Regenbogenforelle

Hier kommen die Votings / Abstimmungen rein!
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Soll der Besatz von Regenbogenforellen gestattet werden

Ja, sie soll eingesetzt werden dürfen
50
36%
Ja, aber nur in Gewässer, wo nur noch wenige Bachforellen vorhanden sind
54
39%
Nein, ich finde fremde Arten gehören nicht in die Schweiz
36
26%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 140

Widerhaken

Re: Regenbogenforelle

Beitrag von Widerhaken »

Flümi hat geschrieben: Wird ja langweilig, wenn einem nur Rehe und Wildschweine vor die Flinte laufen oder vom Kühlergrill erfasst werden
Als Jäger kann ich Dir sagen, dass es nicht NUR Rehe und Wildschweine gibt, welche bejagd werden dürfen.

Zur Info für nichtjagende Menschen:

Basispatent:
Fuchs, Marderhund,Waschbär,verwilderte Hauskatze, verwilderte Haustaube,Rabenkrähe,Saatkrähe,Elster,Eichelhäher.Edelmarder,Steinmarder,Damhirsch,Sikahirsch,Mufflon,Dachs
,Ringeltaube,Kolkrabe,Fasan,Türkentaube.
Patent A:
Gämse, Murmeltier
Patent B :
Reh,Feldhase,Schneehase,Waldschnepfe (nur in Wildräumen des Berner Jura)
Patent C:
Rothirsch
PatentD:
Wildschwein
Patent E:
Blässhuhn,Stockente,Entenbastarde,Reiherente,Tafelente,Kormoran


Die Liste der jagdbaren Arten unterscheidet sich von Kanton zu Kanton. Neben Wildarten die in der ganzen Schweiz geschützt sind, unterstehen andere Arten kantonalem oder regionalem Schutz. Jagdbar sind ausnahmslos Arten, deren Bestand gesichert ist. Ihre Bejagung ist streng und individuell geregelt. Bei der Festlegung der Jagdziele werden zusätzliche Faktoren wie die Jagdzeit, Geschlecht, Alter usw. berücksichtigt. Bejagt werden z.T. auch geschützte Tiere oder Wild in Jagdbanngebieten, wenn die Bestandesregulierung dies erfordert. Besonderen Schutz geniessen die führenden Tiere (Muttertiere). Über die Jagdziele entscheiden nicht die Jägerinnen und Jäger, sondern die zuständigen Behörden.
Olle

Re: Regenbogenforelle

Beitrag von Olle »

Schöne Auswahl an Tieren!

Darunter sind aber auch keine amerikanischen Regenbogenhirsche, die extra nur für die Jagd gezüchtet und dann zahlreich in die Wälder getrieben werden. Wenn die Regenbogenhirsche nicht erschossen werden, sterben sie von alleine und müssen im Jahr darauf durch neue, speziell nur für die Jagd gezüchtete Regenbogenhirsche ersetzt werden, da sie sich in der Schweiz nicht fortpflanzen können...
Widerhaken

Re: Regenbogenforelle

Beitrag von Widerhaken »

Jedoch habe ich gehört, dass im Graubünden ab einer höhe von 1500 M.ü.M die Sagenumwobene Gamsforelle in verschiedenen Bergbächen gesichtet worden sei....... :lol: :lol: :lol:
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astacus
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Re: Regenbogenforelle

Beitrag von astacus »

Den Querverweis auf die Jagd finde ich an dieser Stelle durchaus sinnvoll. Auch dort wurde früher viel Unfug betrieben, wovon man nicht ohne Grund abgekommen ist, nicht zuletzt aufgrund der fehlenden Akzeptant gewisser Dinge innerhalb der Jägerschaft selbst. Als Beispiel seien hier die früher zahlreichen Fasanerien genannt, in welchen die nicht heimischen Fasane gezüchtet und ausgesetzt wurden, um sie direkt danach zu bejagen. Liess man zwischen Aussetzung und Bejagung mehr als ein paar Tage verstreichen, waren die Fasane weg, sprich weggefuttert von den Füchsen. Nach einem Verbot dieser Praxis verschwanden die Fasane innerhalb weniger Jahre beinahe gänzlich, nur sehr lokal hat sich der Fasan in der Schweiz halbwegs gehalten.

