Livescope Echolot (Sonar)

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Trucha89
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Livescope Echolot (Sonar)

Beitrag von Trucha89 »

Hallo liebe Mitglieder :)

Die Persönliche Meinung von Euch, zu diesem Artikel wie auch zum Thema. Würde mich sehr Interessieren, was meint Ihr dazu?

https://www.petri-heil.ch/de/verbot-von ... onar--1110
El Rio
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fisherofmen
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Re: Livescope Echolot (Sonar)

Beitrag von fisherofmen »

Ich denke mir, das Thema wurde im gleichnamigen FB-Forum schon genug durchgekaut.
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Swordfish
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Re: Livescope Echolot (Sonar)

Beitrag von Swordfish »

Es gibt einige Punkte, die mich an dieser ganzen Diskussion nachdenklich stimmen:

- Entweder fehlt die nötige Vertretung in den Vereinen von Live Sonar Fischern die sich für die Sache und eine offene Diskussion einsetzen können - oder es sind tatsächlich einfach viele gegen diese Technologie ohne sie selber je im Einsatz gehabt zu haben.
- Offenbar wurde das Positionspapier der Fischereikommission ohne vorgängige Konsultation der Vereine verfasst. Dieses Vorgehen erstaunt doch sehr. Ohne Zustimmung der Vereine derart deutlich zu einem Thema Position zu beziehen, finde ich äusserst befremdend.
- Bald werden die ersten All-in-one Geber auf den Markt kommen. Wie soll ein Verbot des Mitführens von Live Sonar Technologie auf dem Boot dann noch praktisch gehandhabt werden?
- Was ist mit dem Down/Side Scan, 360 Geber und weiteren noch auf den Markt kommenden Technologien? Werden die ebenfalls verboten?
- Vor der Verbreitung der Live Technologie wurde auch schon erfolgreich pelagisch auf (Gross-)Fische mit dem 2D Echo gefischt.

Und die implizit angesprochenen Themen:
- Wieso sollen nur Fischer mit Live Technologie grosse Fische verangeln oder zu tief befischen? Sehe da den Zusammenhang nicht. In der Vergangenheit waren das ja eher die Schleppfischer die den 60iger Hecht am Downrigger nicht bemerkten...
- Prozentual gesehen entnehmen die Schleppfischer wohl am meisten kapitale Fische. Insofern kann es eigentlich gar nicht um den Bestandesschutz gehen. Zumal im Kanton Obwalden die Hechte nicht mal ein Mindestmass oder eine Schonzeit haben.
- Live Sonar = Catch & Release? Wer hat diesen kausalen Zusammenhang mal erforscht?

Zusammengefasst ist für mich das Verbot kein Weltuntergang. Ich fische sowieso nicht so gerne pelagisch mit dem Live Scope. Aber das Vorgehen und die Bevormundung durch die eigenen Reihen finde ich doch bedenklich. Ich fische auch nur selten mit der Fliege, dem Jucker, mit Tauwurm auf Forellen im Bach oder gehe Schleppen. Und trotzdem würde es mir nie in den Sinn kommen diese Techniken und Methoden deshalb zu verbieten.
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SlimShady13
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Re: Livescope Echolot (Sonar)

Beitrag von SlimShady13 »

Ich sehe das Problem nicht beim Livescope an sich, sondern dass viele/einige Fischer damit wirklich gezielt nur Fische ab 80cm anwerfen/Köder runterlassen und jeden einzelnen wieder releasen.

Es ist bestimmt nicht jeder Live-Scope Angler jemand, der nur grosse Fische anfährt und wieder released. ABER es gibt dennoch sehr viele die genau das tun und die kapitalen Fische nur zum „Spass“ fangen und releasen, wie es halt von „Vorbildern“ in Nachbarländern zu genüge auf Social Media vorgelebt wird. Doch in diesen Ländern ist auch C&R anders geregelt.

