Mehr "Dräck" - zu gunsten unserer Seen

Fragen und Antworten zum Thema: Der Fisch in seiner natürlichen Umgebung Verhalten, Habitat, Nahrung und Besatzmassnahmen/Bewirtschaftung.
ardillon

Re: Mehr "Dräck" - zu gunsten unserer Seen

Beitrag von ardillon »

schon chris vonrohr will mehr dräck!!! Ich auch aber nicht in unserem see!! :shock: :x
es hat schon genug grümpel und sooo in den seen panzer und sprengstoff!! :twisted:
einmal habe ich sogar eine brille an der gambe beim felchelen auf balchen und trüschen gehabt :lcop:
viele grüssli von ardillon
Benutzeravatar
miKe
Beiträge: 1031
Registriert: Mo 16. Okt 2006, 11:51
Meine Gewässer: vorwiegend Kanton Bern
Wohnort: Am Tor zum schönen Berner Seeland
Has thanked: 1 time
Been thanked: 6 times
Faroe Islands

Re: Mehr "Dräck" - zu gunsten unserer Seen

Beitrag von miKe »

ardillon hat geschrieben:einmal habe ich sogar eine brille an der gambe beim felchelen auf balchen und trüschen gehabt
Stell die Brille doch ins Ricardo und teile den Gewinn mit deinem kongenialen Freund! Mit dem Erlös könnt ihr euch sicher schöne Zäpfli und tolle Spinner kitschen. Viel Erfolg und Spass beim Verhöckern vom Ramsch :wink:
gonefishing

Re: Mehr "Dräck" - zu gunsten unserer Seen

Beitrag von gonefishing »

Tja, so was kommt dabei raus wenn man auf Trüschen felchelet...
Benutzeravatar
helix
Beiträge: 1245
Registriert: Di 28. Sep 2010, 18:15
Meine Gewässer: Berner Oberland
Been thanked: 2 times
Switzerland

Re: Mehr "Dräck" - zu gunsten unserer Seen

Beitrag von helix »

@mike
Die Leute vom EAWAG sind ganz sicher nicht "dumm" und ihre Arbeitsweisen höchst professionell, konnte den Leuten selbst schon bei ihren Arbeiten/Forschungen im Brienzersee über die Schultern blicken. Falls die Wissenschafter mit der Aussage, der Brienzersee sei "fischleer", tatsächlich provozieren wollten, so fände ich dies aber ebenso unangebracht. Man kann doch nicht bei Resultaten von Studien solche Unwahrheiten oder zumindest übertriebene eigene Interpretationen vom Begriff "fischleer" sogar in Untertiteln verwenden. Nicht alle Leute sind Biologen und Wissenschafter, der Otto-Normalleser, der vielleicht sogar nur die Überschrift liest, wird dadurch verwirrt und vor falsche Tatsachen gestellt - sicherlich nicht förderlich für die ganze Thematik!

Auch wenn der Brienzersee für den Standard-BF sicherlich nicht mehr so attraktiv und v.a. lukrativ ist wie früher (siehe z.B. Bild in PH 5/2011, S. 54), heisst das noch lange nicht, dass der See in einem "ungesunden" Zustand ist. Nicht jeder See ist gleich und die Natur entsprechend anpassungsfähig! Ein Ökosystem See hat nicht primär die Aufgabe, dem Menschen und dessen Wunschträumen zu entsprechen. Ein See ist zudem kein "Förscheliobjekt", wo man einfach mal einige Tonnen allerwelts Mittelchen (Phosphat) reinkippen kann... Auch wenn das z.B. in den Staaten schon versuchsweise gemacht wurde, erachte ich schon nur den Gedanken, sowas am Brienzersee tun zu wollen, als völlige Respektlosigkeit gegenüber der Natur. Also gehts eigentlich noch??

