Forellenzucht

Fragen und Antworten im Sinne von privater Fischzucht, welche nicht nur zur Bestockung von Gewässern dient.
Schweizer Angler

Re: Forellenzucht

Beitrag von Schweizer Angler »

denn es gibt unzälhlige Personen in der CH, die Fische halten....

und solche mit krankheiten von denen sie nichts wissen - darum gibt es demnächst einen obliogatorischen sana für fischhalter, wo es nicht nur um die richtige haltung, sondern auch um die pflege geht und wie man krankheiten vorbeugt, auf was man beim kauf, teichbau etc achtet. finde ich jedenfalls gut, denn da gibts infos/tipps aus erster hand und nicht nur aus büchern.

gruss

sa
Trüsche

Re: Forellenzucht

Beitrag von Trüsche »

Ich glaube,wir kommen in der Sache nie auf den gleichen Nenner :wink: !
Schweizer Angler

Re: Forellenzucht

Beitrag von Schweizer Angler »

hast recht t-rig - aber rbf sind nun mal allesfresser (richtig erwähnt "schweine" unter den zuchtfischen), leicht zu halten (im vergleich zu wilden salmoniden wie bafos oder äschen).

wer hat schon freude an alet, rotaugen und rotfedern, wo die meisten teichhalter sofern sie angler sind nur die nase darüber rümpfen. und z.b. bass hält man wohl nur um darauf zu fischen (ich hätte auch gerne welche in meinem teich, der ist aber zu kalt für sie, der legale import mir zu aufwändig).

gruss

sa
T-Rig

Re: Forellenzucht

Beitrag von T-Rig »

Schweizer Angler hat geschrieben:ich hätte auch gerne welche in meinem teich, der ist aber zu kalt für sie
Schon versucht? Der Lago Muzzano gefriert im Winter und ist nur ca. 3.8m tief. Hat einen guten Bassbestand (leider Naturschutzgebiet, fischen verboten). Und wenn sie im Egelsee überleben, dann auch in deinem Teich. :wink:
Schweizer Angler

Re: Forellenzucht

Beitrag von Schweizer Angler »

mein teich ist sehr bergsee-ähnlich - durchschnittstemp. 10 grad ganzjährig, höhe 1600m ü-m. geht wohl kaum dauerhaft für bass, kein ufergürtel mit schilf, seerosen etc., dafür viel totholz.

das mit dem illegalen (?) bassbesatz im egeltümpel habe ich mehrfach vernommen (ist seit jahren immer die gleiche crew die (falls illegal) solchen scheiss macht...und erzählt) habe ich auch schon gehört, glaube aber erst daran, wenn ich einen dort fange oder sehe (wie gesagt, auch ich mag bassfischen, finde den besatz aber zu risikoreich für den egelsee der eh immer so am kippen durch negative umwelteinflüsse rummacht).

der weissfischbestand ist zwar immens aber immer mehr verbuttet weil sie niemand entnimmt (schmecken aber auch nicht von dort aber man kann ja auch hegefischen), egli hats schöne aber wenig schöne), sonnenbarsche zuhauf, schöne hechte und karpfen. ich hätte eher mehr hechte oder egli (aus wildfang) reingekippt wenn schon mehr raubfische rein sollen. allerdings hats nur futter für all die grossen raubfischarten (hecht und evtl. bass) solange wie es eben hat.
oder dann halt eben ein hegefischen gemacht und einen neubesatz geplant. vom bafu via inspektorat hätte man einen bassbesatz wohl sogar legalisieren können und erst noch beratung erhalten.

gruss

sa
T-Rig

Re: Forellenzucht

Beitrag von T-Rig »

Zander sollen ja auch noch besetzt worden sein.... Ob legal oder nicht weiss ich nicht.
Dein Teich ist definitiv nix für Bass.
Schweizer Angler

Re: Forellenzucht

Beitrag von Schweizer Angler »

ich glaube auch nicht an die zander im egeltümpel. heiss ok, vielleicht schon besetzt, aber ob sie überlebt haben ist die andere frage - die schönen (massigen) hechte mögen (oder würden mögen) sicher auch zander und bass.
ja gaaaanz früher hatte es sogar rbf drin, der see wurde dann sogar für diese zu warm. dann gabs noch einzelversuche mit rbf & alet, alle erfolglos. der alet wurde aber wohl eher gefressen, die temperatur wäre nicht schlecht für ihn, es hat auch massive sauerstoffschwankungen im tümpel. die anderen weissfische sind da etwas grosszügiger als der alet.

