanden sowie Tiefkühler, um die Portionen gleich einzufrieren. Danach stand am Abend jeweils ein 5-Gänge-Menü im Programm, bis sich die Fischer nach dem Nachtessen zusammengesetzt und sich ausgetauscht haben.
Am Sonntag ging es langsam nach Hause, aber nicht bevor wir am Vormittag nochmals am Wasser standen. Glücklich und zufrieden verliessen wir die Natur wieder Richtung Basel, im Wissen, sicherlich nicht das letzte Mal in Galtür geangelt zu haben.
aktuell mein PB an der Fliegenrute mit stolzen 36cm