Endlich Wochenende, endlich wieder fischen dachten wir (ich und Michu1) uns am letzten Samstag und standen etwas verspätet (der Vorabend hatte seine Spuren hinterlassen ) an der Berner Aare. Zielfisch war an diesem Morgen, wie könnte es um diese Jahreszeit anders sein, die Äsche. Da wir beide in Sachen Äschenfischerei doch ziemliche Anfänger sind, haben wir uns nicht allzu grosse Hoffnungen auf einen schönen Fisch gemacht. So fischten wir dann vorwiegend mit der Nymphe an der Zapfenmontage, später auch mit der Bienenmade. Michu1 erwischte dann mit der Nymphe eine ca. 25cm Äsche, welche schonend im Wasser wieder abgehakt wurde und weiterschwimmen durfte. Das Gleiche bei mir, eine ü30er Äsche wollte sich die Bienenmade nicht entgehen lassen.
Etwas später entdeckten wir relativ ufernah eine grössere Äsche, die an der Strömungskante auf Nahrung wartete. Jetzt ja nichts überstürzen, Montage genug weit vorne reinwerfen und wer weiss, vielleicht beisst sie ja... gesagt getan, Michu1 liese seine Nymphe etliche Male an der Äsche vorbei schwimmen. Diese zeigte jedoch überhaupt kein Interesse daran... So versuchte ich es dann mit der Bienenmade, ca. beim dritten Wurf bewegte sich die Äsche in Richtung Bienenmade... und dann, NEIIIN, Hänger & die Äsche lies natürlich vom Köder ab. Was nun? Hänger vorsichtig gelöst, und die Äsche blieb zu unserem Erstaunen an ihrem Platz! Also etwas weniger tief einstellen, Köder nochmals vorbei treiben lassen und... YESSS, sie hat angebissen! Michu1 war dann so nett und hat mir die Äsche gefeumert, die Messung ergab 39cm, meine erste Aare-Äsche, ein wunderbarer Fisch:
Danach ging gar nichts mehr, ein leichter Wind kam auf und wir beschlossen, Teil 2 unserer Samstags-Fischertour zu starten. Zu sagen ist noch, dass wie diese Tage üblich etliche Fischer am Ufer unterwegs waren (sicher 50% davon dem Dialekt nach von ausserhalb des Kantons Bern). Wir wurden auch kontrolliert, der sehr freundliche Aufseher meinte, es wäre die einzige Äsche, die an diesem Vormittag an diesem Abschnitt gefangen wurde.
Nun denn, ab herunter zur Wohleibrücke, Material auf das Boot laden, Motor starten... wenn's denn so einfach wäre. Lange, viel zu lange ist es her, seit wir zum letzten Mal den Wohlensee befischten! Genau dies dachte sich wohl auch unser Motor, er lies sich jedenfalls einige Zeit, bis wir ihn in Gang brachten und losfahren konnten. Wir befischten den Wohlensee ziemlich weit unten mit allen möglichen Wobblern und Gummifischen, aber lange Zeit tat sich gar nichts. Irgendwie konnten wir die Hechte einfach nicht finden (von den Zandern reden wir gar nicht ). Gegen den späteren Nachmittag beschlossen wir dann, langsam wieder aufwärts zu fahren und noch 2-3 uns bekannte Spots, an denen etwas gehen könnte zu befischen. Als wir schon ans Aufgeben dachten, hatte ich auf einen 12cm Gummifisch einen Nachläufer. Der Hecht war sicher 60-70 cm lang, hat den Gummifisch 2 Mal leicht am Schwanz gepackt, leider aber nicht richtig zugeschnappt. Dies motivierte uns aber, nochmals Vollgas zu geben, denn da musste definitiv mindestens ein Hecht unterwegs sein! Und siehe da, ein paar Würfe später hatte ich plötzlich einen Biss, ein Hecht hat den Gummifisch komplett inhaliert!
Leider handelte es sich nicht wirklich um ein grosses Exemplar, 48cm lang war die schöne Hecht-Dame... Da sie aber den Gummifisch komplett inhaliert hatte und ich keine komplizierte "Operation" vornehmen wollte, durfte sie uns mit nach Hause begleiten. Es hat also doch noch geklappt!
Gefangen habe ich übrigens erst, als ich meine Taktik vom "Faulenzen" umgestellt habe und den Gummifisch nach dem er auf dem Grund angekommen ist einfach ganz langsam eingekurbelt habe. So hatte ich auch den Nachläufer... Beim Ausnehmen habe ich übrigens ziemlich viel Laich im Bauch vorgefunden, das hat mich auch eher erstaunt...
Die Hechte sind also definitiv noch da, man muss sie nur finden... auf dem Wohlensee definitiv nicht so einfach, aber umso schöner, wenn dann nach Stunden doch noch einer beisst!