Zum Thema Fangverbot für den Aal:
Das kommt nicht irgendwann, sondern per 1. Januar 2020, wenn die Verordnungsänderung in dieser Form absegnet wird (wovon auszugehen ist). Das BAFU hat bereits vor Monaten erklärt, den Aal per Anfang 2020 unter ganzjährigen Schutz zu stellen. Mit dieser Verordungsänderung wird dies nun umgesetzt, denn die Verordnung hält fest, dass alle Arten mit Roter-Liste-Status von 0 bis 2 mit einem Fangverbot belegt sind, sofern sie keine bundesrechtlich festgelegten Schonmasse oder -zeiten haben (der Aal hat keine).
Somit ist der Aal ab 2020 mit einem vollständigen, ganzjährigen Fangverbot belegt.
Meldungen über Fischsterben in der CH
- astacus
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Re: Meldungen über Fischsterben in der CH
Noch zu den Artnamen:
Die in der Liste anfänglich noch fehlenden Trivialnamen habe ich noch ergänzt. Es sind jedoch nur "eingedeutschte" Trivialnamen. Denn für diese Arten bestehen meist ohnehin keine gebräuchlichen deutschen Namen, weil es die Fische hier schlicht nicht gibt.
So erschreckend die Tatsache der Gefährdung auch ist, so spannend sind die biologischen Erkenntnisse, die dahinter stehen. Die Verordnung setzt nämlich auch die neusten Erkenntnisse zur Artabgrenzung um. Somit ist nun auch rechtlich anerkannt, dass wir vermutlich nicht eine Hechtart haben in der Schweiz, sondern zwei - die Hechte auf der Alpensüdseite (Tessin) stellen wohl eine eigenständige Art dar (im Tessin ist es noch zu beweisen, in Norditalien ist es schon bewiesen). Die jahrzehntelange Lehre, wonach es in Europa nur eine einzige Hechtart gibt, hat sich als völlig falsch erwiesen. Das selbe gilt für Alet, Rotfeder und weitere Arten. Bei einigen war dies schon bekannt, bei anderen wurde der eigene Artstatus erst kürzlich entdeckt. Das sind höchst spannende Erkenntnisse!
Die in der Liste anfänglich noch fehlenden Trivialnamen habe ich noch ergänzt. Es sind jedoch nur "eingedeutschte" Trivialnamen. Denn für diese Arten bestehen meist ohnehin keine gebräuchlichen deutschen Namen, weil es die Fische hier schlicht nicht gibt.
So erschreckend die Tatsache der Gefährdung auch ist, so spannend sind die biologischen Erkenntnisse, die dahinter stehen. Die Verordnung setzt nämlich auch die neusten Erkenntnisse zur Artabgrenzung um. Somit ist nun auch rechtlich anerkannt, dass wir vermutlich nicht eine Hechtart haben in der Schweiz, sondern zwei - die Hechte auf der Alpensüdseite (Tessin) stellen wohl eine eigenständige Art dar (im Tessin ist es noch zu beweisen, in Norditalien ist es schon bewiesen). Die jahrzehntelange Lehre, wonach es in Europa nur eine einzige Hechtart gibt, hat sich als völlig falsch erwiesen. Das selbe gilt für Alet, Rotfeder und weitere Arten. Bei einigen war dies schon bekannt, bei anderen wurde der eigene Artstatus erst kürzlich entdeckt. Das sind höchst spannende Erkenntnisse!
FISCHEN hat von Natur aus etwas mit ESSEN zu tun
- astacus
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Re: Meldungen über Fischsterben in der CH
Die Atlantische Forelle (Salmo trutta) ist nur potentiell gefährdet, weil sie auf der Alpennordseite fast flächendeckend vorkommt - es ist nach wie vor der Fische mit der grössten Verbreitung in der Schweiz. Es ist auch nicht so, dass sie überregional betrachtet kurz vor de Aussterben steht. Sie ist trotz rückläufiger Bestände nach wie vor weit verbreitet und hält sich fast überall auch ohne Besatz (dieser ist auch dort, wo er noch gemacht wird, meist nicht entscheidend dafür, dass die Art noch vorkommt). Somit ist eine stärkere Gefährdungskategorie aktuell (noch) nicht angebracht.DonMiguel hat geschrieben: ↑Mi 16. Okt 2019, 17:30 Sehr spannend, danke, dass du auf dieses Thema aufmerksam machst!
Betreffend Bachforelle: Wenn ich das weiterführende Dokument für alle Arten richtig interpretiere, ist diese "nur" "potentiell gefährdet". Damit hätte sie den gleichen Status wie die Barbe, die Felche und der Karpfen...
https://www.bafu.admin.ch/dam/bafu/de/d ... L%20DE.pdf
Oder wie versteht ihr das?
Die selteneren Forellenarten, die schon von Natur aus ein viel beschränkteres Verbreitungsgebiet in der Schweiz haben und die zusätzlich noch durch x andere Faktoren gefährdet sind (Marmorata, Doubsforelle, etc.) haben andere, stärkere Gefährdungskategorien.
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Re: Meldungen über Fischsterben in der CH
Schön, dass ich hier eine kleine Diskussion anregen konnte. Bezüglich stark gefährdeter Fische bin ich auch der Meinung, dass etwas gemacht werden muss. Leider, so kommt es mir manchmal vor, werden die Anliegen der Fischer von der Politik und der Bevölkerung meist nicht ernst genommen. Um so wichtiger ist, dass jetzt endlich mal was passiert, und das schon bald.
«Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, 'Wo kämen wir hin?' Und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.»
Kurt Marti, Schweizer Schriftsteller und Pfarrer, 1921 - 2017
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Re: Meldungen über Fischsterben in der CH
Vielleicht habt ihr es bereits mitbekommen. Im Kanton St.Gallen ist ein grösseres Unglück passiert, bei dem um die 1000 Fische verendet sind. Hier der Link zum Bericht auf Blick.ch: Tausend Fische in Bach elendig verendet.
Hier der Link zum Standort des Geschehens: https://www.google.ch/maps/place/M%C3%B ... 1668?hl=de
Hier der Link zum Standort des Geschehens: https://www.google.ch/maps/place/M%C3%B ... 1668?hl=de
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Kurt Marti, Schweizer Schriftsteller und Pfarrer, 1921 - 2017
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