Bachforellen-Vorsömmerlinge/Sömmerlinge abzugeben

Fragen und Antworten im Sinne von privater Fischzucht, welche nicht nur zur Bestockung von Gewässern dient.
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Birsfischer

Bachforellen-Vorsömmerlinge/Sömmerlinge abzugeben

Beitrag von Birsfischer »

Unser Verein bewirtschaftet die Birs im Kanton Baselland nachhaltig, basierend auf Laichfischfängen. Jährlich werden ca 400'000 Eier, mit genetischem Stamm aus der Birs, in unserer Brutanlage aufgelegt.

Aufgrund einer grösseren Bautätigkeit und der damit verbundenen Bestandesaufnahmen konnten wir in diesem jahr rund 40'000 Brütlinge nicht besetzen.
Diese Brütlinge sind mittlerweile zu kräftigen Vor-Sömmerlignen herangewachsen und wir im Vorstand haben beschlossen, diese nun zu veräussern.

Der Preis läge je nach Bezugsmenge zwischen CHF 45.-- und 95.-- pro tausend. (Abholpreise). Auf Wunsch können die Bachforellen auch geliefert werden.

Bei Bedarf bitte PN an mich

Herzlichen Dank & cheers
Schweizer Angler

Re: Bachforellen-Vorsömmerlinge/Sömmerlinge abzugeben

Beitrag von Schweizer Angler »

an die berner (uund andere-) "schwarzbesetzer";
es darf sicher noch erwähnt werden dass besatz mit diesen fischen nur erfolgreich sein kann, wenn sie in einem bach ausgesetzt werden der im selben gebiet liegt wo die fische herstammen (also in der region baselland).
also z.b. in einem bach im berner mittelland aussetzen bring rein nichts, da die genetik der forellen nicht mit den angestammten fischen übereinstimmt und der besatzerfolg extrem klein sein wird. im kt. be haben wir 4 stämme an besatzfischen, den seeländer stamm, den oberaargauer stamm, den mittelländischen stamm sowie den beoberländer stamm, alle werden auch nur in ihrer angestammten region besetzt. die erfahrung hat eben gezeigt dass besatz aus den nicht erwähnten stämmen im kt. be rein nichts bringt.


gruss

sa
ardillon

Re: Bachforellen-Vorsömmerlinge/Sömmerlinge abzugeben

Beitrag von ardillon »

mhhhhhmmm!!!! in die fritöse damit mit maio schmecken die klinen fischlis extrem gut wie in spanien!!! :chef: :chef: :chef: aber das ist nur ein witzli und soo :twisted:

viel glück beim verkaufen 1000 forellen nime ich sonst für 40 franken auch für das schäubli!!

aaardi ein gruss
Arts

Re: Bachforellen-Vorsömmerlinge/Sömmerlinge abzugeben

Beitrag von Arts »

@Sa

Danke für die Info.
Mich würde interessieren. Weis man woran das liegt das Fische mit anderem Stamm, ausserregional nicht überleben

Was machen die Stämme der Forellen so unterschiedlich?

Gruß
Tom
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ForellenSimon
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Re: Bachforellen-Vorsömmerlinge/Sömmerlinge abzugeben

Beitrag von ForellenSimon »

es darf sicher noch erwähnt werden dass besatz mit diesen fischen nur erfolgreich sein kann, wenn sie in einem bach ausgesetzt werden der im selben gebiet liegt wo die fische herstammen (also in der region baselland).
...
Birsfischer

Re: Bachforellen-Vorsömmerlinge/Sömmerlinge abzugeben

Beitrag von Birsfischer »

Schweizer Angler hat geschrieben:an die berner (uund andere-) "schwarzbesetzer";
es darf sicher noch erwähnt werden dass besatz mit diesen fischen nur erfolgreich sein kann, wenn sie in einem bach ausgesetzt werden der im selben gebiet liegt wo die fische herstammen (also in der region baselland).
also z.b. in einem bach im berner mittelland aussetzen bring rein nichts, da die genetik der forellen nicht mit den angestammten fischen übereinstimmt und der besatzerfolg extrem klein sein wird. im kt. be haben wir 4 stämme an besatzfischen, den seeländer stamm, den oberaargauer stamm, den mittelländischen stamm sowie den beoberländer stamm, alle werden auch nur in ihrer angestammten region besetzt. die erfahrung hat eben gezeigt dass besatz aus den nicht erwähnten stämmen im kt. be rein nichts bringt.
gruss
sa
Ich muss Dich korrigieren!