Ich würde von diesen Wissenschaftern etwas mehr Naturverständnis- und Verbundenheit erwarten. Bei den hohen Kosten solcher wissenschaftlichen Untersuchungen erwarte ich zudem, dass die Bevölkerung transparent und ohne irgendwelche Angstmacherparolen und Provokationen informiert wird. Man könnte da z.B. als Gegenbeleg für solch schwachsinnige Aussagen einige Bilder, z.B. von Schwärmen von Millionen von Bläueln mit darin jagenden Seeforellentrupps, von den wunderschönen (auch was die Grösse und die Kondition betrifft) Brienzerseeeglis, von den Brienzligschwärmen, die so dicht wie Sardinenschwärme im Meer daherkommen, von Tausenden laichenden Elritzen zwischen den Steinen (momentan gerade im Gang). Oder einen Viertelstündigen Film von einem Echolotbildschirm, wo nonstop riesige Teppiche von Schwebeschwärmen zwischen 80 und 10 Metern zu erkennen sind. Wer das nicht glaubt, soll mal an einem Hochsommertag mit dem Velo dem Brienzersee entlang fahren und nur etwas aufs Wasser blicken. Der Brienzersee ist ein wunderbares, intaktes Ökosystem, auch wenn dies einige nicht wahrhaben wollen!

Grüsse helix
Bild
Gruess helix
albeli

Re: Mehr "Dräck" - zu gunsten unserer Seen

Beitrag von albeli »

astacus hat geschrieben:natürlich, diskutieren und fragen kann man immer, wir tun hier ja nichts anderes.

albeli hat geschrieben:ein gewässer das künstlich gesteuert über kläranlagen nährstoffarm gehalten wird, ist genau so wenig naturnah, wie eines das geimpft wird.
selbstverständlich ist ein gewässer naturnaher, wenn unsere phosphate in kläranlagen herausgefiltert werden! es werden dabei ja nicht die phosphate aus der natur herausgefiltert, sondern bloss aus unserem abwasser. was es mit natürlich auf sich hätte, wenn wir das zeugs direkt ins wasser leiten würden, ist mir wirklich völlig unklar.
ich sagte nicht das es auf irgend eine weise natürlicher oder naturnaher wäre. ich sage nur, dass beides künstlich ist, beziehungsweise durch beide varianten künstliche gewässerverhältnisse geschaffen werden.
Bärschli

Re: Mehr "Dräck" - zu gunsten unserer Seen

Beitrag von Bärschli »

Wird ein See jedoch zunehmend oligotroph, nehmen die Felchen wieder überhand, Barsche und Karpfenartige werden selten. Der Grund für diese Abnahme ist die Konkurrenz um Futter. Die jungen Felchenlarven schlüpfen früh im Frühling und ernähren sich vom Zooplankton. Wenn später im Jahr die Larven der Barsche und der Karpfenartigen folgen, ist bereits eine beträchtliche Menge des Zooplanktons von den Felchen gefressen worden.

Diese Aussage finde ich neben der Phosphorgeschichte auch noch spannend. Ist eine Erklärung für den im Vergleich zum Greifensee beim Pfäffikersee sehr tiefen Eglibestand. Der See wird jedes Jaar mit Felchenbrütlingen vollgepumpt, die dem Barschnachwuchs die Nahrunsggrundlage entziehen. Zusätzlich labt sich der sehr grosse Felchenbestand dann auch noch an den Eglibrütlingen 8sehen ja aus wie Mückenlarven). Da kann sich kein schöner Eglibestand mehr entwickeln (letztes Jahr wurden nur noch 1'200 Egli gefangen). Aber eben, die Felchen bringen halt den schnellen Erfolg und somit Patentgebühren.
rocknroll666

Re: Mehr "Dräck" - zu gunsten unserer Seen

Beitrag von rocknroll666 »

1. Der Bericht ist ja nicht ein EAWAG-Forschungsbericht, sondern eine "Zusammenfassung" eines Themas, die von EINER Person geschrieben wurde und deren Meinung ist sicher darin eingeflossen ist, was aber sicher nicht heisst, dass diese Person die EAWAG in dem Sinne vertritt.

2. Seit der verk********, versch****** völlig un****** und ab****** Einleitung im Petri-Heil à la "Handeln statt Förschelen" (schon der unterschwellige Ton in diesem Wort bringt mich zum k****) habe ich mich definitiv entschieden nie mehr einen Rappen für den ********* auszugeben. :censored: Ha, das musste ich mal loswerden, auch wenn völlig Offtopic (oder so halb).

3. @Helix, du schreibst, dass du von den Wissenschaftlern (welchen genau?) mehr Naturverstädnis und Verbundenheit erwartest... Ich glaube eher das Zweite Thema ist das Problem (Transparenz)...
Mhh, langes Thema, aber ich kann dir versichern, dass die Leute, mit denen ich zusammenarbeiten keine "Förscheler" sind, die Gott spielen, sondern durchaus sehr naturverbundene Biologen.

