Wasser-Not

Fragen und Antworten zum Thema: Der Fisch in seiner natürlichen Umgebung Verhalten, Habitat, Nahrung und Besatzmassnahmen/Bewirtschaftung.
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Rolf
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Wasser-Not

Beitrag von Rolf »

Wasser-Not

VON THIERRY LUTERBACHER


Von der «Wasserfront» kommen nicht nur gute Nachrichten. Die bessere: Die bernjurassischen Flüsse bleiben von der Wassererwärmung relativ verschont. Dies dank frischer Wasserquellen und eines damit einhergehenden grosszügigen Wassersystems, das die Flüsse speist und die Temperatur reguliert, die selten die Schwelle von 16 Graderreicht, bei der sich Krankheiten entwickeln können. Die schlechte Nachricht ist, dass die Flüsse wegen der geringen Regenmengen austrocknen. Die Schüss hat während der Niedrigwasserperiode, in welcher Fische nur geringe Chancen auf Flucht und Zuflucht haben, einen starken Rückgang des Wasserniveaus erlebt.

Zusammenbruch

Die «katastrophale» Nachricht: Gemäss einer deutschen Studie, die zwischen 2008 und 2017erarbeitet wurde, sind die Bestände von nicht weniger als 2700 untersuchten Insektenarten rückläufig. Am stärksten betroffen sind meist die seltensten Arten, von denen einige auf vielen Flächen vollständig verschwunden sind. Auf den Wiesen nahm die Anzahl der registrierten Arten um 34 Prozent ab. Die Biomasse der Insekten bricht zusammen, im Laufe des vergangenen Jahrzehnts erfuhr sie einen Verlust von zwei Dritteln. Was steht künftig auf dem Speiseplan der Fische, wer bestäubt die Pflanzen? Vielleicht haben Klimaskeptiker eine Antwort darauf. «Der Zustand des Bielersees hat sich bedauerlicherweise nicht verbessert. Wir haben im letzten Jahr einen Rückgang der Fangmenge festgestellt, den vor allem die Berufsfischer zu spüren bekamen und dieses Jahr war es noch schlimmer. Es ist nicht klar, ob die Bestände wirklich sinken oder die Fische tiefer tauchen, um Kühle zu finden. Aber sicher sind es verschiedene Faktoren», sagt der kantonale Fischereiaufseher Gérard Zürcher. «Alle Studien verzeichneten in unseren Gewässern in den letzten 20 bis 25 Jahren einen Rückgang der Fischbestände und der Fangmengen von 40 bis 50 Prozent.» Die wichtigste Fischsorte im Bielersee ist der Felchen, Berufsfischer leben zu zwei Dritteln von ihm. Ausgerechnet bei den Felchen ist auch der grösste Rückgang zu verzeichnen.

Vergiftung

Sorgen bereitet noch immer der drastische Rückgang der Äschen in den bernischen Wasserläufen. Das Problem der Forellen hängt mit der Wassertemperatur zusammen, die schweizweit um 1,5 Grad gestiegen ist, wobei der Anstieg im Berner Jura geringer ausfiel. André Marcel Schaad, Präsident der «Société de pêche de Tavannes», einem neugegründeten Verein, der 36 Mitglieder zählt (davon 12 Frauen) und erfreulicherweise auch einen «Junior-Club» aufweist, zieht eine durchzogene Bilanz: «Der Birs geht es relativ gut, sie profitiert von umfassenden Revitalisierungsarbeiten.» Im Gegensatz dazu wurde die Schüss am 24. Juli 2019 zwischen Sankt-Immer und Cormoret vergiftet und der gesamte Forellenbestand verendete. Das in einem Gebiet, in dem es Experimente mit natürlichem Laichen gab. Intensive Untersuchungen sind im Gang und man kann nicht viel sagen, ausser dass man eine starke Vermutung hat, wer das Wasser verschmutzt hat.»

Verstösse

Zürcher stellt fest, dass im Berner Jura nicht allzu viel gefischt wird, während der Bielersee immer noch viele Fischer anlockt. «Im Berner Jura ist die Anzahl der Regelverstösse klein, die aktiven Fischer sind erfahren und bereiten normalerweise keine Probleme. Vereinzelte schwarze Schafe benützen Haken mit Widerhaken, obwohl dies schon lange verboten ist. »Der Regierungsrat des Kantons Bern hat die Verordnung über die Fischerei angepasst. Fischer, die keine Hegearbeiten leisten, müssen einen Hegebeitrag von 50 Franken entrichten. Ab Januar 2020 wird der Preis für das Angelfischerpatent für ein Jahr auf 250 Franken erhöht, jenes für Jugendliche (bis zum 16. Lebensjahr) kostet 72 Franken, jenes für Jugendliche in Ausbildung (17 bis 25 Jahre) 125 Franken, dazu summieren sich die 50 Franken Hegebeitrag.