In Deutschland und anderen Ländern gibts ähnliche Beispiele auch mit Huftieren, v.a. mit Damhirschen und Mufflons. Die Bestände der letzteren, welche im unfelsigen deutschen Tiefland im völlig falschen Lebensraum sind und deshalb mit vielerlei Problemen zu kämpfen haben (Moderhinke etc.), werden gerade von den sich ausbreitenden Wölfen weggefuttert. Auch das Problem mit den beiden einzigen kleinen Mufflonkolonien in der Schweiz, genauer im Unterwallis, haben die Wölfe mittlerweile erledigt. Die Natur zeigt uns dabei wieder mal den Meister.

Der Vergleich des Regenbogenforellenbesatzes mit obigen Beispielen liegt nah. Selbst wenn die Auswilderung dieser Neozoen keine Naturkatastrophe verursacht hat (die Schälschäden der Pflanzenfresser waren und sind zwar massiv), bleiben solche Aktionen ökologisch völlig unsinnig und auch die wirtschaftliche Bilanz dürfte keineswegs positiv ausfallen.
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tom66
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Re: Regenbogenforelle

Beitrag von tom66 »

Solange wir diesen unsäglichen Schwall/Sunk der EL Werke, die Hormone und ungeklärten Abwasser und die Prädatoren in der Luft nicht im Griff haben, kann man eh alles vergessen um die Bafo Bestände noch zu stützen. Das ist alles nur Flickwerk was da betrieben wird.

Gruss

Tom66
Honorus

Re: Regenbogenforelle

Beitrag von Honorus »

Schliesse mich der Meinung von tom66 an. Zuerst müssen die Gewässer renaturisiert werden.

Aus meiner Sicht gehört die Regenbogenforelle schon längst zur Fischkultur Schweiz - übermässiger Besatz zum Nachteil der BaFo sollte aber vermieden werden.

Grüsse

Patrick
Beni

Re: Regenbogenforelle

Beitrag von Beni »

Flümi hat geschrieben:
Beni hat geschrieben: Die Regenbogenforelle kann auch als sogenanntes Gleichgewichtsmittel in einem Gewässer eingesetzt werden. So dass sich ein artenvielfätigeres Spektrum an Fischen in einem Gewässer anbietet.
Man könnte zu den Wölfen, Luchsen und Braunbären noch Sibirische Tiger und Pumas auswildern. So hätten di :lol: e Jäger ein artenvielfältigeres Spektr :lol: :lol: um für die Jagd auf Raubtiere. Damit die Raubtiere auch noch ein artenvielfältigeres Spektrum haben, könnte man noch Alpakas, Truthähne, Emus und Elche auswildern. Wäre das so nicht besser? Wird ja langweilig, wenn einem nur Rehe und Wildschweine vor die Flinte laufen oder vom Kühlergrill erfasst werden.

Wie absurd! :lol: :roll:
Da übertreibst du aber um Welten mit Bären, Wölfen und weiteren sehr seltenen Raubtieren
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astacus
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Re: Regenbogenforelle

Beitrag von astacus »

Beni, was ist daran absurd oder übertrieben? Ich seh da null Unterschied zu den Forderungen nach RBF-Besatz.


@tom66:

Völlig richtig, was du sagt. Bloss für mich kein Argument für den RBF-Besatz.
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Dural
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Re: Regenbogenforelle

Beitrag von Dural »

30% dagegen und 70% dafür, aber bis heute haben die 70% noch keinen einzigen Beweis geliefert das sich die Regenbogenforelle besser halten kann. :roll:

Wir können bis jetzt Feststellen das die Regenbogenforelle eventuell etwas günstiger als die Bachforelle wäre.... Und dass es den 70% Wahrscheinlich auch um genau das geht, sprich mehr Fisch fürs selbe Geld.


