Wohin illegaler Fischbesatz führen kann - Karpfenplage Bern

Fragen und Antworten zum Thema: Der Fisch in seiner natürlichen Umgebung Verhalten, Habitat, Nahrung und Besatzmassnahmen/Bewirtschaftung.
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Schweizer Angler

Wohin illegaler Fischbesatz führen kann - Karpfenplage Bern

Beitrag von Schweizer Angler »

Köniz kämpft mit Karpfenplage

Unzählige junge Karpfen tummeln sich im Teich des Liebefeld-Parks. Es sind so viele, dass die Gemeinde eine Lösung sucht. Eglis wären die idealen Haie im Becken. Auch ein Hecht würde sich über die grosse Karpfenbeute freuen.

Ein bisschen Brot – und schon wird einem im Liebefeld-Park ein kleines Spektakel geboten. Unzählige junge Karpfen schwimmen im Teich und könnten bald zur Plage werden.

Wer im Liebefeld-Park ein bisschen Brot in den Teich wirft, erhält ein wahres Spektakel geboten: Im Nu tauchen unzählige kleine Fische auf und reissen sich ums Futter. Wer gar ein Modellbötchen auf dem Teich fahren lässt und ein paar Brotbrocken mit einer Schnur daran befestigt, kann mit den Fischchen ganze Choreografien einstudieren. Schwarmweise jagen sie dem Futter nach.

Die jungen Karpfen im Teich sind zu einer Attraktion geworden. Doch was fürs Parkpublikum ein lustiges Vergnügen ist, wird für die Gemeinde mehr und mehr zum Problem. «Es hat schon sehr viele Fische im Teich», sagt Gemeinderätin Rita Haudenschild (Grüne). Sie schätzt, dass es Hunderte sind.

Nicht eigener Nachwuchs

Dabei war das alles gar nicht so gedacht. Die Tiere wirbeln im Teich Staub und Dreck auf und machen das Wasser trübe. Das wiederum macht Wasserpflanzen und Amphibien das Leben schwer. Eigentlich sollte sich im Teich aber auf natürliche Weise ein biologisches Gleichgewicht entwickeln. Damit ist es vorerst vorbei.

Am Anfang waren es nur zwei. Letztes Jahr hat jemand illegal ein Karpfenduo im neu gebauten Teich des Liebefeld-Parks ausgesetzt. Schon damals beschäftigten die Tiere die Behörden. Experten wurden beigezogen. Bauarbeiter versuchten sich im Angeln. Vergebens. Schliesslich liess man die Fische im Teich.

Ganz so gekommen, wie man jetzt denken könnte, ist es aber nicht. Die jungen Fische sind zwar Kärpflein. Doch Experten sind ziemlich einhellig der Meinung, dass die Kleinen kaum nur Nachwuchs des Karpfenpaars sein können. «Für einjährige Karpfen sind sie schon zu gross», sagt Haudenschild. Sie geht daher davon aus, dass weitere Tiere ausgesetzt worden sind. «Eigentlich hätten wir eher Goldfische oder andere Aquarienfische erwartet.» Solche blieben bis jetzt aber aus.

Was lässt sich gegen die Karpfenplage tun? Am Fischteich macht sich Ratlosigkeit breit. Die Meinungen der Experten gehen auseinander. Einig sind sie sich nur darin: Ausfischen lässt sich der Teich kaum mehr.

Die einen wollen die Situation eher so belassen und schauen, ob sich die Zahl der Tiere nicht von selbst reguliert. Die andern schlagen vor, einen natürlichen Feind auszusetzen.

Eglis wären idealer Feind

Egli wären die idealen Haie im Becken. Sie würden die kleinen Karpfen fressen. Abklärungen mit einer Egli-Zucht in der Westschweiz sind deshalb in Gang. Etwa sechs Tiere wären gefragt. Definitiv entschieden ist aber noch nichts. «Wir überlegen auch, ob wir gar einen Hecht aussetzen», sagt Haudenschild. Der würde auch den grösseren Karpfen nachjagen. «Würde es stinken oder würden viele Fische verwesen, müssten wir sofort handeln.»


Quellenangabe: http://www.bernerzeitung.ch/region/bern ... y/10081364

gruss

sa
Twisterboy94

Re: wohin illegaler fischbesatz führen kann - karpfenplage b

Beitrag von Twisterboy94 »

Paar Bass rein und gut ist :mrgreen:
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ABC
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Re: wohin illegaler fischbesatz führen kann - karpfenplage b

Beitrag von ABC »

Ich frag mich ja, wie die Bauarbeiter probiert haben zu Angeln... :roll:
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fisherking
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Zimbabwe

Re: Wohin illegaler Fischbesatz führen kann - Karpfenplage B

Beitrag von fisherking »

Das könnte eine Raststätte für Kormis werden und das Problem ist gegessen :lol:
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frischluft

