Pilzsaison 2020

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sturgeon

Re: Pilzsaison 2020

Beitrag von sturgeon »

Stehen nicht die verschiedenen Purpurröhrlinge im Verdacht giftig zu sein? So wie mir ist, stehen Beweise dazu noch aus, jedoch auch wenn sie nicht giftig sind würde ich es nicht wagen diese zu essen. Auf Kotzen und Durchfall kann man getrost verzichten :mrgreen:
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Mötti
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Re: Pilzsaison 2020

Beitrag von Mötti »

Ich würde auch einige Röhrlinge neben dem Boletus satanas sicher nicht essen. Zum Beispiel den Wurzelnden Bitterröhrling. Der muss nicht unbedingt bitter sein, aber ein Speisepilz ist der nicht, auch nicht einfach ungenießbar. Da gab es schon Spitalaufenthalte wegen dem Pilz. Auch wenn Vergiftungen mit Röhrlingen in der Regel bei gesunden Erwachsenen nicht tragisch enden, so ist das kein Experiment wert. Esst was Ihr sicher kennt, vertraut nicht auf die Speisewertangaben aus diversen Büchern und bringt alles was nicht 100% klar ist zur Pilzkontrolle.

Gruss
Mötti
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Loup
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Re: Pilzsaison 2020

Beitrag von Loup »

Offizielle Pilzkontrolle ist immer gut. Ich habe 20 Jahre mit einer Pilzkontrolleurin praktisch Tür an Tür gewohnt. Die Leute verstehen was davon. Sie müssen regelmässig zur Weiterbildung und müssen auch regelmässig Prüfungen ablegen.
Gruss vom Murtensee
Loup
Bad Ass Fisherman
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Re: Pilzsaison 2020

Beitrag von Bad Ass Fisherman »

sturgeon hat geschrieben: Mo 17. Aug 2020, 22:49 Stehen nicht die verschiedenen Purpurröhrlinge im Verdacht giftig zu sein? So wie mir ist, stehen Beweise dazu noch aus, jedoch auch wenn sie nicht giftig sind würde ich es nicht wagen diese zu essen. Auf Kotzen und Durchfall kann man getrost verzichten :mrgreen:
Ich würde behaupten nicht giftig, aber unerträglich...
Das kommt aber auf die Person an welche den Pilz isst.
Beim Krempling ist es ja auch so das man ihn eigentlich nicht essen sollte... Ich kenne viele Leute die keine Probleme hatten bis jetzt... Ich kenne aber auch welche die ihn gar nicht vertragen...
Da gibt es viele Pilze die in die gleiche Sparte gehen..
Die sind kulinarisch aber eher tief Flieger und nicht wirklich von Bedeutung.

Neben bei gibt es div. Nicht essbare Röhrlinge..
So der Hainbuchenröhrling.
Oder Röhrlinge die von anderen Pilzen schnell übernommen werden wie der Rotfussröhrling und seine nahen Verwandte , die sollte man immer kontrollieren. Vor allem wenn die Huthaut eingerissen oder ein Muster aufweist. Meistens sind sie zu dem zeitpunkt schon inviziert.
Mfg BAF
:lol: Laut einer Studie sind Menschen mit weniger Freunden glücklicher und zufriedener...

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sturgeon

Re: Pilzsaison 2020

Beitrag von sturgeon »

Sowas nennt man gefährliches Halbissen oder gar unwissen!

Mal als erstes der Krempling:
Welchen Krempling meinst du? Wie mir ist, ist einzig der Samtfusskrempling essbar. Wobei der, wie du schreibst, kulinarisch nicht wervoll ist und eigentlich nur zu Kriegszeiten gegessen wurde. Er benötigt eine grössere Prozedur damit er essbar bzw verträglich wird.
Verschiedene Kremplinge sind aber tödlich.
Der Kahlekrempling wurde früher teilweise als essbar geführt, jedoch weiss man heute, dass das Gift sich im Körper ansammelt und bei wiederholtem Genuss zu tödlichen Allergien führt.
Also hoffe ich für dein Umfeld sie lassen es bleiben mit den Kahlenkremplingen ansonsten steig die Wahrscheinlichkeit einer tödlichen Vergiftung.

