Hallo zusammen,
war gestern auf dem Bielersee Felchenfischen.
Durfte etliche Fische landen.
Am Abend beim Filetieren hatte ich ein Fisch der im Fleisch pro Filet ca acht weisse Tupfe hatte in der grösse eines kleinen Fingernagels - wenn ich in das weisse stach, kam Flüssigkeit heraus!
Habt ihr auch schon solche Felchen gefangen?
Ist das eine Krankheit?
Danke fürs Feedback
Felchenfilet mit weissen Tupfen die mit einer Flüssigkeit
- monsieur brochet
- Beiträge: 55
- Registriert: Fr 2. Nov 2007, 15:31
- Meine Gewässer: Zürichsee, Obersee, Greifensee
- Has thanked: 39 times
- Been thanked: 42 times
Re: Felchenfilet mit weissen Tupfen die mit einer Flüssigkei
Das haben wir im Zürisee schon länger. Es sind Wurmeier o.ä.. En Gute! Das sind auch Proteine
*****
Es liegt nur ein Biss zwischen der Vertreibung und dem Paradies...
(AT)
Es liegt nur ein Biss zwischen der Vertreibung und dem Paradies...
(AT)
- benrad
- Beiträge: 4
- Registriert: Mi 13. Jan 2010, 09:24
- Meine Gewässer: Sempachersee
- fischer
- Beiträge: 50
- Registriert: Do 1. Feb 2007, 20:08
- Meine Gewässer: Bielersee, Neuenburgersee, Aare, Schüss
- Wohnort: am See
- Been thanked: 1 time
Re: Felchenfilet mit weissen Tupfen die mit einer Flüssigkei
Ich zitiere hier eine Antwort von Dani Bernet zu diesen weissen Zysten (damals im FIWI):
Henneguya zschokkei
Einzelliger Parasit aus der Klasse der Myxosporea. Von Henneguya sind ca. 150 verschiedene Arten bekannt. In der Schweiz ist bei Felchen die Art Henneguya zschokkei beschrieben. Diese Art verursacht rundliche in der Muskulatur liegende Zysten, welche eine milchige Flüssigkeit einhält (Bild c & d). Die Zysten können eine Grösse von 2 mm bis 2 cm erreichen. Sie sind ausnahmslos in der Muskulatur der Fische. Neben Felchen werden auch Lachse befallen (Atlantische und Pazifische). Diese Zyste stellt ein eingekapseltes Plasmodium dar, welche vollständig gefüllt ist mit Sporen. Die Sporen sind ca. 10 µm gross (wie ein rotes Blutkörperchen), sind spindelförmig bis oval, haben 2 Polkörperchen und 2 charakteristisch lange Polfäden (Bild a).
ZYKLUS:
Der Lebenszyklus der einzelnen Henneguya-Arten ist meist unbekannt. Mir liegen auch für Henneguya zschokkei keine Informationen vor. Der Lebenszyklus wird jedoch in etwa dem von anderen Arten dieser Gattung entsprechen: Der Parasit braucht einen Zwischenwirt. Dieser ist häufig in der Gruppe der Wenigborster – meist beim Tubifex-Wurm - zu suchen. Die Sporen (aus den Muskelzysten des Felchens) verlassen den Felchen und sind im kalten Wasser mehr als ein Jahr überlebensfähig. Die Sporen werden vom Wenigborster aufgenommen. Dort entwickelt sich der Parasit in ein weiteres Stadium – das Triactinomyxon (Bild b). Dieses Stadium wird vom Fisch aufgenommen. Die Art und Weise - ob der Fisch den Wenigborster frisst, oder ob das Triactinomyxon den Wenigborster verlässt und den Fisch aufsucht, ist nicht geklärt. Einmal im Fisch, entwickelt sich aus dem Triactinomyxon ein Sporoblast, welche vom Magen-Darm-Trakt in die Blutgefässe gelangt, und von dort an ihren „Wirkungsort“ gebracht werden –also in die Muskulatur. Die Sporoblasten entwickeln sich in einem komplizierten Prozess weiter zu Plasmodien. Diese sind die weisslichen Zysten in der Muskulatur (Bild c).
SAISONALITÄT:
nicht genügend beschrieben. Einige Henneguya Arten treten vermehrt im Frühjahr auf.
PATHOGENITÄT:
Nur wenige Arten bewirken für den Fisch wirkliche Probleme. Henneguya zschokkei gehört kaum dazu.
VERBREITUNG:
Henneguya zschokkei ist bei Felchen in der Schweiz beschrieben. Am FIWI wurden diese Parasiten bislang bei Felchen aus folgenden Seen diagnostiziert: Zugersee, Sarnersee, Walensee, Lungernsee, Zürichsee, Bodensee, Bielersee & Thunersee und Genfersee.