Re: Wohin illegaler Fischbesatz führen kann - Karpfenplage B

Beitrag von frischluft »

Also ob das Problem mit EINEM Hecht oder SECHS Egli gelöst ist würd ich dann doch eher bezweifeln - immerhin reden die von hunderten von kleinen Karpfen...
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ABC
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Re: Wohin illegaler Fischbesatz führen kann - Karpfenplage B

Beitrag von ABC »

Klar - Das wird so ein Hecht sein, wie der Zander von letztem Sommer, der die Menschen angriff... Halt so eine richtige Fressmaschine...
ventris

Re: Wohin illegaler Fischbesatz führen kann - Karpfenplage B

Beitrag von ventris »

Die Gemeinde soll daraus doch Profit schlagen und das Angeln dort erlauben^^ Kässeli aufstellen und für jeden gefangenen Köfi...äh..Karpfen 1.- verlangen :mrgreen:
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Martin
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Re: Wohin illegaler Fischbesatz führen kann - Karpfenplage B

Beitrag von Martin »

Wer gar ein Modellbötchen auf dem Teich fahren lässt und ein paar Brotbrocken mit einer Schnur daran befestigt, kann mit den Fischchen ganze Choreografien einstudieren. Schwarmweise jagen sie dem Futter nach.
:lol: :lol: :lol:
Gruss Martin

Es ist mir egal wie dein Vater heisst, solange ich hier angle geht niemand übers Wasser
Schweizer Angler

Re: Wohin illegaler Fischbesatz führen kann - Karpfenplage B

Beitrag von Schweizer Angler »

die gemeinde ist absolut nicht gegen fische im teich, aber nicht durch solchen illegalen monobesatz. sie will zuerst mit raubfischen aufräumen (hecht ist ein grösserers risiko für den späteren gesamt geplanten bestand als egli.) die karpfen sind übrigens maximal 7cm lang, die meisten um die 5cm, also gut für die egli - es sollen solche von rund 35 cm besetzt werden, die werden fertig mit den kleinkarpfen.
danach ist besatz mit rotfedern und rotaugen und später auch schleien geplant, damit ein heimischer, gemischter bestand aufgebaut werden kann.

das mit dem angeln wurde schon überlegt und aufgrund der bürgerreaktionen sofort wieder verworfen, ich durfte (und darf immer noch) dort angeln, tu es aber nicht weil man von den spaziergängern dauernd angemotzt wird man soll die fischlein nicht plagen :roll: - das nicht-fischen ist also abolut im interesse des fischerimage.

gruss

sa
Arts

Re: Wohin illegaler Fischbesatz führen kann - Karpfenplage B

Beitrag von Arts »

Hallo,

Meine Wohngemeinde, ich kenne den Teich... Habe die Menge der potentiellen Köfis auch bestaunt, aber, das kann doch wohl kein Problem sein, der Teich hat eine maximale Tiefe von ca 1- 2 Meter....

Den kleinen rechteckigen Teich (80x30m?) 2-3x mit dem Elektrofischgerät durchpflügen und der ist leer!

Oder mit einem Hebenetz, Brot reinschmeissen, ein par mal heben... fertig! Sicher effektiver als ein par Eglis oder Hechte!

Die Fischchen gehen dermassen auf Futter ab.... es gibt Kinder die fangen diese mit Bierbecher aus dem dortigen Bistro....

Man kann ja auch aus einer Mücke einen Elefanten machen... Klingt nach einem Marketing gag der Gemeinde. Seit ein par Wochen gibt es das Bistro und kurz danach der Medienrummel, sicher geht sich dies jetzt jeder Berner mal anschauen.

Ich erinnere mich, kurz nach der Fertigstellung des Parkes, Eröffnung 14.08.2009, auf meinem Erkundungsrundgang mit meinem Frauchen, hatte es schon Babyfische drinn! So, nun soll mir einmal jemand erklären wie das gehen soll das es 1000end von mini Karpfen (ca 5-12cm) haben soll, im Zeitraum bis heute, und die Gemeinde dies nicht so gewollt haben soll! (Wasser ist dort erst seit ca. Juli 2009 drinn). Kann ja kaum sein das diese Kärpfchen schon nach der Eröffnung die Grösse von mehreren Zentimeter hatten.

