Ein Beitrag von
catch-and-release
Aussehen:
Der Karpfen hat eine lange Rückenflosse und eine zweizipfelige Afterflosse. Das Maul ist endständig und hervorstülpbar wie ein Rüssel daher nennt man Sie manchmal auch Rüssler Wasserschweinchen oder ähnlich. Mit Ihrem Rüssel durchwühlen die Karpfen den Boden und suchen so nach Nahrung, Sie nehmen aber auch gerne Oberflächennahrung wie Brot, Käfer, Fliegen etc. auf. Karpfen besitzen vier Barteln, zwei lange und zwei kurze. Es gibt verschiedene Farben die von braun über grünlich-braun bis hin zu hellgrau mit silbrigem Schimmer reichen. Der Karpfen ist meist zwischen 30-50 Zentimeter lang kann aber auf bis über 1 Meter Länge heranwachsen. Karpfen können Gewichte von bis über 70Pfund erreichen, solche Exemplare werden jedoch sehr selten gefangen.
Karpfen werden 40-50 Jahre alt.
Lebensraum:
Stehende und langsam fliessende Gewässer mit bevorzugt weichem schlammigen Grund in denen es viel Kraut gibt.
Lebensweise:
Der Karpfen gründelt tagsüber meist an geschützten Stellen oder sonnt sich an der Oberfläche und geht in der Nacht wo er meist aktiver wird auf Entdeckungsreise oder besser gesagt auf Fresstour. Er durchwühlt den Grund nach Kleintieren wie Insektenlarven, Würmern, Schnecken, Muscheln, Kleinkrebsen und nimmt dabei auch Pflanzliche Kost zu sich. Manchmal kann er aber auch einem kleinen Fischchen nicht wiederstehen. Frösche und Qaulquappen gehören ebenso zu seiner Nahrung. Bei Temperaturen über 20° C wächst er besonders gut heran, bei Temperaturen von unter 8°C stellt er seine Nahrungsaufnhame stark zurück und zieht sich in tiefere ,weichgründige Stellen zurück. Er ist während dieser Zeit aber trotzdem noch zu beangeln. Im Mai bis Juli ab einer Wassertemperatur von 18°C pflanzt der Karpfen sich fort und legt die klebrigen Eier(200'000 pro kg Gewicht des Karpfens) an seichten Pflanzenstengeln oder überfluteten Wiesen ab. Nach 5-6 Tagen schlüpfen die Jungen mit einer Grösse von 5-6mm und hängen sich an Wasserpflanzen. Nach 2-3 tagen, wenn sie ihren Dottersack aufgefressen haben, beginnen die kleinen Karpfen zu fressen.(Planktonorganismen, bald auch kleine Bodentiere) Bis Ende Herbst erreichen sie ein Gewicht von 20 bis 100g nach zwei Jahren 400-800g und sind mit 2-4 Jahren bei einem Gewicht von 1-3kg Fortpflanzungsfähig.
Stammform und Zuchtformen
Der Karpfen Cyprinus carpio ist einer der meist bekanntesten Fischen auf der ganzen Welt aber wird trotzdem selten auf Anhieb erkannt. Sein unterschiedliches Aussehen ist der Grund dafür. Durch die mittlerweile 2000 Jahre andauernde Zucht hat er sich stark verändert. Man unterscheidet zwischen vier Formen dieser Art:
Als Stammform der Wildkarpfen, heute vom Aussterben bedroht da er von den gezüchteten Karpfen durch diverse Besatzprogramme verdrängt wird. Der Körper des Wildkarpfen ist langgestreckt und vollständig beschuppt.
Der Schuppenkarpfen als zweite, durch Zucht entstandene Form ist hochrückig und auch komplett beschuppt.
Dann der Spiegelkarpfen er ist sehr hochrückig und besitzt wenige unregelmäßig verteilte große Schuppen.
Als vierte Zuchtform gibt es noch den Leder/Nackt/oder auch Zeilenkarpfen der dem Spiegelkarpfen sehr ähnelt jedoch nur wenige oder gar keine grosse Schuppen besitzt.
Verbreitung:
Bevor der Karpfen durch Römer und auch Mönche, die Ihn damals schon als beliebter Speisefisch schätzten, über weite Teile Europas verbreitet wurde, war er im Einzugsgebiet des Schwarzen, Asowschen und Kaspischen Meeres vorhanden bis hin zu den warmen Zonen Asiens. Heute ist er in fast ganz Europa beheimatet. In Australien, wo der Karpfen auch eingeschleppt wurde, muss man Sie sogar von der Behörde aus töten, wenn man einen fängt, da die Karpfen die anderen heimischen Fischarten verdrängen, was am schnellen Wachstum infolge der hohen Temperaturen des Outbacks liegt, bei dem die Karpfen sehr schnell abwachsen.
Danke für die Beschreibung und ein großes Danke an Christian und die Milchner für die Bereitstellung der Fotos