Ich verstehe das Argument nicht, dass man mit einem Fangfenster mehr erreichen würde. Ein Fangfenster wäre unabhängig von der Live-Technologie angebracht.
Doch für mich persönlich ändert das nichts daran, dass dann immernoch gezielt! mit der Live-Technologie kapitale Hechte angefischt werden, die dann zurückgesetzt werden müssen, was ich für verwerflich halte. Nicht gezielt gefangene kapitale Fische sollen natürlich zurückgesetzt werden in den meisten Gewässern!

Ich bin dennoch nicht für ein Verbot, da ich das Problem bei einem (mehr oder weniger grossen) Teil der Anwender sehe und nicht bei der Technologie an sich. Ein Verbot scheint für viele zumindest besser durchsetzbar zu sein anstatt gezielt gegen Grossfisch-C&R Angler vorzugehen (müsste man ja ständig kontrollieren)
Natürlich gibt es auch bei anderen Methoden schwarze Schafe.
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Mystiqueblues
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Re: Livescope Echolot (Sonar)

Beitrag von Mystiqueblues »

Ich kann nicht genau verstehen, warum Technologie verboten werden soll. Aber bei den Jägern ist es ja sehr Ähnlich mit dem Nachtsichtgerät.

Live Scope habe ich ausprobiert, und getestet. Es funktioniert. Sehr gut so gar, wenn man in seiner Freizeit auch „nur noch“ vor einem Bildschirm hängen will. Sehe dann kaum noch den Unterschied zwischen „Echtem Fischen“ und einem PC Game…
Habe das Live Scope wieder verkauft, da ich lieber mit klassischem (billig-)Echolot fische. Einerseits finde ich gerade das finden von grösseren Fischen sehr spannend (Struktur des Untergrunds, Verhalten des Fisches zu der Jahreszeit, …), andererseits liebe ich es auch einfach mal am Rand vom Felchenpulk die Hegene runterzulassen ohne das Echolot anzuschalten. Auch beim Streamerfischen vom Boot brauch ich kein Live Scope…

Ich gebe es zu, ich fische für die Pfanne und geniess einfach den See oder den Bach, wenn ich genug Fische zusammen habe. Gehe lieber noch mal zum Fischen als nen Meterhecht zu fangen - den kann doch keiner mehr essen oder? :chef:

zum Thema C&R sage ich nichts, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Entnahmefenster finde ich nicht immer korrekt. Da kommt es sehr auf die Gegebenheiten und das Gewässer an. Ohne Gewässerspezifische Entnahmefenster macht das keinen Sinn.

Gruss
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Swordfish
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Re: Livescope Echolot (Sonar)

Beitrag von Swordfish »

SlimShady13 hat geschrieben: Di 29. Nov 2022, 15:18 Ein Fangfenster wäre unabhängig von der Live-Technologie angebracht.
Da bin ich bei dir. Eine Überarbeitung der Mindestmasse/zwingendes Entnahmefenster, Fangzahlen, Techniken (wieso ist in der Luzerner Reuss die DropShot Montage verboten? :roll: ), Schonzeiten, etc wären viel dringendere Probleme als ein Verbot von einer Technologie die von weniger als 0.1% der Fischer genutzt wird.
SlimShady13 hat geschrieben: Di 29. Nov 2022, 15:18 Ich bin dennoch nicht für ein Verbot, da ich das Problem bei einem (mehr oder weniger grossen) Teil der Anwender sehe und nicht bei der Technologie an sich. Ein Verbot scheint für viele zumindest besser durchsetzbar zu sein anstatt gezielt gegen Grossfisch-C&R Angler vorzugehen (müsste man ja ständig kontrollieren)
Ich wurde in all den Jahren die ich fische noch NIE kontrolliert. Weder am Ufer noch auf dem Boot. Nimmt mich ja wunder wie ein LiveScope Verbot durchgesetzt werden soll, wenn es noch nicht mal Kontrollen zu den gefangenen Fischen, Mindestgrössen, Patente, etc gibt.
Mystiqueblues hat geschrieben: Di 29. Nov 2022, 20:52 zum Thema C&R sage ich nichts, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich bin der Meinung vermutlich drängt sich nach all den Jahren wieder mal eine Grundsatzdiskussion zu C&R, Freizeitfischerei, Patentpreisen, Fangzahlen, etc auf. Ganz offensichtlich gibt es ein grosser Prozentsatz, der mit der heutigen Gesetzgebung nicht einverstanden ist. Insofern würde es sich lohnen die unterschiedlichen Positionen mal offen zu diskutieren und die Gesetzgebung zu modernisieren - anstelle von 'jeder macht was er für richtig hält'.
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Dural
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Re: Livescope Echolot (Sonar)