Gruss
Thomas
Schweizer Angler

Re: Wohin illegaler Fischbesatz führen kann - Karpfenplage B

Beitrag von Schweizer Angler »

hallo arts

du machst es ein bisschen zu einfach;

karpfen (und weissfische allgemein) lassen sich schlechter elektrisch abfischen wie forellen, da der teich zudem mehr als deine angegeben 1-2m tief ist (an der tieften stelle) vor der insel), ist der erfolg noch schlechter. teiche lassen sich allgemein schlecht elektr. abfischen. details findest du in anleitungen zum elektr. abfischen. auch das senk/hebnetz ist somit nicht effizient und wurde schon probiert.

der teich wurde besetzt kaum war wasser din. das zeugt schon von der amateruhaftigkeit des besetzers. es konnte sich noch kaum nahrung für die fische bilden. der teich wurde soweit mir bekannt ist nicht über nacht, sondern sukzessive über 3-5 tage gefüllt.

der illegale besatz durch private erfolgte zuerst mit 3 masskarpfen (25-40cm), kurze zeit später mit den vielen jungfischen. dass dies nicht abkömmlinge der masskarpfen sind steht auch im artikel.

die gmeinde hat damit gerechnet dass früher oder später fische in den teich kommen, aber natürlich. z.b. durch enten (fischlaich an den beinen), und vorallem wollte man den fischbestand an das biotop anpassen. mit massvollem besatz gemischter und einheimischer fischarten und nicht nur einer art und nur mit gründelnden fischen. dass früher oder später auch ein "tubel" seine goldfische im teich entlert wusste man oder nahm es zumindest an, doch wären das ja nie über 1000 stk gewesen.
der illegale besatz erfolgte unter 2 malen und sehr klever, zumindest wenn es so war wie es mir zugetragen wurde, scheins wurde es auch von anwohnern beobachtet. wie der besatz vermutlich erfolgt ist, sage ich aufgrund potentieller nachahmungstäter hier sicher nicht.

die fütterung der bürger der kleinkaprfen ist nicht zu vermeiden, hilft aber den kleinkarpfen genug nahrung zu finden, ist also eigentlich kontraproduktiv. der strenge winter hat einige fische dezimiert, aber u.a. auch dank der zufütterung durch die bürger ohne grosse wirkung, da die fische so früh widerstandfähig (winterspeck) wurden.

es wurde auch geprüft den teich zu vergiften, aber vom schübelweihe im kt. zh weiss man dass man damit die bevölkerung auf die barrikaden gebracht hätte, und die vergiftung auch umweltpolitisch ein thema ist welches vorsichtig angegangen werden muss. eine weitere mögoichkeit, wie sie in der fischzucht,besonders bei karpfenteichen üblich ist, wäre das vollständiges ablassen des teichs, resp. bis nur noch eine glungge mit all den dorthinein geflüchteten fischen vorhanden ist. dann kann man diese glungge mit dem netzt ausfischen und die fische in eine zucht "entsorgen" (verschenken).

der tipp mit dem raubfischbesatz als bilogische fischbekämpfung ist übrigens auch von profis (kantonale fischereiaufseher) gegegen worden, und die wissen besser als wir fischer, wie man mit solchen situationen umgeht. wäre das senknetz und die elektr. abfischung so einfach, hätte es der kanton längst praktiziert.

ein marketinggag der gemeinde ist es sicher nicht, denn das problem wurde schon letztes jahr sofort nach dem besatz angegangen. die berner zeitung ist scheins "per zufall" beim erstellen des reports auf die bistroeröffnung auf das thema gestossen, hat nach den fischen gefragt und sie so in den bericht eingegliedert.

gruss

sa
Arts

Re: Wohin illegaler Fischbesatz führen kann - Karpfenplage B

Beitrag von Arts »

Ok,

Aber der illegale Besetzer, der hat die somit Eimerweise reingeschmissen? Krass!

Welchen Nutzen hatte er davon? Nur ein Tierfreund der das Gewässer beleben wollte? Oder ein Züchter der sich seinem Überschuss entledigte?
Wie schnell wachsen den so karpfen? Der Nachwuchs der beiden Grossen würde ja niemals im ersten Sommer schon diese grösse haben, oder doch?

Die Tiefe habe ich geschätz aufgrund des Aushubes den ich gesehen habe...

Gruss
Thomas
berufsfischer

Re: Wohin illegaler Fischbesatz führen kann - Karpfenplage B

Beitrag von berufsfischer »

hallo

das klingt für mich eher nach naturverlaichung des besetzten karpfenpaares, als nach illegalem besatz mit jungkarpfen.

... :roll:

gruss
Schweizer Angler

Re: Wohin illegaler Fischbesatz führen kann - Karpfenplage B

Beitrag von Schweizer Angler »

keine naturverlaichung - zuerst waren die massigen drin, ein paar tage später die kleinen - die können nicht innert 4 tagen nach dem schlupf 5cm gross werden....


ja, sie wurden laut beobachtern in eimern besetzt - echt krass. der "*dubbel" hat sich später gegenüber einem bekannten scheins so geoutet, dass seine privatzucht zuviel nachwuchs produziert hätte, er wollte platz haben und habe die fische halt in das besagte gewässer reingeschmissen. wenns denn so war; ein züchter/biotop-besitzer hätte sie ihm sicher abgenommen, er hätte ja inserieren/fragen können.



gruss

sa
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