Fische halten in Feuerweiher

Fragen und Antworten im Sinne von privater Fischzucht, welche nicht nur zur Bestockung von Gewässern dient.
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Angelfischer

Fische halten in Feuerweiher

Beitrag von Angelfischer »

Hallo

Ich habe eine Frage. Wir haben zu Hause einen Feuerweiher sprich er war früher ein Wasserspeicher für den Brandfall. Es fliest ein kleiner Bach hindurch der immer frisches Wasser bringt. Ich halte zurzeit noch zwei Enten darin. Jetzt meine Fragen wären: Ich würde gerne ein paar Fische halten nur für die Eigenverwertung. Jetzt welche Fischsorte Forellen oder Karpfen? Ich würde lieber Forellen vorziehen wegen des geschmackes. Welche Besatzfischgrösse?

Danke für eure Antworten

Gruss
Angelfischer
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Flümi
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Re: Fische halten in Feuerweiher

Beitrag von Flümi »

bevor man fragt, was für Fische sinnvoll wären, würde ich zuerst mal irgendwo bei einem zuständigen Amt fragen, ob dort Fische aussetzen überhaupt erlaubt ist.

ausserdem: viewtopic.php?f=74&t=13916
Gruss, Stefan
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Horst Schlümmer
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Re: Fische halten in Feuerweiher

Beitrag von Horst Schlümmer »

Ja genau! Und wenn man das "Amt" schon mal an der Strippe hat, am besten gleich noch abklären, ob man sich den Hintern mit der rechten oder der linken Hand abwischen muss. Sicher ist sicher, sonst gibts am Ende noch ne Busse.... :shock: :lol:
MfG
Chris


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daniel74fischen
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Re: Fische halten in Feuerweiher

Beitrag von daniel74fischen »

Hallo

kommt natürlich auf den Weiher an.

- wie gross
- wie tief
- schattig oder sonnig
- wieviel Wasser bringt der Bach
- max Temperatur
- für Vögel leicht zugänglich
- Bewuchs von Wasserpflanzen

Forellen sind natürlich begehrt. Nicht nur beim Besitzer eines Weihers. Bei Forellen ist die Temperatur wichtig. d.h. es soll ja nicht zu warm werden im Sommer.
Karpfen sind eindeutig anspruchsloser und mögen auch mal warmes Wasser über längere Zeit. Auch sind sie nicht so begehrt bei *schwarzfischern* und Vögeln, da sieh doch etwas grööser werden.

Gruss
Angelfischer

Re: Fische halten in Feuerweiher

Beitrag von Angelfischer »

Also die Wassertemperatur ist nie über 20 C der Weiher hat etwa 40 m3 und ist 2m tief. Ich habe mich beim örtlichen Fischzüchter informiert und gehe bald etwa 50 10cm lange Regenbogenforellen holen. Das Futter habe ich auch organisiert.

Gruss
Angelfischer
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JJwizard
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Re: Fische halten in Feuerweiher

Beitrag von JJwizard »

Die erste Abklärung die ich machen würde ist, wer hat den Bach gepachtet? Ich habe nämlich von einem Fall gehört, da fliesst ein Bach in einen künstlichen Teich auf dem Grundstück eines Mannes. Dieser Mann hatte ebenfalls Forellen in diesen von Ihm mit Bewilligung der Behörden gebauten, künstlichen Teich eingesetzt. Als er dann eben diese Forellen für den Eigenbedarf mal wieder entnehmen wollte, kriegte er eine Anzeige wegen Schwarzfischerei, denn das Fischrecht des Baches war an einen Verein verpachtet und zur Pacht gehörte dann auch automatisch der künstliche Teich des Mannes durch den der Bach fliesst. :shock:

Also immer schön vorsichtig mit solchen Aktionen, es könnte teurer kommen als vorher kalkuliert!

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JJ
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astacus
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Re: Fische halten in Feuerweiher

Beitrag von astacus »

hinzu kommt, dass der weiher unter umständen als offenes gewässer gilt, weil der bach durch fliesst. dann dürftest du gar keine regenbogenforellen einsetzen bzw. müsstest dies bewilligen lassen.

@JJ:
ich bin mir nicht sicher, ob es in allen kantonen gleich ist, aber bei uns ist es rechtlich so, dass man nur dann im besitz des fischereirechts für ein gewässer ist, wenn man im grundbuch als besitzer des gewässers eingetragen ist. wenn also ein gartenteich gebaut wird und dafür eine baubewilligung vorliegt (ist bei grösseren teichanlagen vorgeschrieben), befindet sich dieser in privatbesitz und man ist dann automatisch auch der inhaber des fischereirechts. das fischererecht von gewässern, die nicht grundbuchamtlich privat sind, gehört automatisch dem kanton. das bezieht sich dann theoretisch sogar auf gartenteiche ohne baubewilligung.

in deinem fäll hätte dann also der herr den teich ohne baubewilligung erstellt, sonst wäre er im besitz des fischereirechts - oder es verhält sich in diesem kanton rechtlich anders als bei uns.
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Arts

Re: Fische halten in Feuerweiher

Beitrag von Arts »

Hallo Astacus;

Nur aus Interesse....