Item, allen einen schönen Abend und wenn ihr noch ein Bisschen wissen wollt, was die EAWAG so anstellt, nur fragen oder auf der Homepage nachschauen...
http://www.rivermanagement.ch/ kann ich empfehlen.

Gruss
Tom
Benutzeravatar
astacus
Fischerforum Moderator
Beiträge: 2074
Registriert: Mo 18. Feb 2008, 22:17
Meine Gewässer: Aare und Emme im Kt. SO, div. Pachtgewässer
Wohnort: Region Solothurn
Has thanked: 2 times
Been thanked: 81 times
Kontaktdaten:
Switzerland

Re: Mehr "Dräck" - zu gunsten unserer Seen

Beitrag von astacus »

rocknroll666 hat geschrieben:2. Seit der verk********, versch****** völlig un****** und ab****** Einleitung im Petri-Heil à la "Handeln statt Förschelen" (schon der unterschwellige Ton in diesem Wort bringt mich zum k****) habe ich mich definitiv entschieden nie mehr einen Rappen für den ********* auszugeben. :censored: Ha, das musste ich mal loswerden, auch wenn völlig Offtopic (oder so halb).
das ist aber lange gegangen bis du gemerkt hast, dass dieses magazin die tinte nicht wert ist, mit der es gedruckt wurde :twisted:
FISCHEN hat von Natur aus etwas mit ESSEN zu tun Bild
Schweizer Angler

Re: Mehr "Dräck" - zu gunsten unserer Seen

Beitrag von Schweizer Angler »

@r&roll

-geht mir mir dem besagten papier ebenso-immer andere anfic*en, wenn 2 dasselbe tun ists was anderes. das mag und sein hauptsponsor haben ja auch studien finanziert, z.b. eine gänsesäger-studie die zuvor von neutraler stelle gemacht wurde aber halt der inhalt nicht dem wunsch des mags entsprach. da musste man aus meiner sicht wohl eine stelle beauftragen&finanzieren die dann dem eigenen wunsch im resultat entsprach - da waren die "förschler" wieder gut genug.
die eawag hat in der tat viel geforscht was den fischern aber nur ,z.b. beim neuen gewässerschutgesetz ,nutzte, z.b. in der schwall/sunk-problematik. da konnte das besagte mag dann nicht genug immer wieder wiederholen was darin stand.

zudem sind unsere geliebten kohlefaserruten, gummiköder, echolots etc. aufgrund oder mit wesentlicher mithilfe von förschlelern entstanden, aber dem mag iiegt das vernetzte denken wohl eh nicht so

gruss

sa
rocknroll666

Re: Mehr "Dräck" - zu gunsten unserer Seen

Beitrag von rocknroll666 »

astacus hat geschrieben:das ist aber lange gegangen bis du gemerkt hast, dass dieses magazin die tinte nicht wert ist, mit der es gedruckt wurde :twisted:
Sagen wirs mal so, ich habs lange fürs Amusement und fürs Auge (schöne Fotos von Fischen aus schweizen Gewässern) gelesen (angekuckt) und die politischen Teile einfach grosszügig übersehen... Aber im Zeitalter von Internet-Foren brauche ich auch die schönen Fotos nichtz mehr...
Schweizer Angler hat geschrieben:die eawag hat in der tat viel geforscht was den fischern aber nur ,z.b. beim neuen gewässerschutgesetz ,nutzte, z.b. in der schwall/sunk-problematik. da konnte das besagte mag dann nicht genug immer wieder wiederholen was darin stand.
Ich glaube ich weiss was du sagen willst :-) Und dies Sache ist auch noch diese; die EAWAG (oder irgendwer sonst) findet etwas heraus, kommuniziert dem Bund, dass Handeln nötig ist. Jedoch werden dann solche Handlungsvorschläge oft Verworfen und ich behaupte mal, genau von Vertretern derer, die dann laut proleten "Handeln statt Förschelen"

