News: Nase wird in BE ganzjährig geschont

Fragen und Antworten zum Thema: Der Fisch in seiner natürlichen Umgebung Verhalten, Habitat, Nahrung und Besatzmassnahmen/Bewirtschaftung.
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Alet
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Beitrag von Alet »

Auf der Roten Liste ist die Nase wahrscheinlich ebenso lange wie in Österreich. Mit der neuen Fischereiverordnung wird ein Fischereiverbot eingeführt. An sich sind nur noch kleinste Restbestände übrig.
Börni

Beitrag von Börni »

Also mein Grossvater erzählt von ganzen Nasenschwärmen, die er dazumal in Region um Bern hatte fangen können!!
T-Rig

Beitrag von T-Rig »

Deswegen hat es wahrscheinlich keine nasen mehr! Meiner meinung nach werden viel zu viele fische aus unseren gewässern entnommen!
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til
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Beitrag von til »

Im Rhein bei Basel hat es immer sehr viele Nasen gegeben. Die Nase ist aber absolut kein Fisch, der durch Angler im Bestand gefährdet werden kann, weil sie nicht sehr gut beisst. Das sie jetzt so selten sein sollen, erstaunt mich schon ziemlich, der einzige Grund den ich mir denken kann, ist ein Problem mit der Nahrungsgrundlage durch eingewanderte Neozyten. Na ok, nicht der einzige Grund, könnte auch ein Krankheit sein, wie PKD bei den Forellen.
Stefan

Beitrag von Stefan »

Dass die Nase praktisch ausgestorben ist, hat garantiert sicher andere Gründe als wir Fischer, die zu viel fangen. Ich spreche von der Region Mittelland, anderenorts kenne ich die Umstände zu wenig, die Gründe dürften aber die gleichen sein.

Beispiel Aare von Bielersee bis Oberaargau: vor 40 Jahren wurden die Kraftwerke Flumenthal und Bannwil gebaut, wir haben fast nur noch gestaute Abschnitte der Aare, geschweige denn lockeren Kies, was die Nase brauchen würde. Die Emme, die bei Hochwassern grosse Mengen Kies bringt, wird kurz vor ihrer Mündung in die Aare regelmässig ausgebaggert. Leute, wenn ich alte Fotos sehe und ich diese mit dem heutigen Gewässer vergleiche, dann darf man sich nicht wundern über das Aussterben der Nase.
Reverend

Beitrag von Reverend »

Bei uns in Bayern sind Nasen auch immer seltener geworden.

Den Grund hat Stefan schon genannt: Die Querverbauungen durch Wasserkraftwerke unterteilen einstmals strömende Flüsse in lauter träge fließende Abschnitte. Dadurch wird Feinsediment am Gewässerboden abgelagert, das zur Verschlammung jener Flussabschnitte führt, die einst zur klassischen Äschen - und Barbenregion gehörten und deren Grund grob- bis feinkiesig war. Da die Nase ein Kieslaicher ist, findet sie immer weniger Laichmöglichkeiten.

Das Zurückgehen der Nasenbestände hat hier im Donaugebiet noch die weitere fatale Folge, dass auch die Huchen, deren Hauptnahrungsfisch nun mal die Nase ist, in ihren Beständen schwinden.



Stefan, du hast schon recht: es ist nicht der Entnahmedruck durch die Angler, der die Nase zur gefährdeten Art werden lässt. Aber als Angler sollten wir eben gefährdete Arten auf jede erdenkliche Weise schonen und uns für durchgängige Flüsse engagieren.
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äschfischer
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Beitrag von äschfischer »

Hallo Fischer



Ich gebe euch Recht. Die vielen Verbauungen sind sicherlich daran schuld das viele Fische wie der Lachs,Bachneunauge oder eben die Nasen u. s. w bei nahe, oder sogar ganz ausgestorben sind. Aber eines bin ich mir ziemlich sicher, wenn ein Gewässer geschwächt ist, durch Verbauungen und andere schwerwiegende Auswirkungen auf die Gewässer,wie zum Beispiel auch die Klimaerwärmung oder der zunehmende Wasserrückgang, können wir als Fischer ein Gewässer schädigen. Ein Beispiel das ich selber beobachtet habe war der Äschen bestand in Mühleberg. Dort waren die Äschenfänge immer gut bis vor ein paar Jahren die Kormorane drüber her vielen. Es ging einige Jahre bis man dort wieder einigermaßen gute Fänge machen konnte. Da gab es tatsächlich Fischer die 250 Äschen in einer Saison (Anfangs Oktober bis ende Dezember) Fangen konnten. Das hat mir ein Kollege bestätigt. Die Folge war, schlechte Jahre darauf. Für sowas habe ich überhaupt kein Verständnis.
Gruss Chrigu

"Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werden die Menschen feststellen, dass man Geld nicht essen kann."
T-Rig

Beitrag von T-Rig »

Genau dass meine ich! Was soll man denn mit 250 äschen machen?