Die Birs, aus der die BaFo-Eier sind, hat ein relativ grosses Einzugsgebiet (über 900 km2), welches im Westen bis zur Wasserscheide am Pierre Pertuis geht... Dazu kommt, dass die Birs über bernisches Gebiet rund um Moutier fliesst.... also das Einzugsgebiet der Birs beschränkt sich nicht nur auf den Kanton Baselland. Wichtige Zuflüsse der Birs sind La Trame, Ruisseau de Chaluet, La Challère, La Raus, La Scheulte, La Sorne, Ruisseau de Mettembert, Lützel, Wahlenbach, Lüssel, Ibach, Chastelbach und Seebach.

Wo ich Dir recht gebe ist, dass im Grundsatz auf den genetischen Hitnergrund geachtet werden soll. Nur ist es eben heute so, dass in den meisten Flüssen in der Vergangenheit zu wenig darauf geachtet wurde, resp. gar nicht. Dass die Fische dort nicht überleben resp. sich nicht fortpflanzen sollten ist jedoch absoluter Humbug (sorry)!

Cheers
Arts

Re: Bachforellen-Vorsömmerlinge/Sömmerlinge abzugeben

Beitrag von Arts »

Hallo,

Danke SA für die Links...

Ich habe mal angefangen mich einzulesen...

Im ersten Link, in der Publikation erthäl der 1te Teil eine ganz gut verstehbare Fallstudie (Albert, Alfred, Anton, Alex und Franz)

Ich empfehle interssierten diese zu Lesen, sind nicht viele Seiten....

Aber es leuchtet mir nun ein wieso ein Fisch der selben Art sehr wohl unterschiedlich ist, und nicht selbstverständlicherweise in einem anderen Habitat überleben wird.

Die Aussage:
Dass die Fische dort nicht überleben resp. sich nicht fortpflanzen sollten ist jedoch absoluter Humbug (sorry)!
Würde ich nach dem einlesen in die Theamtik so nicht mehr behaupten :mrgreen:

Nach dem Lesen muss ich die davon ausgehen dass, bei einem Einzuggebietes der Birs davon auszugehen ist das es sehr wohl eine genetische Vielfalt geben wird.... und unterschiedlichste Forellen-Lebensräume anzutreffen sind :roll:

Gruss
Thomas
Birsfischer

Re: Bachforellen-Vorsömmerlinge/Sömmerlinge abzugeben

Beitrag von Birsfischer »

Lieber SA
Lieber Arts

Die von SA angegeben Links resp. deren Inhalt ist mir sehr wohl bekannt. Wir bewirtschaften die Birs nachhaltig seit weit über 25 Jahren (jaja, damals noch im Kanton Bern) und haben zum Teil an den erwähnten Publikationen mitgearbeitet.

Ich betone hier ausdrücklich:
Ich befürworte dies keinesfalls, dass genetisches Material aus der Nordschweiz unbekümmert irgendwo in einen Bach eingesetzt wird!

Nur ist hinlänglich bekannt, dass eine reinrassige Bachforelle, mit ganz ganz kleinen Ausnahmen, in der Schweiz schon lange nicht mehr existiert! Da wurden in der Vergangenheit Fehler gemacht, die heute irreparabel sind. Also bitte erzählt mir nicht, dass in einem Mittellandflüsschen irgend ein Bestand noch "arisch" ist......

Selbstverständlich kann eine Bachforelle aus einem Gebirgsbach von über 1000 müM nicht in die Solothurner-Aare verpfalanzt werden resp. davon ausgegangen werden, dass dieser Fisch dort lebt, sich wohlfühlt und fortpflanzt.

Nur sollte man dies schon ein weniger differenziert betrachten. Wir hatten in den späten 70ern "Kollegen", die sich einen Spass daraus machten, im Doubs gefangene Fische (die gestreifte Doubsforelle, Rois du Doubs und Doubs-Aeschen) in der Birs auszuwildern... der Doubs und die Birs würde ich als eigentlich sehr unterschiedliche Gewässer bezeichnen. Obwohl auch der Doubs vor der Eiszeit auch in die Nordsee entwässerte und mittlerweile ins Mittelmeer fliesst.