So, ich komme leider erst am Abend wieder ans Wasser, da ich den Rest des Tages am Stammtisch ääääääähh Büro verbringen darf :-)

einen schönen Tag euch allen,
wünscht
Tom
Benutzeravatar
helix
Beiträge: 1245
Registriert: Di 28. Sep 2010, 18:15
Meine Gewässer: Berner Oberland
Been thanked: 2 times
Switzerland

Re: Mehr "Dräck" - zu gunsten unserer Seen

Beitrag von helix »

rocknroll666 hat geschrieben: 3. @Helix, du schreibst, dass du von den Wissenschaftlern (welchen genau?) mehr Naturverstädnis und Verbundenheit erwartest...
Tom, ich meine im konkreten besagten Beispiel den Autor, der aber m.E. die Meinung und Erkenntnisse der Wissenschafter ohne irgenwelche Eigeninterpretationen oder überspitzten Ausdrucksweisen kommunizieren sollte. Die Forscher/Wissenschafter, welche an dieser Studie teilnahmen, werden ja wohl das Skript auch gelesen haben und damit einverstanden gewesen sein, bevor es öffentlich publiziert wurde.

Nochmals, man kann doch nicht eine einzige Statistik (die so mit Bestimmtheit ohnehin nicht zweckmässig ist - z.B. die Anzahl BF af dem Brienzersee hat während dieser Jahren sehr stark variiert; wenn nur noch ein anstatt fünf BF arbeiten, sinken die Erträge automatisch, ohne einen zwingenden Rückgang der Populationen...etc.) mit roten, stark sinkenden Balken von Berufsfischererträgen abbilden und daraus (das betrifft nur eine einzige von vielen Arten und die noch nicht mal vollzählig) den Schluss ziehen, der See sei fischleer. Die meist weniger kritischen Leser glauben dies sofort.

Ein effektiv fischleerer See dieser Grösse wäre auch für den Tourismus und die damit verbundenen Geschäfte und damit für die ganze Region sicherlich nicht förderlich. Wer will schon an einen fischleeren, toten See? Die Leute (Touris) wollen in die Natur, um dort Leben zu sehen oder sich dies zumindest vorzustellen. Es gibt nur ganz, ganz wenige Leute, die wohl Interesse an einer solchen Meldung haben...

Im erwähnten Fall würde ich es besser finden, das Ökosystem Brienzersee ganzheitlich zu betrachten und nicht nur die Felchenentwicklung, die erwiesenermassen mit dem massiven Nährstoffrückgang zu tun hat, doppelt zu unterstreichen. Andere Fischarten, sogar gefährdete Arten, profitieren von den "neuen" Bedingungen und gedeihen prächtig. Und es hat anzahlmässig wohl nicht weniger Felchen, ihre Biomasse ist nur kleiner geworden (bedindgt durch geringere Primärproduktion im Ökosystem und damit verbundenen geringeren "Chemischen Energie", evtl. ausgelöst nicht nur durch die ARAs und die Einfuhr von weniger menschlichen "Abfallprodukten", sondern auch durch Seetrübung (feinste Ton- und Siltteilchen, die durch Gletscherschmelze (Gletschermilch) und Umwälzung der KWO vermehrt vorkommen und nur sehr, sehr langsam absinken), und damit verbundenen geringeren Photosynthese des Phytoplanktons = geringere Sekundarproduktion (Biomasse)...), aber das schadet doch den Felchen in keiner Art und Weise! Der Mensch muss doch nicht jeden Fleck und See dieser Erde zur maximalen Produktivität forcieren und sollte besser zweckmässiger mit den vorhandenen natürlichen Ressourcen umgehen.

Gruss helix
Bild
Gruess helix
gonefishing

Re: Mehr "Dräck" - zu gunsten unserer Seen

Beitrag von gonefishing »

helix hat geschrieben:Andere Fischarten, sogar gefährdete Arten, profitieren von den "neuen" Bedingungen
Genau das wollte ich gerade auch schreiben. Denn der Autor stellt die Frage 'Doch wie wirken sich die veränderten Phosphatkonzentrationen auf die Fischbestände aus?', geht aber im Prinzip nur auf die Brotfische der Berufsfischer ein, und nicht auf Artenvielfalt und gefährdete Arten...
orata

Re: Mehr "Dräck" - zu gunsten unserer Seen

Beitrag von orata »

Ich glaube nicht das der Phosphatgehalt nur im Brienzer und Thunersee ein Thema ist.