Man kann die doch nicht alle essen. Wir fischer sollten nicht immer nur die schuld an die umwelt geben und ein bischen mehr überlegen.
gonefishing

Beitrag von gonefishing »

Ganz genau, die Äsche wäre genau ein Beispiel bei dem man es besser machen könnte als bei der Nase. Zwar haben sich die Bestände hier einigermassen erholt, aber ein Blick über den Tellerrand nach Bayern müsste Warnung genug sein.

Die riesigen Kormoranschwärme die ich letzten Spätherbst auf dem Murtensee gesehen habe, lassen auch erahnen was ein harter Winter mit zugefrorenen Seen bewirken könnte.

Hier ist aber die Verantwortung des einzelnen Fischers gefragt den Bestand zu schützen und zu erhalten. Ansonsten wird die Äsche evtl. der Nase folgen, sozusagen verschwinden und völlig unter Schutz gestellt werden. Dabei ist gerade das Fischen mit der Fliege ist sehr schonend so dass die Fische bei richtiger Behandlung problemlos zurückgesetzt werden können.

Gruss, Mattu
Stefan

Beitrag von Stefan »

Da habt ihr Recht, mir sind auch solche Fischer bekannt und für deren Verhalten gibt's kein Verständnis. Jedoch kenne ich keinen, der 250 Nasen pro Saison fängt, der Nasenrückgang muss andere Gründe haben. Man darf das nicht dirket miteinander vergleichen, Äschen werden zu Tausenden ausgesetzt, Nasen nicht.
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äschfischer
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Beitrag von äschfischer »

Hallo Stefan

Da hast du schon Recht, aber früher, dass habe ich von einem Bekannten gehört gab es viele Fischer die Nasen Kessel weise nach Hause trugen. Das ist ähnlich wie bei dem Wildhasen die Stark dezimiert wurden. Hat mir doch mal ein Alter Jäger erzählt, wie sie früher an einem Tag 10 und mehr Hasen schießen konnten. Irgendwann kamen dann halt auch noch die Natur Veränderungen und fertig war es mit den Hasen. Man sollte alles mit Vernunft machen,nicht jedes Fischlein oder Tierlein immer abschlachten. Starke Tiere oder Fische brauchen wir nicht nur zum Drillen, nein sondern auch aus Stammhalter.
Gruss Chrigu

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Martin
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Beitrag von Martin »

Naja! Bei den Hasen hat vorallem die Landwirtschaft einen sehr grossen Teil dazu beigetragen. Heute habe ich riesen Freude irgendwo wieder mal einen oder zwei zu sehen.
Gruss Martin

Es ist mir egal wie dein Vater heisst, solange ich hier angle geht niemand übers Wasser
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Alet
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Beitrag von Alet »

Die 250 Äschen werden wahrscheinlich an Restaurants verkauft.
gonefishing

Beitrag von gonefishing »

Ich war gestern mit zwei Vertretern des Berner Fischereiinspektorat an der Aare unterhalb von Bern unterwegs. Nachdem sie auch das Nasenvorkommen erwähnt haben, habe ich nachgefragt ob es wirklich noch welche gibt.

Der Bestand sei zwar stark zurückgegangen, und in vielen Flüssen sei sie völlig verschwunden, aber in der Aare bei Felsenau würden jedes Jahr noch grössere Schwärme gesichtet. Im Moment sei es schwierig welche zu sehen, weil das Kraftwerk revidiert wird, und statt 12m3/s Restwasser satte 90m3/s das Flussbett füllen, aber ich hoffe die beiden haben recht!

Gruss, Mattu
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äschfischer
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Beitrag von äschfischer »

Hallo Mättu



Die beiden haben recht. :wink: Ich konnte die letzten Jahre beim Äschen fischen immer unter der Brücke große Nasen schwärme beobachten.Ich würde sagen so 100-200 Stück waren da schon dabei.
Gruss Chrigu

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