wenn sich das Laub bunt zu färben beginnt, die Pilzsammler die Wälder durchstreifen, die Trauben reif sind und das heimische Wasser eine unheimliche Magie verströmt, wie zumindest für mich, sonst das ganze Jahr über nicht in der Selben Intensivität. Das liegt evt. daran, dass ich dreiviertel des Jahres auf dem See verbringe und deshalb in dieser Angelegenheit nicht ganz objektiv bin. Wie auch immer, mit dem Aeschenherbst beginnt eine wunderbare Zeit am Fischwasser und ich kann euch eines sagen, einen Grossteil dieser Erlebnisse durfte und darf ich mit meinem ganz besonderen Freund Mauro, seit nun schon mehr als dreissig Jahren, zusammen teilen – dafür danke ich Dir Mauro!
Der „Startschuss“ ist gefallen, und wie! Zwei prächtige Fahnenträgerinnen konnten unseren braunen 16ner Nymphen, die mit den kleinen runden Messingköpfchen (Gülden) und dem „Kragen“ aus einer hellbraunen Hennenhechel gewunden, nicht wiederstehen. Wohlgenährt, schön gezeichnet und kämpferisch kamen sie daher. Zwei, drei Sprünge im Drill und dann wieder ab hinaus in die Strömung. Da hilft meist nur Geduld und behutsames Forcieren, auf keinen Fall darf man eine grössere Aesche während einer energischen, wilden Flucht voll und ganz zu halten versuchen. Wenn nicht die Schnur (Knoten) reisst, reisst sich der Fisch einen Teil seines Mundes aus. Wenn eine „Stämmige“ in der Tiefe „klopft“ (entsteht soviel ich weiss dadurch, dass sich der Fisch um die eigene Längsachse rollt) gilt es „mässig“ dagegenzuhalten, schwimmt dieser einem nun unter Zug entgegen, gilt es „zügig“ Schnur aufzunehmen. Vor allem grosse Aeschen um die +45cm können einem das „Fischerleben“ ganz schön schwer machen. Auf der einen Seite müssen wir Fischer nach dem Neuen TsGesetz den Drill möglichst kurz halten, alles klar, damit bin ich im weitesten Sinn ja auch einverstanden. Aber, fair Fischen bedeutet auch, fair Kämpfen! Wer schön grössere oder gar kapitale Fische fangen durfte, der weiss von was ich spreche und allen anderen sei gesagt, fischt weiter bis ihr ihn gefangen habt, dann könnt ihr fühlen wie ich. Da ist nichts mit Hauruck und so, eine drei pfündige „Madame“ auf 18er Nylon mit 14er Vorfach an einer 4.20m Matchrute, da geht eine „Gute Zeit“ praktisch rein gar nichts, schon gar nicht, wenn die Dame nicht „mitspielt“. Fair Fischen muss auch eine Chance für den Fisch bedeuten und wenn er dann halt bei der zweiten oder dritten Flucht auskommt, was soll`s!?
Zu meinem Erstaunen konnte ich nun schon des Öfteren feststellen, dass so mancher Fischerkamerad dahingehend „aufgerüstet“ hat, indem er sich nun eine 28ziger Schur aufgezogen hat, dass Vorfach nicht unter 0.25 Durchmesser. Das hält hat er mir versichert und mit fest angezogener Bremse, gehe es nun richtig rasant ans Ufer mit den Fischen. Meist kämen die schon weit vom Ufer aus dem Wasser und so gehe es dann fast immer gleich in den Feumer (Kescher). Kürzer könne man(n) ja nicht drillen und wenn er es sich Recht überlege, meinte der Eine, hätten ihm die Neuen TsGesetze eindeutig zu „Vorteilen“ geführt (aufgezeigt).
Für mich der absolute Alptraum!
Alles klar Freunde, ich weiss, das ist mal wieder ein Fangbericht der besonderen Art, aber, da ich weiss wie viele von Euch ich auf diesem Wege erreichen kann, habe ich zum oben beschriebenen „Wahnsinn“ nur eine Bitte:
Klärt solche Irrtümer auf wo ihr sie antrefft, Danke!
Mauro und ich haben unsere gemeinsamen Stunden beim Aeschenfischen an der alten Aare zwischen Olten und Aarau einmal mehr genossen. Petrus war uns hold – Petri Dank! Wir wünschen allen eine spannende, geruhsame Aeschenzeit am oder auf dem Wasser. In diesem Sinne!