was es aber effektiv hat (selbst gefangen oder dabei als sie gefangen wurden/werden) sind rotaugen, rotfeder, güster, brassen, sterlet, goldfisch, hecht, karpfen, brassen, sowie hybriden von rotauge/rodfeder und rotfeder/brassen, egli, sonnenbarsch, ganz selten auch mal ein catfish (zwergwels).

gruss

sa
T-Rig

Re: Forellenzucht

Beitrag von T-Rig »

Also vor über 25 Jahren habe ich schon einen Zander gesehen (zwar tot) aber ich denke den einten oder anderen hat sicher noch drin. Damals fing ich auch Alet. Aber jetzt BOT.....
Schweizer Angler

Re: Forellenzucht

Beitrag von Schweizer Angler »

BOT? BOTOX? Geliftete forellen?
berufsfischer

Re: Forellenzucht

Beitrag von berufsfischer »

hallo
Schweizer Angler hat geschrieben: und allgemein spricht hier niemand gegen das halten und züchten von forellen noch will er ein verbot - sondern wir sprechen/weisen hin was auf einem (und die fischerei) zukommen kann, wenn man eben nur bis zum beckenrand des teichs denkt. wer weiter denkt wird sich und anderen auch keine probleme haben/machen und freude an der zucht/haltung haben.

gruss

sa
gut gesprochen :)

da nun vom zuverlässigen sa das wichtigste zum thema krankheiten und seuchen gesagt wurde noch eine kleine anmerkung meinerseits.
Trüsche hat geschrieben: Und übrigens, sie können ausgezeichnet Spaghetti, Hörnli, Cervelats verwerten.
Tierschutz in allen Ehren, aber in meinen Augen übertreibt ihr es ein bisschen, da er ja keine Massenzucht will!
ja sicher, und wenn du jeder täglich eine rohe, ungeschälte karotte verfütterst, wird das fleisch schön rot.
lange wusste man ja nicht wozu das pflugscharbein (vomer) eigentlich gut ist. neuen erkentnissen zufolge weiss man dass es durch zucht entstand. mönche im tiefen graubünden haben vor jahrhunderten forellen in bergseen angesiedelt weil sie merkten dass sie da zwar langsamer, jedoch zu wohlschmeckenderen exemplaren heranwachsen als jene der brüder im unterland.
da jedoch das fleisch der bergseeforellen immer so blass war, und das schon damals als minder galt, kam ein findiger mönch auf die idee das wasser in einem see durch rotwein zu ersetzen, in der hoffnung dass die fische darauf die blutrote farbe des weines annehmen mögen.
so belud er einen karren mit drei fass wein und ein wenig trockenfleisch für sich und gemüse und hafer fürs pferd.
weiter gibt es verschieden versionen was sich abgespielt hat, der wein schaffte es jedenfalls nie bis zum oder in den see, der floss wo anderst hin...
in seiner not nun keinen wein mehr zu haben der er in den see hätte schütten können, kam dem mönch die rettende idee die rüben vom pferdeproviant in den see zu werfen, immerhin waren die ja auch ungefähr rot dachte er sich wohl.
dass die besatzdichte damals viel zu hoch war für den kleinen, kalten, nährstoffarmen see, die fische hatten akuten nahrungsmangel, wussten die mönche nicht. also schloss der mönch anhanden der fresslust der forellen nach den rüben, dass die fische diese mögen.
das unterbreitete er seinen brüdern nach seiner rückkehr und die nachricht verbreitete sich in windeseile in alle winde.
so wurden fortan die forellen mit mören gefüttert und ihnen wuchs nach einigen generationen langsam ein vomer.
zudem war die mörenkur sozusagen eine art impfstoff gegen die so genannte im frühen mittelalter letztmals aufgetretene forellenpest. diese vernichtete alle forellenbestände welteit, nur eben jene stämme, die durch die fütterung mit rüben immun dagegen geworden sind haben das damals überlebt... :wink: :wink: :wink:


lieber jon, klar fressen forellen teigwaren und fleisch. solche in gefangenschaft im besonderen, denn von etwas müssen sie ja leben.
doch fressen, also aufnehmen heisst ja auch nicht verwerten. mit verwerten ist gemeint, wie viel vom futtergewicht anteilmässig in fischfleisch umgewandelt wird und wie viel als feststoff wieder ausgeschieden wird, sprich futterquotient (FQ), alsso eingesetztes futter geteilt durch zuwachs. und der ist bei deinem ernährungsvorschlag sehr unvorteilhaft. zudem ist das wie gesagt menschennahrung und keine fischnahrung. ihre enzyme können nur bestimmte proteine spalten, der rest wird ausgeschieden und belastet das wasser und zuvor eventuell den fisch.
für den fisch kann solch eine falsche ernährung durchaus negative folgen haben, die für uns nicht ersichtlich sein müssen (mangelerscheinungen, entzündungen des enddarmes usw.) ich möchte jedenfalls nicht zwangsweise mit etwas gefüttert werden dass ich eigentlich schlecht vertrage.
zudem dachte ich, wir hätten aus dem letzten grossen tierfutteskandal (rinder) etwas gelernt.
es spielt für mich auch keine rolle ob es sich um eine kommerzielle zucht handelt oder um eine private hälterung von fischen über längere zeit(gilt auch für aquarien). irgendwie stimmt es für mich nicht wenn, wie z.b. bei hans raab jedermann/frau empört seinen unmut kund tut, aber im kleinen ist es dann egal "ist ja schliesslich nur für mich" da schaut man weniger genau... :!: :?:
henne1

Re: Forellenzucht

Beitrag von henne1 »

Wenn jemand Forellen züchten will,muss es ja uns nicht intressieren mit was sie gefüttert werden.Die Forellen wissen wohl selber was Fressen sollen und was nicht!oder hat Ih habt je eine Forelle mit einem Zigarettenstummel im Magen gefangen?

Vor ein paar Jahrzenten wurden noch ungereinigte Abwässer in die Aare geleitet, und die Fischbestände waren nicht so verbuttet wie heutzutage!

Würde es begrüssen wenn die Gastwirte wieder Ihre Essensabfälle in die Aare entsorgen düfen..

Die Fischbestände sind schlecht, damit meine ich nicht die Anzahl sondern die Vielfalt. In der Aare sind viele Fischarte beinahe verschwunden, und wir diskutieren hier was sie fressen sollten und was nicht..Das Wasser ist jetzt Sauberer aber wohl nicht mehr sehr Nährstoff reich..
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Re: Forellenzucht

Beitrag von astacus »

fakt ist, dass die rbf geringere ansprüche an ihr futter stellt als eine fario. fakt ist aber auch, dass die meisten fische (inkl. den salmoniden) kohlenhydrate kaum verdauen können. deswegen sind viele speisereste nicht für die fischfütterung geeignet. es gibt schon das eine oder andere lebensmittel, mit welchen auch fische gefüttert werden können. jedoch einfach die essensreste so zu entsorgen, ist alles andere als optimal.

henne1 hat geschrieben:Wenn jemand Forellen züchten will,muss es ja uns nicht intressieren mit was sie gefüttert werden.
uns vielleicht tatsächlich nicht, den gesetzesgeber, der das tierschutzgesetz erlassen hat, aber vielleicht schon...

henne1 hat geschrieben:Die Forellen wissen wohl selber was Fressen sollen und was nicht!oder hat Ih habt je eine Forelle mit einem Zigarettenstummel im Magen gefangen?
nein, aber solche mit wobbler und das ist denen auch nicht gut bekommen :wink:

henne1 hat geschrieben:Vor ein paar Jahrzenten wurden noch ungereinigte Abwässer in die Aare geleitet, und die Fischbestände waren nicht so verbuttet wie heutzutage!
mit verbuttung hat das nichts zu tun. eine verbuttung ist ein zwergwuchs aufgrund eines überbestandes. heute haben wir ganz andere probleme und diese haben längst nicht immer etwas mit dem nahrungsangebot zu tun. wenn beispielsweise die laichplätze nicht mehr vorhanden sind, kannst du noch viel essen ins wasser schütten und den fischen wird das trotzdem nichts bringen...
FISCHEN hat von Natur aus etwas mit ESSEN zu tun Bild
henne1

Re: Forellenzucht

Beitrag von henne1 »

Wenn zb beispiel hier in der Aare bei Olten mit Eglis aus Osteuropa versucht wurde die Bestände zu stützen hat für mich das gesamte System versagt..
Es hat hier weder Rotfedern noch Rotaugen weder Brassen noch sonst Weissfische die ich als gutes Raubfischfutter betrachte..Es kommen nur Alets,Elritzen und Ischer vor.Die Raubfische haben für mich gar keine Futtergrundlagen.Verstehe nicht warum man nicht billig Weissfische einsetzt, um auch für die Räuber eine gute Nahrungsquelle zu bilden..