Der Hainbuchenröhrling ist, wie allen anderen Raufussröhrlinge, essbar. Er giltet sogar als kulinarisch besser als andere. Wie du auf deine Aussage kommst weiss ich nicht.

Viele Pilze können von Schimmel befallen werden, ich nehme an du meinst das. Diese sind dann natürlich nicht mehr essbar. Davon können aber auch Steinpilze befallen sein.
Manchmal frage ich mich was da an Pilzen gesammelt wird. Sowas würde ich im Wald nicht anfassen und verschiedene Leute essen das noch.

Die meisten Pilzvergiftungen sind übrigens nicht auf den Konsum von giftigen oder ungeniessbaren Arten zurückzuführen, sondern weil essbare Pilze verdorben sind.

Loup muss ich da wirklich rechtgeben. Die offiziellen Pilzkontrollen in dr Schweiz sind einfach super. Geht lieber einmal zu viel die Pilze kontrollieren und lernt dabei noch was, als einmal zu wenig.

Und ja die Prüfungen zum Kontrolleur sind nicht ohne :wink:
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Andreas
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Re: Pilzsaison 2020

Beitrag von Andreas »

Rainbowwarrier hat geschrieben: Mo 17. Aug 2020, 21:42 Sauber Leute, ihr seid echte Profis :D

Ich habe einen "Gelben Steinpilz" noch nie gesehen, sagte aber zu meiner Frau, daß es bis auf den Satansröhrling keine giftigen Röhrlinge gibt und ich den Pilz mitnehmen würde.

Jetzt werde ich ihn mir wohl schmecken lassen, mit dem Gefühl etwas besonderes zu essen... :lol: :mrgreen:
Sehr sehr guter Pilz der Anhängselröhrling nicht nur besonders. Einzige Verwechslungsmöglichkeit wäre der Königsröhrling der wäre auch super aber geschützt und extrem selten bis nicht mehr vorhanden. Bei deinem ist links am Stiel das Anhängsel sichtbar.
:up:

Der Hut kann übrigens auch viel heller hellbeige sein
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Re: Pilzsaison 2020

Beitrag von Bad Ass Fisherman »

Sturgeon gebe dir teilweise recht.
Ich sprach da vom Sammtfusskrempling,der wäre eigentlich essbar... Löst aber bei vielen Menschen trotzdem was aus. Der Kahlekrempling genau so, ob wohl er auch als essbar betrachtet wird jeh nach Autor.
Das kann man in div Bücher nachschlagen.
In den einen gelten sie als essbar und in anderen als ungeniessbar oder giftig... Kommt immer etwas auf den Autor wie auch auf das Alter des Buches an.
Es wurden schon div Arten als ungeniessbar bezeichnet, welche in den Jahren denn doch wieder als essbar deklariert wurden. Oder auch umgekehrt.

Vom Hainbuchenröhling wurde mir in einer Kontrollstelle, glaub Wetzikon oder Volketwil/Hegnau , dringend davon abgeraten. Da er bei wenigen Leuten auch schon zur unveträglichkeit gekommen sei und sowiso kulinarisch tiefstehend ist. Selbst habe ich ihn nie probiert, ist ja auch klar wenn es das heisst.
Wir hatten kiloweise vor dem Haus...

Das mit den Vergiftungen ist mir schon lange bewusst...
Wird einem ja auch überall so vermittelt in den Kontrollen. Und ja es handelt sich dabei um Schimmelarten, welche genau weiss ich auch nicht aber es soll ein zusammen Spiel mit Bakterien sein.

