Neulich war am Wasser ein rabenschwarzer Tag für mich. Beim Einholen der Montage machte es "Knack". Und im Schein der Stirnlampe sah ich die Misere: Meine Daiwa Tornado Zanderrute war den WEg des Vergänglichen gegangen: am oberen Rutensegment war das Spitzenteil in etwa 25cm Länge abgebrochen. Aus und vorbei mit meiner Lieblingsrute zum Zanderansitz! Als ich dann noch bei Internetrecherchen erfuhr, dass Daiwa die Tornado-Serie eingestellt hat, hätte ich weinen können.
Nur schweren Herzens habe ich mich dann durchgerungen, mir das Nachfolgemodell zu bestellen: Die Daiwa Aqualite Power Float aus der neuen Rutenserie von Daiwa, zu der 4,20m-, 3,60m- und 3,20m lange Floatruten ebenso wie Feederruten in unterschiedlicher Wurfgewichtsklasse und Länge gehören. Ich habe mich für das 3,60m-Modell entschieden. Ich wollte eine Rute, die der Tornado Zander möglichst ähnlich war.
Hier nun einige Bilder und Gerätedetails:
Wie bei der Tornado - Floatrutenserie handelt es sich auch bei den Aqualite-Ruten um dreiteilige Floatruten mit 15-50g WG und sehr schlankem, semiparabolischem Kohlefaserblank.
Das Burgunderrot der Tornado-Serie ist bei der Aqualite einem Mokkabraun gewichen, das im Licht zu einem hellen Sandbraun oszilliert.
Vom Rutenaufbau her stellt die Daiwa Aqualite Power Float gewissermaßen eine Synthese der beiden Vorläufermodelle Tornado-Zander und Tornado Allround dar.
Von der Tornado-Zander hat sie die Zapfenverbindung zwischen Mittelteil und Spitzenteil und das 9er-Aufbauschema mit hochwertigen Titanium-SIC -Ringen übernommen:
Damit ähnelt ihre Aktion der Aktion der Tornado-Zander.
Die Rutenringe sind allerdings nun - mit Ausnahme des Leitrings - Zweistegeringe. Auch wurde der Ringdurchmesser etwas verringert, was der Schnurführung zugute kommt, die Ringe allerdings etwas in ihrer Stabilität mindert. Man wollte anscheinend eine echte Allroundrute kreieren, keine ausgesprochene Zander-Zielfischrute.
Eine völlige Innovation stellt allerdings das Griffteil dar. Der hochwertige Korkgriff ist nicht mehr gleichmäßig walzenförmig, sondern ergonomisch geformt, dafür aber durchgängig. Der am Blank befestigte Schraubrollenhalter der Tornado ist einem Schieberollenhalter gewichen, der sich innerhalb einer mit stabilisiertem und geleimtem Feinkork aufgebauten Strecke beliebig verschieben lässt:
Die Vorteile dieser Rollenhalterlösung liegen zwar in einer deutlich höheren Handfreundlichkeit, da die Rutenhand immer über warmen Kork greift, allerdings wurde durch den ergnomisch geformten Korkgriff die Verschiebbarkeit des Rollenhalters wieder stark eingeschränkt.
Auf dem Bild ist die Rute mit der von der Tornado-Zander ummontierten Shimano Sedona 4000 - Rolle kombiniert - nicht gerade einer kleinen und besonders leichten Rolle.
Trotzdem musste ich den Rollenhalter an die vorderste Position verschieben, damit der Schwerpunkt der Kombo dicht vor den Rollenfuß zu liegen kam.
Zwar konnte ich so die bei der Tornado zander in Kauf genommene leichte Kopflastigkeit der Kombo bei der neuen Rute weitgehend reduzieren; ausbalancieren wie eine Spinnkombo lässt sich eine Rute dieser Länge freilich nicht. Doch das spielt beim Ansitzangeln ja nun auch keine so große Rolle.
Insgesamt lässt sich auf den ersten Eindruck hin schon sagen:
eine vielversprechende Rute, die mit knapp 70,-- € Kaufpreis in einem durchaus sympatischen Preis/Leistungsverhältnis steht, deren Optik überzeugt - nicht nur hinsichtlich der Farbgebung, sondern auch wegen ihrer sehr sauberen und mit goldenem Zierfaden abgesetzten Ringwicklungen.
Jedenfalls freue ich mich schon darauf, sie das erste Mal statt der Tornado Zander zu fischen. Ich bin guter Dinge, dass sie mich nicht enttäuschen wird.
Mein Gesamturteil: "gut" mit Tendenz zu "sehr gut".