Jeder Schleppangler weiß um das Problem: Wie stelle ich die richtige Schlepptiefe ein? Wie bringe ich fängige Kunstköder auf Tiefe, die eher flach laufen? Wie kann ich Naturköder in einer genau festgelegten Tiefe schleppen?
Da bei ihnen die Lauftiefe vom Hersteller korrekt angegeben ist, sind tief laufende Markenwobbler eine Möglichkeit.
Der Downrigger wäre eine andere.
Mit dem Schlepp-Paravan lässt sich die Schlepptiefe fest einstellen und durch ein paar rasche Handgriffe jederzeit variieren. Auftreibende und flachlaufende Köder lassen sich gut auf Tiefe bringen.
Hier stelle ich euch den Schlepp-Paravan vor, der von Herstellern wie Jenzi, Davis Instruments und anderen im Fachmarkt auch unter dem Namen "Fish-Seeker" oder "trolling depth controller" in den Farben "crystal" (Klar); "chartreuse" (transparent-grün) und "hot pink" (transparent rosa) erhältlich ist.
Die Nachstehenden Angaben beziehen sich auf den Paravan von Davis-Instruments.
Der Schlepp-Paravan
In der Draufsicht sieht der Schlepp-Paravan aus wie eine zu groß geratene Tauchschaufel, an der kein Wobbler hintendran hängt.
Tatsächlich funktioniert er wie eine in der Neigung verstellbare Tauchschaufel. Je nach Wahl der vorgebohrten Einhängeösen für Hauptschnur (Ösen A-F) und Vorfachschnur (Ösen 1-5) läuft er stabil auf unterschiedlichen Wassertiefen. Die in der untenstehenden Graphik aufgeführten Wassertiefen und dazu gehörigen Hauptschnurlängen stammen vom Hersteller. Es handelt sich um in Meter umgerechnete und stark gerundete Angaben in "ft."
Auf jeden Fall sollte die Hauptschnur - je nach gewählter Schlepptiefe - 25-40m lang gewählt werden.
Hier die komplette Montage
Gefischt wird die Paravan-Montage an Spinnruten oder speziellen Schleppruten. Am Ende der je nach Zielfisch 6-12kg tragenden Hauptschnur (Ich verwende zum Schleppen immer Geflechtschnur) wird ein stabiler Karabinerwirbel mit einer der Hauptschnur entsprechenden Tragkraft angeknotet. In den Karabiner wird dann der Paravan an den Ösen A-F (je nach gewünschter Tauchtiefe) eingehängt.
Die 1,20-2,00m lange Vorfachschnur, die mittels eines Karabinerwirbels (je nach gewünschter Tauchtiefe) in die Ösen 1-5 eingehängt wird, sollte etwas geringere Tragkraft haben als die Hauptschnur und bei Hechtgefahr am Ende aus 40-60cm Stahlvorfach bestehen.
Die Köder
Mit dem Schlepp-Paravan lässt sich jeder beliebige Spinnköder auf der eingestellten Tiefe fischen. Lediglich von zu schweren, sinkenden Ködern und Tieflaufwobblern rät der Hersteller ab.
Hingegen darf der Köder ruhig ein bisschen Auftrieb haben, was aber nicht zwingend nötig ist .
Sehr gut eignen sich Naturköder (Köderfische), die entweder am Auftriebssystem gefischt, oder einfach, wie hier beschrieben, mit der Ködernadel aufs Vorfach gezogen werden.
Ist gerade kein Köderfisch zur Hand, kann auf die letztgenannte Weise auch ein Gummifisch, ein flachlaufender Wobbler oder einTwister geschleppt werden.
Optional lassen sich Gummfisch und Twister auch am Auftriebsjig fischen.
Gute Kunstköder für diese Montage sind ferner Spinner in allen Größen, Heinz - und Perlmuttblinker (Perlmuttspangen).
Da ein Paravan ja auch noch Tiefen bis über 24m abfischen kann, ist er auch sehr gut für das Schleppen auf Seeforellen geeignet.
Aber auch der gesamten übrigen Raubfischpalette von Barsch über Hecht bis Zander lässt sich mit dem Paravan abwechslungsreich auf die Schuppen rücken.
Technik
Die Montage wird nicht ausgeworfen, sondern hinter dem Boot zu Wasser gelassen. Dann wird mit offenem Rollenbügel losgerudert bzw. losgefahren, bis die Hauptschnur in entsprechender Länge von der Rolle gelaufen ist. Nun wird der Bügel geschlossen, und es wird spannend.
Der Hersteller empfiehlt eine Schleppgeschwindigkeit von 2 mph, also etwa 3,2km/h. Mit dem Ruderboot geht es sicher etwas langsamer, aber genauso zuverlässig.
Kommt bei einem Biss Gegenzug auf die Montage, dreht sich der Paravan um 90° seitwärts, so dass der gehakte Fisch leicht und ohne zusätzlichen Widerstand an die Oberfläche gedrillt werden kann.