Wie steht es denn damit aus?
Verordnung zum Bundesgesetz über die Fischerei VBGF

Art. 8 Bewilligungsbefreiung

2 Ohne Bewilligung nach Artikel 6 Absatz 1 des Gesetzes dürfen eingesetzt werden:
c. Fische nach Anhang 2, wenn ihr Einsatzort innerhalb des erlaubten Einsatzbereichs
liegt und die notwendigen Massnahmen gegen das Entweichen
getroffen werden;

Anhang 2)

Fische, für welche die Bewilligungspflicht für das Einsetzen
innerhalb des erlaubten Einsatzbereichs entfällt


Regenbogenforelle

Fischzucht- und Fischhälterungsanlagen;
Bergseen und alpine Stauseen
ohne freie Fischwanderung in den
Ober- und Unterlauf; künstliche
stehende Gewässer, die speziell für
fischereiliche Zwecke angelegt wurden
Unter welches Gewässer fällt so ein Feuerweiher? Wohl unter keines wenn ich das richtig sehe....
Dann wäre also die Refo dort Bewilligungspflichtig? Es bedarf somit einer Abnahme des Weiher durch die Behörden, denn ich gehe mal davon aus das dieser eben nicht angelegt wurde für fischereiliche Zwecke..

Gruss
Tom
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Horst Schlümmer
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Re: Fische halten in Feuerweiher

Beitrag von Horst Schlümmer »

Einheimische BaFos anstatt ReFos besetzen. Dann sollte es eigentlich keine Probleme geben wenn mal versehentlich eine abhaut.
MfG
Chris


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Loup
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Re: Fische halten in Feuerweiher

Beitrag von Loup »

Vor einigen Jahren hatten mein Sohn und ich auch Regenbogenforellen in einem Feuerweiher. Das Problem war, dass uns die Fische echt ans Herz gewachsen sind und keiner wollte sie mehr rausfangen und essen.
Gruss vom Murtensee
Loup
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astacus
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Re: Fische halten in Feuerweiher

Beitrag von astacus »

@Arts:

streng genommen fällt ein feuerlöschteich wohl unter keine der definitionen des FiG. falls eine abwanderung ausgeschlossen ist, weil zu- und abfluss nicht überwunden werden können, dürfte m.E.(!) einem besatz mit refos dennoch nichts im wege stehen, da keine abwanderungsgefahr besteht und es sich um ein künstliches gewässer handelt.


@Horst:

auch ob man Bafos aussetzen darf, hängt vom rechtstatus des gewässers ab. wenn es an das offene gewässersystem angebunden ist und es sich nicht um ein privatgewässer handelt, ist auch der besatz von Bafos bewilligungspflichtig (so wie jeder andere fischbesatz auch bewilligungspflichtig ist).
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Schweizer Angler

Re: Fische halten in Feuerweiher

Beitrag von Schweizer Angler »

wieso man nicht mehr wie früher einfach so forellen in einen teich reinsetzen darf hat auch den grund wegen fischseuchen (siehe aktueller thread betreffend doubs). rbf (und andere salmoniden) aus speisefisch-zuchten sind sehr oft krankheitsträger (pkd, vhs etc), zwar nicht mit seuchen die den menschen (also durch verzehr) gefährden, sondern andere heimische fische. sofern ein bach in einen weiher zu- und abfliesst, können seuchen durchs wasser oder durch abwandernde fische an die wilden fischbestände weitergegeben werden.
im kanton be geben fischzuchten offiziell (infoffiziel mangels wissen oder aus anderen gründen tun sies nicht) keine fische mehr für den besatz weiter, ausser der teichbesitzer hat eine bewilligung des kantons.
zudem sind sämtliche fischzuchten und haltungen (auch teichbesitzer die rbf zu speisezwecken halten) neu verpflichtet (dies in der ganzen ch) sich in register einzutragen (beim kanton), wo sie eintragen müssen wer welche lebende fische wann kauft und zu welchem zweck und woher sie stammen. bricht eine seuche aus, kann so potentiell der seuchenherd nachverfolgt werden (und der seuchenverursacher auch belangt). wer sich nicht im register einträgt kann belangt werden.

gruss

sa
ChristianK.

Re: Fische halten in Feuerweiher

Beitrag von ChristianK. »

Ist schon erstaunlich an was man alles denken muss wenn man in seinen eigenen Teich ein paar Fischlein setzen will ... :roll:

Einerseits richtig, anderseits schon ein Irrsinn, findet ihr nicht?
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astacus
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Re: Fische halten in Feuerweiher

Beitrag von astacus »

ja, einerseits irrsinn, wenn man bedenkt, dass wohl über 90% keine bösen absichten hegen und nach bestem wissen und gewissen handeln. andererseits aber leider doch irgendwie verständlich, wenn man bedenkt, dass es immer ein paar unverbesserliche gibt und einige auch mangels wissen so handeln, dass dadurch eine gefährdung von natur und mensch entstehen kann. wenn so viele menschen dicht gepfercht auf dem selben raum leben, kommt man halt nicht drum herum, gewisse regeln aufzustellen.

dieser fall ist halt insofern etwas spezieller, als dass noch ein bach durch den weiher fliesst und er deshalb womöglich kein geschlossenes gewässer darstellt. für einen normalen gartenteich ist weniger zu bedenken.
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