Unsere Gesellschaft verblödet immer wie mehr, Traurig aber war. Schon Einstein hat gesagt: Zwei Sachen sind unendlich, das Universum und die Dummheit der Menschheit, beim Universum bin ich mir aber noch
nicht ganz sicher.
Zuletzt geändert von Dural am Do 4. Dez 2014, 18:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Flümi
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Re: Regenbogenforelle

Beitrag von Flümi »

Beni, ich wollte dir nur zeigen, wie absurd deine Begründung ist, die Regenbogenforelle aus dem Grund auszusetzen, um eine grössere Artenvielfalt im Wasser zu bekommen. Demnach könnte man für eine höhere Artenvielfalt auch noch Störe, Huchen Bass und Tigerfisch im Mittelland aussetzen?

Olle hat meine Message verstanden und ist die gleiche Schiene weitergefahren. Merci Olle, ich musste am Mittag lachen, als ich deinen Post las :lol:

Beni, schau dir in YouTube mal an, was in den USA passiert ist, nachdem (unfreiwillig?) asiatische Karpfen in die Gewässer gelangt sind und lies nach, was man gemacht hat, um deren Ausbreitung zu unterbinden: Elektrische Felder ...

Oder Hawaii: 2 Arten pro Jahr werden durch Touristen und Warentransporte eingeschleppt. Die würden sicher auch die Nase rümpfen bei einer Begründung PRO Artenvielfalt.
Gruss, Stefan
Schlitzohr, Spassvogel, durchschnittlicher Allrounder und Märchentante Bild

Sensibilisierung für Umgang in (Fischer-) Foren
Beni

Re: Regenbogenforelle

Beitrag von Beni »

Flümi, ich bin mir dessen schon bewusst. Ich denke, dass man vor einem Besatz einfach die nötigen Schritte abklären muss :up:
Das was die Amis da mit den asiatischen Karpfen nicht getan haben :lol: :lol: :lol:

Gruess Beni
ChristianK.

Re: Regenbogenforelle

Beitrag von ChristianK. »

Ich höre an dieser Stelle auf zu Diskutieren.
Es werden Beweise gefordert, Studien gefordert und was weiss ich noch für theoretischen Papierkram.
Sind das Beweise für die Natur?
Im Gegenzug wird immer wieder gemotzt welchen Bockmist die Schreibtischtäter fabrizieren, im Fall der RBF wird aber genau das gefordert! :roll:

Geht an beinahe Fischleere Bäche und Flüsse fischen und erfreut euch der ach so tollen verbauten Natur und kauft die Zuchtregenbogenforellen beim Händler eures Vertrauens anstatt sie selber zu fangen...
Beni

Re: Regenbogenforelle

Beitrag von Beni »

Ich habe von denen, die dagegen sind, auch noch keinen Gegenbeweis gehört!?
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astacus
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Re: Regenbogenforelle

Beitrag von astacus »

Beni, wofür willst du einen Gegenbeweis?

Die Gesetzgebung sieht zum Glück sonnenklar vor, dass ausschliesslich derjenige die Beweislast für seine Thesen trägt, der die Regenbogenforelle aussetzen will, und nicht umgekehrt. Dass dies nicht allen passt, versteh ich ja. Ist das selbe mit den religiös Gläubigen, die partout nicht akzeptieren wollen, dass die Beweislast auf ihrer Seite liegt. Aber wenn man selber argumentativ nicht weiterkommt, ist die Umkehr der Beweislast eine gern verwendete Strategie.

Aber wenn es dich trotzdem befriedigt, liefere ich dir hier gerne einige Grundlagen zur Diskussion:

Zur Konkurrenzsituation zwischen Regenbogen- und Bachforelle:
http://www.hydra-institute.com/de/ifah/ ... orelle.pdf

Zu den Temperaturpräferenzen von Fischen inkl. Angaben zu Bach- und Regenbogenforellen:
http://www.rhone-thur.eawag.ch/temperat ... enzen1.pdf

Basics zur Krankheit PKD, die Regenbogenforellen genauso befällt wie Bachforellen:
http://www.fischnetz.ch/content_d/publ/ ... _99_01.pdf

Viele Infos zur Regenbogenforelle allgemein (inkl. einigen Aussagen Pro-Besatz), aber auch Ausführungen, weshalb sich die Regenbogenforelle hier nicht etablieren kann:
http://www.g-feuerstein.com/tl_files/ff ... rsanyi.pdf

