Eigentlich könnte ich genauso gut über das Fischfeeling im Allgemeinen schreiben, denn das Gefühl, das Fühlen oder das Empfinden am Fischwasser hat, egal auf was man fischt, immer eine eigen Aura. Alles was es braucht um Solches zu erleben ist meist rund um uns herum gegeben, wir müssen es nur beachten und zulassen, dass wir ein Teil davon werden. Diese Momente der völligen Zufriedenheit mit allem und vor allem mit sich selber sind die Augenblicke, die es festzuhalten gilt. Auch mir gelingt das nicht immer, doch mit dem Wissen darum, versuche ich dieses Ziel möglichst oft zu erreichen.
Das Rauschen des Wassers, das Wärmen der Sonne, das Prasseln des Regens, das Singen der Vögel, selbst das fallende Laub sowie die Farbenpracht der Natur tragen dazu bei, dass jeweils ein ganz besonderes Feeling aufkommt. Die kleine Maus die unmittelbar vor den Fischerstiefeln zwischen den Steinen herum huscht lässt einen innehalten, ja gar fast zur Satzsäule erstarren, nur um das Lebewesen für einen kurzen Moment in ihrem Lebensraum zu beobachten. Wer achtlos an solchen Dingen vorbeigeht, der hat zwar einen Fischtag mehr am Wasser verbracht, aber, erlebt hat er diesen eher weniger.
Wenn ich Fischen gehe, dann gehe ich ans Wasser um Fische zu fangen. Ob es nun einer, zwei oder mehrere sein dürfen ist zweitrangig, dass Wie ist viel bedeutender. Damit meine ich faires und angepasstes Fischen – habe ich dann noch den „richtigen“ Platz gewählt und das Petriglück ist mir hold, stimmt es für mich genau so, auch wenn die erhofften Bisse ausbleiben oder nichts hängen bleibt. Zugegebener Massen muss aber auch ich gestehen, dass das Feeling mit Beute noch einen Tick grösser ist.
Ein „schönes“ Gewässer muss nicht immer zwingenderweise auch ein „gutes“ Fischvorkommen aufweisen. Passt aber hingegen beides zusammen darf man sich glücklich schätzen ein Solches befischen zu dürfen. Weiss man um den Fischbestand Bescheid, muss man einfach auch etwas dafür tun um den Fischen näher zu kommen. Suchen, probieren und weitersuchen heisst die Devise. Man merke sich das Wo, Wie und mit Was und schon ist man beim nächsten Mal schlauer. Ob es dann auch wieder klappt steht auf einem anderen Stern, alles andere Freunde, wäre zu einfach.
Auch heute verbrachte ich ein paar Stunden an der Aare und die Kilometer die ich marschierte sind ungezählt. Ich konnte ein Elsterpaar, einen kleine Trupp Kormorane, sowie diverse Wasservögel beobachten und im Flachwasser begrüssten mich immer wieder die Alet (Döbel) ganz so, als wüssten sie, dass meine Köder für ein anderes „Zielobjekt“ vorgesehen waren. Von wegen in der Aare hat es keine Fische, ich konnte auf jeden Fall nicht mithalten mit zählen.
Nun galt es nur noch die Aeschen zu finden und die fand ich weiter draussen. Sie standen in kleinen Schulen in der gemächlichen Strömung und taten sich genüsslich an der vorbeitreibenden Nahrung. Da kein Fisch steigen wollte, hiess das für mich, dass sie dieses unmittelbar in Grundnähe (allenfalls im Mittelwasser) taten. Somit war klar, ich musste meine braune Nymphe dorthin bringen um gegebenenfalls mit einem Biss rechnen zu können. Dazu braucht es eine ca 3 - 5gr Zapfenmontage, damit man den Köder, der Fliessgeschwindigkeit entsprechend angepasst, leicht verzögert (gebremst) anbieten kann.
Es landeten zwei prächtige Fahnenträgerinnen in meinem Körbchen und was für ein Aeschenfeeling ich dabei erleben durfte – ich kann nur einmal mehr sagen – fantastisch! Gut genährte Fische und dementsprechend stark im Drill – Fischerherz, was willst du mehr!? Dass das Feeling mit dem Verlassen des Wassers nicht zwingend vorbei sein muss, kann ich während ich diese Geschichte schreibe, voll und ganz bestätigen. Es sind die feinen Gerüche die aus dem Backofen in der Küche in meine Nase steigen und mir die Vorfreude auf ein leckeres Aeschendinner versprechen.
Feel the Feeling – und – Freue dich dabei. In diesem Sinne!