Beitrag von Dural »

Ich habe mich was das vorgehen und Verbot von Live Sonar angeht zurück gehalten. Jedoch habe ich mir die letzten Wochen ein paar Gedanken darüber gemacht. Denn die Wahrheit steckt oft dahinter, selten oberflächlich. Finde "Live Sonar" und was dazu gehört von der Technologie sehr interessant. Ich würde es aber nicht zum Fischen benutzen, da ich mir darunter einfach was anderes vorstelle. Ich besitze auch keines, daher bin ich nicht befangen. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen es verbieten zu wollen, und dies noch mit ziemlich scheinheiligen Begründungen:

Die sagen damit ja nichts anders als das Fangen von grossen Fischen und das zurücksetzen danach "schlecht" ist, mit der Begründung „ist eh nicht erlaubt“ was rechtlich sogar klar falsch ist (Bundes Vorgabe über das freilassen von gefangen Fischen) Diese Fische gehören geschont und geschützt sagen sie, ja damit bin ich ganz und voll Einverstanden! Der Zusammenhang von Live Sonar, C&R und nur gross ist zwar ja gar nicht wirklich gegeben, aber das ist ein anderes Thema. Der Trend nach C&R sprich ein überlebungsfähiger Fisch nach dem Fang zurückzusetzen ist auf praktisch allen Arten der Fischerei zu sehen, was auch richtig ist. Natürlich sind lange Fotoshootings an der Luft zu unterlassen.

Komischerweise sagen mir seit Jahren praktisch alle Schleppfischer das sie schleppen gehen um die ganz grossen zu fangen, natürlich um sie mitzunehmen. Sprich grosse Fische fangen um sie zu töten ist mit diesen Aussagen und Begründungen OK. Das ist ja auch genau die Fischerei die sie sich vorstellen und wünschen. Was anderes bedeutet diese Darlegung von den Verantwortlichen halt eben nicht. Aber Moment, man soll die doch schonen, die sind wichtig, sagen sie ja eindeutig selber. Mehr Wiederspruch geht nicht! Dazu das gezielte fange von Fischen mit dem Ziel diese wieder freizulassen gar nicht erlaubt ist. Es ist somit ja gar kein Verbot auf irgendeine Ausrüstung nötig, diese Fischer sind schon heute rechtlich belangbar.

Ich bin damit einverstanden dass es nicht sinnvoll ist gezielt Fische zu fangen die man auf keinen Fall verwerten und so wie so zurücksetzen möchte. Machen das alle Live Sonar Fischer so? Sprich den ganzen Tag auf dem Boot sitzen und jeden grossen Fisch ausfindig machen und versuchen ihn „live“ zu fangen um in danach freizulassen? Machen das nur die Live Sonar Fischer? Ob gross oder klein ist gesetzlich übrigens so ziemlich irrelevant, es wird sogar ausdrücklich gesagt das die Grösse der Fische sofern über Schonmass egal ist, schon alleine diese Differenzierung der Argumentation ist rechtlich also belanglos.