Genetische Untersuchungen von Prof. Salzburger haben im vergangenen Jahr gezeigt, dass der einzig überlebende Aeschenstamm an der Birs im Oberlauf genetisch von den Doubsaeschen abstammt.....

Noch heute werden immer wieder auch Nachfahren der Doubsforelle bei uns gefangen.... auch der Rois du Doubs gibts noch in der Birs...

Ich persönlich finde es ganz einfach sinnvoller und besser, wenn man eine genetisch einigermassen treffende Forelle als Sömmerling oder Brütling eingesetzt wird, als irgend ein Fangmässiger Fisch aus einer Forellenzucht, die gar noch Erbmaterial aus Dänemark oder weis ich woher aufweist. ok?

Papier ist geduldig, aber Erfahrungen die in der Bewirtschaftung gemacht werden, kann man nicht an einer Uni lernen.... eher ist es so, dass die Lernwilligen und regelmässig besuchen....

Und ein ****Vergleich (meiner ist Länger) resp. ich verstehe mehr als du, denn ich bin belesen, finde ich unangebracht :wink:

cheers
Schweizer Angler

Re: Bachforellen-Vorsömmerlinge/Sömmerlinge abzugeben

Beitrag von Schweizer Angler »

dem kanton bern wurde sogar empfohlen sein bafobesatz noch mehr in gentische varietäten aufzusplitten um erfolgreicher beim besatz zu sein, allerdings benötigt diese verfeinerung auch eine grösseren logistischen (und mehr platz dafür) aufwand in den brutanstalten, da jeder stamm vom anderen getrennt hochgezgen werden muss.

in usa ist man übrgiens auch dran dies so handzuhaben (beim dort einheimischen fisch bachsaibling), die erkenntnisse dass nicht mehr einfach alles überall eingebracht werden kann hat sich auch dort durchgesetzt.

gruss

sa
Zuletzt geändert von Schweizer Angler am Mi 22. Jun 2011, 14:43, insgesamt 1-mal geändert.
Schweizer Angler

Re: Bachforellen-Vorsömmerlinge/Sömmerlinge abzugeben

Beitrag von Schweizer Angler »

@birsfischer
ich befürworte dies keinesfalls, dass genetisches Material aus der Nordschweiz unbekümmert irgendwo in einen Bach eingesetzt wird!
habe ich nie behauptet und dich nicht angegriffen und dir nicht irgend eine fach-unkenntnis angedichtet, sondern nur darauf hingewiesen (an die schwarz-besetzer, die wir im kt. be durchaus haben!), ich weiss aber sehr wohl wie einige fischer-hirne ticken, wenn sie hören dass es irgendwo fischbesatz zu kaufen gibt. die fehler die du aus früherer zeit ansprichst werden von dieser art hirnis nimmer noch gemacht. die links sind denn auch mehr für sie gedacht, "denn sie wissen nicht was sie tun".....

apropos; selbst habe ich auch praktische kenntnisse, ich bewirtschafte seit jahren diverse gewässer (wobei ich immer selbst immer mehr dazu tendiere die bafos selbst ablaichen zu lassen, dafür weniger entnehme aber dafür viel durchmischtere jahrgänge vom zwerg bis zum riesen darin fange)


gruss

sa
Arts

Re: Bachforellen-Vorsömmerlinge/Sömmerlinge abzugeben

Beitrag von Arts »

Hallo
Birsfischer hat geschrieben:Und ein ****Vergleich (meiner ist Länger) resp. ich verstehe mehr als du, denn ich bin belesen, finde ich unangebracht
Das war nie meine Absicht..... ich hab nach dem Dokumentenstudium nur meine Meinung geäussert.
Klar das ist nur theoretisches wissen was ich mir jetzt belesen habe... Aber die Studie ist ja wohl nicht falsch... und zeigt mir auf wie gefährlich so ein Besatz für eine Population werden kann.
Birsfischer hat geschrieben:Papier ist geduldig, aber Erfahrungen die in der Bewirtschaftung gemacht werden, kann man nicht an einer Uni lernen....
Es braucht beides Theorie und Praktische Erfahrungen.....

Wenn die "Unis" nicht solche Studien durchführen würden, wüsste man nichts von wegen genetischer Vielfalt ;)
Und die Gene sieht man halt nicht bei der praktischen Bewirtschaftung ;)

Gruss
Tom
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