Brutales Ende

Wenn die klimatische Dringlichkeit nicht berücksichtigt wird und sich die Wasserqualität nicht verbessert, ist zu befürchten, dass die Fischerei ein abruptes Ende erfahren wird. «Aus dem einfachen Grund, dass es keine Fische mehr geben wird», so Zürcher. «Es ist nie zu spät, es besser zu machen, aber man muss anfangen», sagt Schaad. «Je länger man wartet, die nötigen Massnahmen zu ergreifen, desto drakonischer werden diese ausfallen. Wenn wir weiter hin das Offensichtliche leugnen, werde es «in fünfzig Jahren keine Fische mehr geben», warnt Zürcher.

Quelle: Zeitung Biel Bienne
Gruss Rolf

Rettet die Würmer, fischt mit der Nymphe!
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tom66
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Re: Wasser-Not

Beitrag von tom66 »

Hallo Rolf

Danke für diesen vernichtenden Bericht über die Zustände unserer Gewässer und ihrer Lebewesen. Es ist absolut ernüchternd dies zu lesen.

Als ich anfing zu fischen vor 39 Jahren, war noch fast alles in Ordnung, schon krass wie die Menschheit es fertig bringt, innert 40 Jahren alles zu zerstören. Dem ewigen streben nach Fortschritt und globalem Wirtschaftswachstum sowie der Ueberbevölkerung sei Dank.

Hier ein Patentrezept zu finden wird fast unlösbar sein. Leider ist fast niemand gewillt, ein paar Schritte zurück zu machen. Geht es in diesem Tempo weiter, gebe ich der Spezies Mensch noch knapp 300 Jahre.

Ein nachdenklicher und aufgewühlter Tom kann es einfach nicht fassen.

LG

Tom
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Peakfish
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Re: Wasser-Not

Beitrag von Peakfish »

Vielen Dank für den Beitrag Rolf.
Ich denke Tom hat es auf den Punkt gebracht.
Es geht um die Abwägung:
Wirtscharft- Natur
Resourcen und den nachhaltigen Umgang damit.
Das sind Themen die weit weg sind vom eigentlichen Fischen.
Es sind aber genau diese Themen, die diese Probleme verursachen.
Es muss bei den Leuten ein umdenken und ein Wandel stattfinden.
Wir Fischer können und sollten mit gutem Beispiel voran gehen und die Natur ( wo auch wir herkommen) wieder näher ins Zentrum rücken und mit gutem Beispiel voran gehen. Was unter anderm auch Verzicht und Bescheidenheit bedeutet. Unsere Kinder und kommende Generationen werden es uns Danken, auch in fischereilicher Hinsicht.

Es musst jetzt keiner schreiben dann soll ich doch aufhören zu Fischen, denn der hat nicht Verstanden was ich meine.....
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Loup
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Re: Wasser-Not

Beitrag von Loup »

Seit einiger Zeit bin ich dabei einem meiner Enkel meine über ein halbes Jahrhundert Fischereierfahrung zu vermitteln. Natürlich kommen immer wieder seine Sätze.
Wenn ich mal so alt bin wie du, dann habe ich sicher auch so viele Fische gefangen wie du. Ich werde sicher auch mal so grosse Fische fangen wie du. usw.
Immer wieder kommen mir dann Gedanken, ob der Kleine überhaupt noch so lange Fischen gehen kann, wie ich das in meinem Leben konnte.
Dieser Artikel bestätigt meine düsteren Gedanken.
Ich hoffe, dass die ganz junge Generation Wege findet, besser im Einklang mit der Natur zu leben, als es die letzten Generationen gemacht haben. Nicht der Mensch ist das wichtigste auf dieser Welt, wir sind höchstens ein unwichtiger Klaks. Irgendwann wird die Natur zurückschlagen, und uns Menschen zeigen was wir für eine Bedeutung haben.
Gruss vom Murtensee
Loup
Bad Ass Fisherman
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Re: Wasser-Not

Beitrag von Bad Ass Fisherman »

Unser Planete hat leider ein klares Kranheitsbild, es nennt sich Mensch...