ZOONOTISCHES POTENTIAL (ÜBERTRAGBARKEIT AUF MENSCHEN):
Zysten in Filet sind ekelerregend und befallene Filets deswegen und auch aus lebensmittelhygienischen Gesichtspunkten nicht mehr verkäuflich. Obwohl wenige Fälle von Durchfall bei Menschen in Zusammenhang mit dem Vorfinden von Sporen von Henneguya zschokkei in deren Stuhl beschrieben sind, ist das zoonotische Potential (d.h. Übertragung der Krankheit vom Fisch auf den Menschen) eher als vernachlässigbar einzuschätzen.
Daniel Bernet, 5.5.2006
Henneguya zschokkei
Einzelliger Parasit aus der Klasse der Myxosporea. Von Henneguya sind ca. 150 verschiedene Arten bekannt. In der Schweiz ist bei Felchen die Art Henneguya zschokkei beschrieben. Diese Art verursacht rundliche in der Muskulatur liegende Zysten, welche eine milchige Flüssigkeit einhält (Bild c & d). Die Zysten können eine Grösse von 2 mm bis 2 cm erreichen. Sie sind ausnahmslos in der Muskulatur der Fische. Neben Felchen werden auch Lachse befallen (Atlantische und Pazifische). Diese Zyste stellt ein eingekapseltes Plasmodium dar, welche vollständig gefüllt ist mit Sporen. Die Sporen sind ca. 10 µm gross (wie ein rotes Blutkörperchen), sind spindelförmig bis oval, haben 2 Polkörperchen und 2 charakteristisch lange Polfäden (Bild a).
ZYKLUS:
Der Lebenszyklus der einzelnen Henneguya-Arten ist meist unbekannt. Mir liegen auch für Henneguya zschokkei keine Informationen vor. Der Lebenszyklus wird jedoch in etwa dem von anderen Arten dieser Gattung entsprechen: Der Parasit braucht einen Zwischenwirt. Dieser ist häufig in der Gruppe der Wenigborster – meist beim Tubifex-Wurm - zu suchen. Die Sporen (aus den Muskelzysten des Felchens) verlassen den Felchen und sind im kalten Wasser mehr als ein Jahr überlebensfähig. Die Sporen werden vom Wenigborster aufgenommen. Dort entwickelt sich der Parasit in ein weiteres Stadium – das Triactinomyxon (Bild b). Dieses Stadium wird vom Fisch aufgenommen. Die Art und Weise - ob der Fisch den Wenigborster frisst, oder ob das Triactinomyxon den Wenigborster verlässt und den Fisch aufsucht, ist nicht geklärt. Einmal im Fisch, entwickelt sich aus dem Triactinomyxon ein Sporoblast, welche vom Magen-Darm-Trakt in die Blutgefässe gelangt, und von dort an ihren „Wirkungsort“ gebracht werden –also in die Muskulatur. Die Sporoblasten entwickeln sich in einem komplizierten Prozess weiter zu Plasmodien. Diese sind die weisslichen Zysten in der Muskulatur (Bild c).
SAISONALITÄT:
nicht genügend beschrieben. Einige Henneguya Arten treten vermehrt im Frühjahr auf.
PATHOGENITÄT:
Nur wenige Arten bewirken für den Fisch wirkliche Probleme. Henneguya zschokkei gehört kaum dazu.
VERBREITUNG:
Henneguya zschokkei ist bei Felchen in der Schweiz beschrieben. Am FIWI wurden diese Parasiten bislang bei Felchen aus folgenden Seen diagnostiziert: Zugersee, Sarnersee, Walensee, Lungernsee, Zürichsee, Bodensee, Bielersee & Thunersee und Genfersee.
ZOONOTISCHES POTENTIAL (ÜBERTRAGBARKEIT AUF MENSCHEN):
Zysten in Filet sind ekelerregend und befallene Filets deswegen und auch aus lebensmittelhygienischen Gesichtspunkten nicht mehr verkäuflich. Obwohl wenige Fälle von Durchfall bei Menschen in Zusammenhang mit dem Vorfinden von Sporen von Henneguya zschokkei in deren Stuhl beschrieben sind, ist das zoonotische Potential (d.h. Übertragung der Krankheit vom Fisch auf den Menschen) eher als vernachlässigbar einzuschätzen.
Daniel Bernet, 5.5.2006
- Rolf
- Fischerforum Administrator
- Beiträge: 4318
- Registriert: Mi 30. Aug 2006, 12:34
- Meine Gewässer: See und Fluss
- Wohnort: Mittelland
- Has thanked: 235 times
- Been thanked: 210 times
Re: Felchenfilet mit weissen Tupfen die mit einer Flüssigkei
Gruss Rolf
Rettet die Würmer, fischt mit der Nymphe!
Rettet die Würmer, fischt mit der Nymphe!