Aber momentmal, solche Fischer mit dem Ziel möglichst viel zu Fangen gibt es doch seit jeher! Und dabei ist die Art der Angelmethode oft, nicht immer zweitrangig. Ich weiss von Aussagen von Schleppfischer die von 40 untermassigen Seeforellen an einem Tag berichten, andere reden von über 100 massigen in einem Jahr mitnehmen. Bei Bachforellen hört man auch so einige Zahlen. Ob die Zahlen genau stimmen oder nicht ist mal egal, denn sie werden in diesen Regionen sein. Ich stand schon daneben als einer eine 20cm Seeforelle 3x gezielt angeworfen hat, nicht irgendwer nein einer den man kennt. Es gibt „Händler“ die praktisch jeden möglichen Tag mit 12 Zügel am Schleppen sind und dabei noch nachweislich untermassige misshandeln und gegen geltendes Gesetz verstossen. Ich könnte Seitenlang solche Bespiele nennen, und auch belegen da ich seit 2017 sofern möglich alles dokumentiere... Ich bin viel am Wasser, und ich habe Sachen gesehen wo sich nicht Fischer (und auch Fischer) nur an den Kopf langen würden. Gerade vor wenigen Wochen einen Fischer zugeschaut (ich stand 5m daneben, er kam zu mir) der einen lebenden Köderfisch mit einem grossen Drilling in der Schwanzwurzel gehakt und beim Wurf so fest durchgezogen hat, dass es die Schwanzwurzel zerrissen hat und der Köfi danach am Boden lag. Alltag, es ist Alltag.

Wieso um alles in der Welt werden solche Fischer durch solchen Forderung und Verbote besser gestellt als jene die vielleicht wirklich mal einen grossen Fisch anfahren, fangen und danach zurücksetzen, Wieso??? Und es soll mir jetzt ja keiner wegen dem Tierschutz Gesetz und so kommen. In der Schweiz verenden jedes Jahr hunderte von Fischen an irgendwelchen Angelmontagen wie Zügel die nicht auslösen, zu grosse Einzel-Haken, verschlucken von Naturköder etc. Wo bleiben den hier die Vorschriften und Verbote?

Rein hypothetisch: Ist es besser 20 Hechte zu fangen um einen grossen zu überlisten? Oder ist es sinnvoller gezielt grosse Hechte zu überlisten und die restlichen 19 in Ruhe zu lassen? Der eine tötet im schlimmsten Fall 20 Hechte, der andere eventuell keinen und hat 19 Hechte maximal geschont, nämlich erst gar nicht gefangen. Jeder, wirklich jeder kennt die Antwort.

Gezielt zb. grosse Hechte und Seeforellen zu fangen ist übrigens auch ohne „Live Sonar“ möglich. Man braucht etwas Erfahrung und mehr Zeit dafür, und sicherlich ist dies auch nicht jedem Fischer möglich, aber dieser Fakt führt die ganze Argumentation ja komplett ins absurde. Zudem in einigen Gewässer der Hecht ja nicht mal mehr eine Schonzeit hat, sprich man kann sie direkt in der Laichzeit fangen, beziehungsweise wird durch die Berufsfischer für die Laichgewinnung seit jeher gemacht.

Um was geht es hier eigentlich genau? Um unsere Fischbestände nachhaltig zu befischen? Oder geht es um irgendeinen Neid oder sogar Futterneid Faktor!? Wenn ihnen die Fische und Bestände doch so am Herzen liegen, wie so kommen andere gesetzliche Änderungen die längst überfällig sind nicht? Weil es nicht die eigenen Interesse wiederspiegelt?

Wo bleiben die Schonmass Anpassungen? Wo bleibt die Fang Limitierung für Arten die bedroht sind? Wo bleiben die Regulierungen und Verbote für Techniken/Angelarten die nachweislich einen Ökologischen Schaden anrichten und längst überfällig sind? Für unsere Fische alles deutlich wichtiger als die Bösen Live Sonar Fischer die eh alles zurücksetzen! Fakt ist, all das wird von bestimmten Fischer bekämpft und verhindert.