Ob jetzt Verbuttung eintritt wegen eines überbestandes oder wegen Nahrungsmangel...Kann man so oder so betrachten.
berufsfischer

Re: Forellenzucht

Beitrag von berufsfischer »

astacus hat geschrieben:fakt ist, dass die rbf geringere ansprüche an ihr futter stellt als eine fario. fakt ist aber auch, dass die meisten fische (inkl. den salmoniden) kohlenhydrate kaum verdauen können. deswegen sind viele speisereste nicht für die fischfütterung geeignet. es gibt schon das eine oder andere lebensmittel, mit welchen auch fische gefüttert werden können. jedoch einfach die essensreste so zu entsorgen, ist alles andere als optimal.
gewisse lebensmittel können verfüttert werden, das ist richtig.
doch halt eben nicht wahllos. und auch unter den fischarten gibt es da unterschiede. eine forelle verdaut ja nicht wie ein karpfen. ein paar dinge sind da schon zu beachten.
und wie gesagt ist auch eiweiss nicht gleich eiweiss.
henne1 hat geschrieben: Würde es begrüssen wenn die Gastwirte wieder Ihre Essensabfälle in die Aare entsorgen düfen..
ja dass wäre wirklich toll, suuper idee! würde sicher touristen in scharen anziehen, so ähnlich wie damals beim "letten" in zürich. weltweites medieninteresse garantiert :mrgreen:
da gäbe es einige methoden die ich vorziehen würde um nährstoffarme gewässer gezielt zu impfen :wink:
Schweizer Angler

Re: Forellenzucht

Beitrag von Schweizer Angler »

henne

in der tat hatte es dort wo z.b. grossmetzgereien ihre schlachtabfälle in den fluss warfen grosse forellen. ich erinnere mich z.b. an eine metzgerei in langnau i.e direkt hinter der eishockehyalle - dort fing man regelmässig saudicke bafos - aber sie schmeckten nicht so besonders.
oder im allenbach in adelboden floss die scheisse der menschen bis in die 70`er ungeklärt in den bach. dort angelten wir auch schone bafos - zum essen waren sie zum kotzen und schmeckten auch nach hakle.
berufsfischer hat es richtig gesagt - die bse-krise (rinderwahnsinn) ist gekommen weil wir den nutzttieren vorgeworfen haben was wir so nicht selbst essen wollten.

ich höre viel dass die alten singen wie es früher noch so toll war, als das fressen der menschen in den bach floss, und die gülle wäre auch der beste dünger (komisch dass viele fischsterben aber immer nach geplatzen gülleschläuchen bei der landwirtschaft auftreten...).
viele fische hatten wir sehr wohl in den 70`gern - die seen waren innert weniger jahre sehr nährstoffreich. es gab sogar weissfischplagen (von forellenplagen ist nichts bekannt). die waschmittel haben die gewässer aber dann zunehmends verseucht (vom "gesunden" zum giftigen nährstoffeintrag) und es gab massenhaft fischsterben in den seen,. z.b. in erlach/bierlersee stank der hafen im sommer vor lauter toter rotaugen und alet. der see war nahe am kippen.

wenn wir die alten überlieferungen (geht mal in eure staatsarchive und lest ein bisschen nach wie es effektiv war und was man fieng) unserer seen und flüsse mit jenen der "guten alten zeit" vergleichen, fällt oft auch dass wir gar nicht viel mehr fische hatten.

die fänge nahmen zuerst mit der sportfischerei zu (der boom ist in den 70`ern mit dem billigen gerät aus asien gekommen und erreichte den höhepunkt um 1980). mehr fischer gleich mehr fänge, dann der zusammenbruch durch weitere umweltsünden wie begradigungen, hormonversuchte gewässer (antibiotika-medikamentenboom inkl. antibabypille), mehr wasserkraft und ausgetrocknete restwasserstrecken, verschwundene laichplätze.

als dann der korb nicht mehr so schnell voll wurde haben viele fischer das hobby wieder über bord geworfen, weil sie dachten die massenfänge seinen "normal" und das müsse immer so sein (einige denken bis heute weiter so und jammern immer genau gleich). und die verwaltungen haben halt auch gepennt (auf drcuk der damals noch zahlreicheren fischer)und bei sinkendem bestand die gleichene entnahmezahlen wie vorher gestattet - was dem bestand auch nicht sonderlich half . nur wenige wie z.b. im welschland haben früh fangkontigente eingeführt (vorallem auf salmoniden), und die welschen gewässer gelten heute im vergleich zu uns als oftmals besser.

früher war also nicht alles besser, und wir menschen schalten einfach das hirn bei negativen erlebnissen aus (psychologisch /neurologisch bedingt) und sehen nur das rosarote - das war immer so.

gruss

sa
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