U.a. einige Angaben zur Situation in Österreich und Bayern (Besatz-Abhängigkeit) sowie zur Auswirkung auf die restliche Fauna:
http://www.neobiota.de/13812.html

Folgen der Einbürgerung der Regenbogenforelle in Neuseeland auf Amphibien, andere Fische und Wirbellose:
http://www.nobanis.org/files/factsheets ... mykiss.pdf

und viele mehr.
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gonefishing

Re: Regenbogenforelle

Beitrag von gonefishing »

Beni hat geschrieben: Ich verstehe nicht, warum einige Leute hier in diesem Forum gegen einen begrenzten Besatz von RGB-Forellen sind.
Die Regenbogenforelle und die Bachforelle sind miteinander verwandt. Das heisst, dass sie sich den Lebensraum nicht einander wegnehmen würden!
Sie stammen beide aus der lachsartigen Familie ab?! Na, also.. :|
Hast du dich schon mal in irgendeiner Weise mit Ökologie und Evolution beschäftigt?
Durch räumliche Trennung entwickeln sich unterschiedliche Arten die ähnliche oder sogar identische ökologische Nischen / Lebensräume besetzen. Werden diese Arten zusammengebracht entsteht Konkurrenz um diesen Lebensraum. Wie nah diese Arten miteinander verwandt sind wird v.a. durch den Zeitpunkt der räumlichen Trennung bestimmt. Liegt dieser Zeitpunkt sehr weit zurück haben sich sehr unterschiedliche Arten entwickelt (z.B. Beuteltiere / Säugetiere), liegt er weniger weit zurück sind die Arten noch näher miteinander verwandt was aber keinen Einfluss darauf ob Konkurrenz entsteht, diese beruht alleine auf der Anpassung an ähnliche Lebensräume.
Liegt die räumliche Trennung noch nicht lange zurück und die Arten sind sehr nahe miteinander verwandt kann ein Zusammenbringen der Arten sogar die schlimmsten Folgen haben da sich die Arten evtl. paaren können, es zur Hybridisierung kommt und das ursprüngliche genetische Material einer Art vollständig verloren geht / verändert wird (z.B. Bachforelle / Marmorata Forelle)

Beni hat geschrieben:Mit der Zeit kommt Veränderung. Wenn es die Bedingungen zulassen, bin ich durchaus für einen Besatz von Regenbogenforellen in hiesigen Gewässern.
Die Regenbogenforelle kann auch als sogenanntes Gleichgewichtsmittel in einem Gewässer eingesetzt werden. So dass sich ein artenvielfätigeres Spektrum an Fischen in einem Gewässer anbietet.
Gleichgewichtsmittel? Hast du dir das selber ausgedacht oder wo hast du diesen Schwachsinn her?
Artenvielfalt / Biodiversität ist zwar durchaus ein Ziel das auch für die Gewässer gilt, bezieht sich aber grundsätzlich nur auf heimische Arten. Ökosysteme haben sich über hunderttausende Jahre entwickelt und es gibt ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Arten. Wird eine fremde Art in so ein Ökosystem eingebracht so führt dies fast immer zu mehr oder weniger grossen Problemen. Durch direkte Konkurrenz (Nahrung, Habitat, Laichgründe etc.) kann eine heimische Art zurückgedrängt werden, aufgrund der fehlenden gegenseitigen Anpassung können Arten die in’s Nahrungsspektrum der neuen Art fallen dieser schutzlos ausgeliefert sein und stark dezimiert werden, über die neuen Arten können Krankheiten und Parasiten eingeschleppt werden die für heimische Arten eine grosse Bedrohung darstellen können da sie sich im Laufe der Evolution nicht auf diese einstellen konnten, die neue Art kann keine natürlichen Feinde haben und sich explosionsartig vermehren etc. etc.

Die Zusammenhänge sind sehr komplex und die mittel- bis langfristigen Folgen beim Einbringen fremder Arten nicht absehbar. Und selbst wenn es tatsächlich keinerlei negative Folgen haben sollte, was sehr unwahrscheinlich ist, so sind positive Effekte für das Ökosystem noch unwahrscheinlicher.