Ich habe von diversen Leuten gehört, dass zwischen 1970-80 in der Aare um Bern extrem viel mehr Fische gefangen wurden. Ein gutes Beispiel hierfür war z.B. dass der Einlauf vom Schlachthof welcher damals noch direkt in die Aare sein Abwasser entwässerte die grössten Forellen gefangen wurden.

Nun stellt sich einfach die Frage was wir wollen. Wenn es darum geht möglichst viel Fische in den Gewässern zu haben, wäre ein Zuschuss mit Phosphat sicher eine Lösung, es müssten ja nicht gerade Werte von 1970 oder so erreicht werden. Anderseits wäre halt eben ein naturnaher Fluss halt wirklich weniger fischreich.

Ich finde es einfach immer wieder amüsant, wie sich manche Fischer über die fischfressenden Vögel ärgern. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, das in einem Gewässer wie der Aare die Fische nur durch Vögel dezimiert werden. (Schwall/Sunk, Verbauung, Nährstoffmangel und Befischungsdruck sind da wohl eher ausschlaggebend)
Anstelle der mühsamen Aufzucht und Aussetzen von Jungfischen (welche sowieso als Fischfutter enden, würde man die Gelder besser in eine nachhaltige Bewirtschaftung stecken. Und anstelle der teuren Jungfische wäre ein Phosphatzusatz evtl. um einiges günstiger, der Wert sollte eifach in einem sinnvollen Bereich bleiben.
gonefishing

Re: Mehr "Dräck" - zu gunsten unserer Seen

Beitrag von gonefishing »

Und was ist ein 'sinnvoller Bereich'?
Wenn es mehr Forellen gibt und nur 'unwichtige' Lebewesen wie z.B. Steinfliegenlarven nicht mehr vorkommen?
Man könnte doch genauso fordern durch Abwurf von Phosphat und Nitrat die Hochalpen zu düngen. Dann wächst viel mehr Gras und man kann mehr Gemsen und Steinböcke schiessen! Die blöden Alpenblumen und -kräuter sind eh für nix zu gebrauchen, genauso wie dieser Zulggraben...
Also ich denke, Fischer die eine künstliche Erhöhung der Nährstoffzufuhr fordern, dürfen sich auch nicht beschweren wenn Gewässer verbaut, aufgestaut, trockengelegt oder sonst wie verändert werden, nur weil das den grösseren Ertrag bringt.
Schweizer Angler

Re: Mehr "Dräck" - zu gunsten unserer Seen

Beitrag von Schweizer Angler »

ch habe von diversen Leuten gehört, dass zwischen 1970-80 in der Aare um Bern extrem viel mehr Fische gefangen wurden
da stimmt so schon und nur teilweise - nur stimmt auch. dass man regelmässig tonnen von fangfähigen (massigen) bachforellen und regenbogenforellen eingesetzt hat, die aarte war schon damals ein kanal und ein natürliches aufkommen war schon damals für forellen eher schlecht, denn die aare von münsigen bis bern ist einfach nicht forellen-, sondern äschen und barbenregion. forellen waren, sind und bleiben da nur beigemüse.
das zumindest ist verbürgt (sttatsarchiv bern, fischereiberichte der verwaltung), "extrem viel mehr fische" ist stammtischichbinpensioniertlatein, und nicht verbürgt, weil es damals noch keine fischfangstatistik für angler gab.

und schlachtereien haben allenthalben effektiv nicht mehr, aber dickere fische "produziert",und haben nichts mit dem phospat zu tun - zudem in der stadt bern gab es(2) schlachtereien (eine in der matte und der schlachthof im wiler) die ihre abfälle offiziell in die aare liessen. die wasserbelastung ab 1965 enstand einerseits aus der scheisse die oft direkt eingeleitet wurde, und von waschmitteln die damals noch ne menge phospat beinhalten durften. und viele wäschereien inkl. fabriken haben ihre abwasser (und die anwohner ihre scheisse) direkt in die flüsse entsorgt. die fische haben dementsprechend geschmeckt, erinnere mich noch an die fischerkindheit im allenbach in adelboden, wo die scheisse auch in den bach gieng. die wenigen bafos die nicht den rückenschwumm machten schmeckten entsprechend.

gruss

sa
Antworten

Zurück zu „Fischbiologie“