Ja wie sie sagen, wenn man nicht bald, sehr bald, etwas ändert wird es drakonisch...
In vielen Gebieten zeichnet sich das schon ab...
Trotz reichlich Arbeit die geleistet wird.

So als Beispiel der Einbruch des Forellenbestands im Kant. Zürich oder der der Felchen...
Da ist der Zürichsee der einzige im Kant der noch über eine Naturverlaichung der Felchen hat.
I'm Greifensee und Pfäffikersee wären sie seit Jahrzehnten ausgestorben wenn sie nicht besetzt würden...
Der Besatz könnte bald ein Ende haben wie am Greifensee.. Was den mit den Felchen abgeht möchte ich nicht erfahren, es wird aber kommen, und das wird grausam....

Wir werden unser Hobby brutal überdenken müssen, vorausgesetzt man möchte in ein paar Jahrzehnten noch Fische fangen.
Und ja, nicht fischen gehen ist keine Lösung!!!
Denn verliehren wir den Überblickt den wir Fischer uns sehr langer Zeit aneignen...
Somit würden wir auch viel Verständnis verliehren für die Gewässer an denen wir uns so oft aufhalten.

Mfg
:lol: Laut einer Studie sind Menschen mit weniger Freunden glücklicher und zufriedener...

War es schlecht, dann erst Recht!!
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Swordfish
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Re: Wasser-Not

Beitrag von Swordfish »

«Alle Studien verzeichneten in unseren Gewässern in den letzten 20 bis 25 Jahren einen Rückgang der Fischbestände und der Fangmengen von 40 bis 50 Prozent.»
Während ich mit euch einig gehe, dass die Faktenlage alarmierend ist, frage ich mich bei Zitaten wie oben immer wieder, wer den Vergleich mit der Fangmenge vor 25 Jahren als relevante Messgrösse festlag. Könnte man nicht argumentieren, dass man früher einfach viel zu viel Biomasse den Schweizer Gewässern entzogen hat und die heutige Praxis viel mehr in Einklang mit der Natur (und der natürlichen Produktion) erfolgt? Wer beurteilt, dass es früher 'besser' war, wenn damals 25 Berufsfischer einen See plünderten - und man heute mit 5 Fischern nur noch auf einen Bruchteil der Fangquote kommt?

Wenn ich von älteren Fischern höre, wie viele Fische sie damals am Tag erlegten, frage ich mich ernsthaft, ob nicht auch genau Jene zum heutigen Zustand massgeblich beigetragen haben.
There's a fine line between fishing and just standing on the shore like an idiot.
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Rolandus
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Re: Wasser-Not

Beitrag von Rolandus »

Wir können definitiv weder den Klimawandel, noch die Vergiftung und Verschmutzung der Umwelt leugnen und müssen handeln. Das beginnt zuerst bei uns selbst, aber auch beim Wählen und beim Willen, die Meinung auch zu äussern. Wir haben genügend politische Instrumente (z.B. laufende Initiativen).

Pestizide verbieten, Geld für Renaturierungen, drastischere Strafen für Gewässerverschmutzungen, bessere ARAs, die alles Wasser aufnehmen können und besser filtern/reinigen. ich will jetzt verdammt nochmal die ganze Scheisse nicht mehr im Wasser !!

Zuletzt halt hier und da auch beim Verzicht auf Konsum, Verzicht auf Überflüssiges. Auch wenn es weh tut, auch bei uns selbst. Vielleicht hier und da auch mal mit Moratorien in gewissen Gewässerabschnitten und Verzicht auf das Fischen in gewissen Zeitabschnitten oder auf Zielfische.

Ich habe keine Lust, brav zu Hause den Abfall zu sortieren, seit Jahren kein Flugzeug mehr zu besteigen, regional einzukaufen und dann zuschauen zu müssen, wie die Natur zur Sau geht durch das ganze industrialisierte Verhalten und die grenzenlosen Freiheiten (auch im Freizeitverhalten). Ich unterschreibe sowohl Konzernverantwortungsinitiativen, Initiativen gegen Pestizid oder für 100% Bio im ganzen Land. Ich werde aber auch alles unterschreiben, was dazu beiträgt, dass wir nicht mehr mit Panzern und Militärflugzeugen Benzin und Kerosen verschwenden und alles, was massiv zu viel Energie gebraucht. Bitte z.B. Warenhäuser und Einkaufszentren ein paar grad kühler halten.....