Wird ein Lebensraum durch den Menschen stark verändert, so erfolgt doch fast immer eine Besiedlung mit heimischen Arten und es bildet sich relativ schnell eine halbwegs funktionierende Artengesellschaft aus, da die verschiedenen Arten schon vorher in Kontakt waren auch wenn der 'neue' Lebensraum von Arten aus unterschiedlichen natürlichen Lebensräumen besiedelt wird.
Wird zusätzlich eine fremde Art, noch dazu eine die an der Spitze der Nahrungskette steht, eingebracht so kann dies überhaupt keinen positiven Effekt im Hinblick auf eine funktionierende Artengesellschaft haben.
Beni hat geschrieben:IN DIESEM FORUM HABEN EINIGE LEUTE IRGENDWIE DAS GEFÜHL,DASS REGENBOGEN-BESATZ= REGENBOGEN-FORELLENPUFF HEISST! DAS IST FALSCH!!!!
In verschiedenen Posts wurde ja bereits gesagt dass der Vorteil der Refo in der kostengünstigeren Zucht liegt, die Refo aber mit den Lebensbedingungen in total verbeuten Gewässern auch nicht besser zurechtkommt. Dieser Kostenvorteil kommt aber fast nur beim Besatz mit fangfähigen Fischen zum Tragen. Wird mit geäugten Eiern, Brut oder Sömmerlingen besetzt dürfte kaum ein kostenmässiger Unterschied zwischen Bach- und Regenbogenforellen bestehen, und auch der ‚Ertrag’ an fangfähigen Fischen dürfte in den allermeisten Gewässern bei dieser Art von Besatz bei Refos kaum höher liegen als bei Bafos. Und der Besatz mit fangfähigen Fischen heisst für mich nun mal ‚Puff’.
Beni hat geschrieben:Das Beispiel des Bodensees beweist es. Seeforelle und Regenbogenforelle leben friedlich nebeneinander und kommen gut miteinander klar. Der Bestand beider Arten ist auf einem stabilen Niveau.
Wenn die Rgenbogenforelle wie in diesem Beispiel als Ergänzung des Artenspektrums benutzt wird, ist das vollkommen, ok, angemessen und korrekt! :v: :v: :v:
Nur weil die Arten im Moment nebeneinander vorkommen und nicht aggressiv aufeinander losgehen heisst das nicht dass keine Konkurrenz besteht. Beide Arten stehen in der aquatischen Fauna an der Spitze der Nahrungskette. Bei ansonsten optimalen Bedingungen wird der Bestand also vor allem durch das Nahrungsangebot geregelt und beim Nahrungsspektrum besteht bei beiden Arten im Bodensee zumindest eine grosse Überschneidung. Nun sind im Moment bei der Seeforelle aber eher die fehlenden Laichmöglichkeiten der regulierende Faktor, wodurch tatsächlich durch die Regenbogenforelle ein grösserer Gesamtbestand an Forellen vorhanden ist.
Nun muss es aber das Ziel sein die Laichmöglichkeiten für Seeforellen und damit natürliche Reproduktion und Bestand zu fördern. Da könnte dann aber die Konkurrenz durch die Refo zu einem begrenzenden Faktor werden, d.h. trotz verbesserten Laichmöglichkeiten und erhöhter Reproduktion bildet sich kein grösserer Bestand aufgrund der Konkurrenz.
Dies könnte dann wiederum dazu führen dass Renaturierungsmassnahmen, Fischaufstiegshilfen u.ä. an Laichgewässern der Seeforelle hinterfragt und gestrichen werden, da sich ja keine positiven Auswirkungen auf die Bestandesentwicklung feststellen lassen.

Man weiss es einfach nicht genau wie es sich entwickelt, aber es gibt unzählige Beispiele die zeigen welche negativen Auswirkungen das Einbringen fremder Arten haben kann und wie irreversibel es ist wenn sich die Art einmal etabliert hat.

Mittel- bis langfristig muss es das Ziel sein heimische Arten durch geeignete Massnahmen (z.B. Renaturierungen) zu fördern und nicht irgendwelche naturfernen Gewässer durch Besatz mit fremden Arten zu 'schönen' und dadurch (angrenzende) intakte Ökosysteme oder auch zukünftige Aufwertungen des Gewässers zu gefährden.
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