Die Schweizer Fischerei geht den Bach runter, obwohl wir exzellente Gewässer haben die noch funktionieren, wenn man es den lässt. Zum Beispiel konnte man in diesem Jahr einige Fischer sehen die auf ab- und aufsteigende Seeforellen gefischt haben, zum Teil sogar in Schongebieten und in der Schonzeit. Wenn man sie anspricht wissen sie von nichts und fischen so wie so auf andere Arten, das übliche halt.

Also ich weiss es ja nicht, aber es scheint ziemlich offensichtlich welche Fischergruppe sich für dieses Verbot stark gemacht haben. Ich finde es OK, sollen nur weiter machen. Sie schaufeln sich damit sprichwörtlich ihr eigenes Grab, ich bezweifle jedoch dass sie dafür die nötige Weitsicht haben. Sie haben die Tür nach anderen Verboten damit sehr weit aufgestossen. Herzlichen Glückwunsch!
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Swordfish
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Re: Livescope Echolot (Sonar)

Beitrag von Swordfish »

Zu 100% einverstanden, Dural. Nur hab ich's nicht so sauber und stringent formuliert :lol:
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Loup
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Re: Livescope Echolot (Sonar)

Beitrag von Loup »

Je ÄLTER UND GRÖSSER ein Fisch ist, je kleiner ist seine Chance einen Drill zu überleben.
Wer gezielt alte, halt auch grosse Fische befischt, nimmt in Kauf, dass so ein Methusalem einen Drill nicht überlebt. Ob diese Fische mit Sonar oder Gspüri an den Haken kommen, ob sie erschleppt oder mit der Rute im Drill gefoltert werden, spielt da überhaupt keine Rolle.
Wem käme es wohl in den Sinn, die LAUBERHORNABFAHRT für Ü80 auf der Originalstrecke zu machen. Ein Drill ist für einen alten Fisch aber mindestest wie so eine Abfahrt.
Gruss vom Murtensee
Loup
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FishingRocks
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Re: Livescope Echolot (Sonar)

Beitrag von FishingRocks »

Loup hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 10:00 Je ÄLTER UND GRÖSSER ein Fisch ist, je kleiner ist seine Chance einen Drill zu überleben.
Hi Loup

Interessant, das ist mir tatsächlich komplett neu. Diverse Studien sprechen von einer Sterblichkeit von maximal 10% (Arlinghaus 2008 gar nur von 2.4%) beim Hecht, dabei werden in der Regel eher Faktoren wie Wassertemperatur, Ködergrösse oder Zeit an der Luft genannt, welche die Überlebenschancen beeinflussen. Das grössere / ältere Fische schlechtere Überlebenschancen haben, habe ich noch nie gehört. Ich bin kein C&R-Fischer, setze aber grosse, nicht gezielt gefangene Fische grundsätzlich zurück. Versteh meine Frage bitte nicht als Angriff, ich bin aufrichtig interessiert, woher du diese Information hast. Diese könnte nämlich mein Verhalten am Wasser beeinflussen :wink:

Von einem Live-Sonar Verbot halte ich grundsätzlich nichts. Ich habe die Technologie selbst im Einsatz, verwende diese aber nicht zum Spassfischen auf grosse Hechte. Ich habe wenig Verständnis, dass wegen ein paar schwarzen Schafen gleich Verbote ausgesprochen werden. Um noch etwas whataboutism zu betreiben: Inwiefern schützen wird denn die grossen Freiwasserhechte vor den bösen Schleppfischern, den Schäublifischern oder den Fischern mit dem lebenden Köderfisch?