Das nächste Mal, wenn ich den ganzen Scheissdreck aus der Kanalisation in der Aare sehe, diesen Filme und dokumentiere, werde ich den Staat dafür anzeigen!
ROLANDUS
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fischer
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Re: Wasser-Not

Beitrag von fischer »

@ Rolandus
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Dural
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Re: Wasser-Not

Beitrag von Dural »

Wisst ihr was mich am meisten an dieser ewigen Umwelt Diskussion stört? Dieses scheinheilige Naive und Dumme Verhalten der Menschen!

Sobald es was kostet oder es den eigenen Komfort einschränkt kümmert sich 99,9% der Menschen einen Dreck um die Umwelt, und das ist für mich Fakt!

Grün wählen gehen und am gleichen Tag in China eine Handy Hülle (Natürlich für das neue Handy das es alle 1-2 Jahre gibt) bestellen die per Luftfracht einmal um die halbe Welt geflogen wird! Das ist heute Alltag, und nur ein Beispiel von zig hunderten.

Auch der Trend nach immer mehr SUV bestätigt nur zu gut was die Menschen für die Umwelt überhaupt machen, selbst das eigene Ego wird höher eingestuft als die Umwelt! Gleichzeitig werden Halbwissen und Lügen unterstütz durch die hunderte von Milliarden schweren Öl/Auto Lobby Verbreitet von wegen E-Autos sind gar nicht wirklich besser und schon nur die ganze Kinder Arbeit etc. sich wirklich neutral und unabhängig Informieren tuen die wenigsten, denn wer es machen würde und "grün" ist müsste schon längt mit einem E-Auto fahren oder noch besser erst gar kein Auto haben :roll: Übrigens möchte ich ja nicht wissen wie viele Millionen von Menschen schon nur wegen dem Öl ums Leben kamen und wie viel Land und Wasser dadurch verschmutz wurden! Die SUV Fahrer mit dicken Räder und Grossen "Dinosaurier" Motoren kümmert es definitiv nicht.

Ganz ehrlich, ich kann dieses scheinheilige Gejammer langsam aber sicher nicht mehr hören! In Wahrheit macht gar keiner was wirklich für die Umwelt! Wie viele Menschen kennt ihr die irgendwo in einer selber gebauten Holz Hütte leben und sich selber Versorgen? Wie viele?

Unser Wohlstand beruht auf die Ausnützung der Umwelt und der 3. Weltländer, und das ist Fakt.
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Kangooroo
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Re: Wasser-Not

Beitrag von Kangooroo »

Dural hat geschrieben: Mo 18. Nov 2019, 18:07 Wisst ihr was mich am meisten an dieser ewigen Umwelt Diskussion stört? Dieses scheinheilige Naive und Dumme Verhalten der Menschen! Sobald es was kostet oder es den eigenen Komfort einschränkt kümmert sich 99,9% der Menschen einen Dreck um die Umwelt, und das ist für mich Fakt!
...
Unser Wohlstand beruht auf die Ausnützung der Umwelt und der 3. Weltländer, und das ist Fakt.
Du sprichst mir aus dem Herzen, leider! Das ganzheitliche (Voraus-)Denken fehlt. Und ich bin mir sicher, bei allen Bemühungen kann man gar nicht NICHT irgendwo schädlichen Dreck verursachen. Und will man nicht auf einen gewissen Lebensstandard verzichten, dann braucht man halt irgendwie Ressourcen von irgendwo.

Wenn ich schon nur daran denke, was dieser Beitrag an Leistung zieht ... mein Computer läuft und das Licht im Zimmer auch. Dann sende ich den Formularinhalt über das Netz - welches ja auch irgendwo Strom zieht und um 7 Ecken führt (und jede dieser Stationen ist ja auch in einem Gebäude oder ein Kasten, manchmal auch mit Heizung/Kühlung usw.) und der Beitrag wird dann in einer Datenbank gespeichert, in einem Serverraum mit vielen Racks voller Prozessoren, Netzteilen Harddisks usw. Das wäre aber dann nur in die eine Richtung gedacht. Jetzt kommst du, lieber Leser, und rufst irgendwann diesen Beitrag ab. Also geht das wieder alles rückwärts bis zu dir nach Hause ... in deinen PC und auf deinen Bildschirm oder auf dein mobiles Gerät.