LG Jan
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Loup
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Re: Livescope Echolot (Sonar)

Beitrag von Loup »

Hallo Jan
Die Informationen dazu habe ich nicht irgendwo gelesen, es ist meine eigene Erfahrung. Meine Beobachtungen diesbezüglich beziehen sich vor allem auf Eglis. Da konnte ich in den letzten Jahren, in Schweizer Gewässern, ein paar Fische fangen +-50, sogar bis 54 cm. Keins dieser Eglis hat den Drill überstanden. Ob ich sie neben dem Boot im Wasser gehalten habe, oder ob ich sie im Fischkasten mit Frischwasserzufuhr versucht habe wieder in die richtige Schwimmposition zu bringen, es gelang nicht.
Ich glaube, diese Fische sind einfach zu alt, um einen für sie, Kampf auf Leben und Tod, unbeschadet zu überstehen.
Gruss vom Murtensee
Loup
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Dural
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Re: Livescope Echolot (Sonar)

Beitrag von Dural »

Das Vierwaldstättersee Verbot ist ja nun auch da.

Realität sieht so aus (Nur eines von vielen Beispielen)
https://fiaux.ch/peche/
Bad Ass Fisherman
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Re: Livescope Echolot (Sonar)

Beitrag von Bad Ass Fisherman »

Loup hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 10:00 Je ÄLTER UND GRÖSSER ein Fisch ist, je kleiner ist seine Chance einen Drill zu überleben.
Wer gezielt alte, halt auch grosse Fische befischt, nimmt in Kauf, dass so ein Methusalem einen Drill nicht überlebt. Ob diese Fische mit Sonar oder Gspüri an den Haken kommen, ob sie erschleppt oder mit der Rute im Drill gefoltert werden, spielt da überhaupt keine Rolle.
Wem käme es wohl in den Sinn, die LAUBERHORNABFAHRT für Ü80 auf der Originalstrecke zu machen. Ein Drill ist für einen alten Fisch aber mindestest wie so eine Abfahrt.
Ja, das konnte man letzten Jahr gut beobachten auf dem Greifensee....
Wenn sie über Nacht am Scopen waren konnte man am Morgen div. Tote Hechte sehen an der Oberfläche...
Meistens ü1m Tiere...
Einfach nur bitter sowas!
Mfg BAF
:lol: Laut einer Studie sind Menschen mit weniger Freunden glücklicher und zufriedener...

War es schlecht, dann erst Recht!!
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Dural
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Re: Livescope Echolot (Sonar)

Beitrag von Dural »

Ihr könnt mit der Länge des Fisches nicht das alter abschätzen, dies ist unmöglich!
Ein 5 Jahre alter Hecht kann 1m lang sein, ein 10 Jahre alter Hecht kann 60cm lang sein. Die Art ist dabei egal.
Es ist zwar richtig das alte und von sich aus geschwächte Fische das Zurücksetzten weniger gut überleben, aber gerade in der Schweiz dürften Fische die nahe an ihrem max. alter sind eher seltener anzutreffen sein.
Das Argument zieht sowie so nicht, alte Fische beteiligen sich oft auch gar nicht mehr am Laichgeschäft und die Fruchtbarkeit nimmt am Ende ihrer Lebenszeit ziemlich schnell ab.

Hechte überleben das zurücksetzen sogar ziemlich gut, einer der robusteren (Raub) Fische überhaupt.

Es gibt genug Studien und Untersuchungen die die Vorteile von C&R aufzeigen. Und es gibt genug Beweise (Gewässer mit viel C&R) die zeigen was möglich wäre.
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Spotpirat
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Re: Livescope Echolot (Sonar)

Beitrag von Spotpirat »

Das ist verstörend und in meinen Augen eine rücksichtslose Ausbeutung der Natur. Unfassbar!

Dural hat geschrieben: Di 15. Aug 2023, 15:44 Das Vierwaldstättersee Verbot ist ja nun auch da.

Realität sieht so aus (Nur eines von vielen Beispielen)
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