Krass betrachtet gibt es nur einen Weg, der Umwelt zu 100% nützlich zu werden ... durch das Aussterben der Menschheit. (Aber vorher schalten wir bitte noch alle Maschinen ab, landen alle Flugzeuge, versiegeln alle AKW, schliessen alle Treibstoffhähne, öffenen alle Dämme und sammeln unseren verdammten Plastikmüll ein, gefälligst!)
Treffen sich zwei Planeten.
Sagt der eine: "Du siehst aber schlecht aus."
Der Andere jammert: "Ich weiss, ich habe Menschen!"
Darauf der Eine: "Oh, mach dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei."
Von Harald Lesch und Klaus Kamphausen, 2017, in: Die Menschheit schafft sich ab.
«Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, 'Wo kämen wir hin?' Und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.»
Kurt Marti, Schweizer Schriftsteller und Pfarrer, 1921 - 2017
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Re: Wasser-Not

Beitrag von Rolandus »

Aha - und das heisst? Weil sowieso alles bachab geht, die Erde kaputtgeht etc. etc., muss ich nichts mehr tun und kann beruhigt weitermachen wie gehabt? Dieses "no-future" Gejammer hatten wir in den 80er schon. Party machen und einfach warten, bis die Welt zu Ende geht. Die andern sollen doch was tun - es ist nicht mein Problem.
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Bad Ass Fisherman
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Re: Wasser-Not

Beitrag von Bad Ass Fisherman »

Das soll so viel heissen wie.

Der Planet braucht kein Mensch aber der Mensch braucht den Planet😉 nur...
Bis das alle verstanden haben gibt es nur noch den Planet..

Eigentlich müsste Witschaftswachstum verboten werden.. Das wäre ein Rezept, aber welches Land würde da mit machen...

Wir Schweizer wären ein sehr schlechtes Beispiel...
Und deshalb wäre ein Aufstand der Schweiz auch sehr unglaubwürdig...

Ausser wir gestehen uns ein sehr viel, auf Grund der Wirtschaft, sehr viele Fehler begangen zuhaben..
Und das wir aus der Situation etwas gelernt haben.

Das könnte man noch guten Glaubens vermitteln.

Aber nicht in allen Bereichen...
Schade leider gehöre auch ich zu dem System auch wenn ich mir Tag täglich mühe gebe es besser zu machen.

Mfg
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Re: Wasser-Not

Beitrag von Dural »

Der klimawandel ist für mich so wie so ein grosser schwindel. Diesen gibt es definitiv, der angebliche ursprung dazu (co2) halte ich aber für eine lüge. Dazu nutzen die medien/menschen jede gelegenheit um auf den klimawandel hinzuweisen, ist es heiss, ist es kalt, ist es trocken, regnet es viel etc. es wird immer der klimawandel dafür verantwortlich gemacht! Der wandel auf erneuerbare energie ist aber definitiv richtig.

Übrigens blicke ich fischereilich bis auf wenige ausnahmen sehr positiv in die zukunft :v:
Was berufsfischer oder hobbyfischer fangen oder nicht ist sicherlich interessant, aber aus erfahrung weiss ich das dies praktisch gar nichts über den bestand aussagt. Es gibt regional sicher schwankungen und sogar probleme oder klima bediengt auch mal ein - zwei schlechte jahre aber das war vor 100+ jahren auch schon so, und das ganz ohne "klimawandel" ;)
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Tinca
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Re: Wasser-Not

Beitrag von Tinca »

@Dural
Zum Thema Klimawandel halte ich mich lieber an die Wissenschaft. Blogs, TV-Sendungen, Zeitungsartikel sind nur sehr selten eine gute Informationsquelle.

Kurz bis Mittelfristig sehe ich die Herausforderungen in der Umsetzung von Umweltvorschriften. Man muss (sollte..) z.B. einsehen, dass das massive versprühen von Insekten-Nervengiften genau das macht für was es konzipiert wurde. Es killt effektiv alle Insekten. Insekten, welche die Nahrung für alles was fleucht und kreucht sind.
Ebenso wäre es schön wenn die aktuellen Umweltgesetze auch im Alltag beachtet würden bei Neubauten/Anlagen/Bauern etc.

Langfristig ist der Klimawandel ein grosses Thema. Die meisten Fischarten dürften das mitmachen, aber für Äschen sehe ich z.B. schwarz.
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Re: Wasser-Not

Beitrag von track »

The mountains are calling & I must go & I will work on while I can, studying incessantly.
John Muir, 1873
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