Ich wähle meine Pilze eigentlich immer bevor ich auf die Suche geh. Und lasse andere Arten meistens stehen auch wenn sie essbar wären, ausser der Parasol der darf immer mit. Von den Pilzen die ich suche kommt nur die Creme de la Creme mit...
Oft sehe ich im Wald Leute die den Korb bis zum Rand mit halb vergammelten steinis und co gefüllt haben....

Da wundere ich mich auch nicht das da so viele Vergiftungen gibt..

Und ja zum Halbwissen...
Ich mach das seit meiner Kindheit, wir wissen beide das der Pilzkosmos gigantisch ist, vieles lernt man ständig mit verändernde Interessen dazu... Dabei gehen auch wieder Sachen verlohren...
Etwa so wie eine Sprache die man gelernt hat und sie denn 10Jahren nicht mehr gebraucht.
Man wird mühe haben sich korrekt auszudrücken :roll: :roll:
Somit entschuldige doch bitte das ich mich nicht Klarer ausgedrückt habe.

Auf meinem Radar stehen halt nur noch die, für mich, interessantesten Sorten. Mit dem Lesen kommen da aber immer mal wieder neue dazu. Früher war mein Wissen über die Pilze um einiges grösser, da interessierten mich aber auch alle Pilze.
Mfg BAF
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Re: Pilzsaison 2020

Beitrag von Bad Ass Fisherman »

Ach ja. Ich denke ich weiss auch weshalb mit von den Hainbuchenröhrlingen abgeraten wurde.
Ich finde die eigentlich immer in Städten oder in der Nähe von Strassen. Und ja, solche Pilze sollte man dringend stehen lassen da sie anscheinend viel Dreck aus dem Boden ziehen.
Ich denke mal es war deswegen.
Mfg BAF
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Re: Pilzsaison 2020

Beitrag von fishpat »

Hi zäme
ist's bei euch an der Pilzfront auch so ruhig? Dieser Sommer lässt mich bisher ziemlich demütig werden ;)))))))
Vielleicht war der April einfach zuuuuuu trocken, oder der bisherige Regen zu sintflutartig als dass die Böden (wie mit mehrtägigem Landregen) genügend tief bewässert wären.
Oder hat jemand eine Erklärung für die bisher bescheidene Steinpilzsaison? Ich respektiere ja die saisonal verschiedenen Ertragsmengen (auch bei Zwetschgen etc nicht jedes Jahr gleich)...., aber ich versuche die spezielle Situation zu verstehen ;))))

E schöne Tag
Päde
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Re: Pilzsaison 2020

Beitrag von Bad Ass Fisherman »

Nöööö

War gestern in der Umgebung Davos🤤🤤🤤🤤
Dude, Eierschwämme tonnenweise...

Steinpilze hatte es nicht so viele aber dafür schön deftige!! Und knackig!!
Fast keine Würmer... Von so 12 gefundenen hatte genau 1er Würmer...

Also nächsten Sonntag bin ich wieder in der Region.
Kann es jedem empfehlen in die Höhe zugehen.
Neben bei hatte es ja letzte Woche fast überall geregnet.
Also nass ist der ganze Wald dort egal wo man ein sticht.
Mfg BAF
Evt folgen noch bildet.

P. S. April zuwenig Regen... Wir haben August 😂😂
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Re: Pilzsaison 2020

Beitrag von fishpat »

jöööööö ;)))))
Also Eierpilze habe ich in der Zentralschweiz auch richtig viel gefunden.
Aber die paar Steinpilze waren verwurmt und eben aussergewöhnlich rar (an allen Expositionen....).
Der Vater eines befreundeten Pilzgängers ist Mykologe und meinte es könne eben tatsächlich der zu trockene Frühling sein, der das Wachstum (Mycel, Fichtenstress etc) der Pilze nachhaltig beeinflusse....
Bin einfach interessiert und wissbegierig ;))
mfg
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Re: Pilzsaison 2020

Beitrag von Loup »

@fishpat
Nachdem der Juli ganz gut war für Steinpilze haben sie etwas Erholung gebraucht. Habe im August fast keine mehr gefunden. Die letzten Tage haben aber ihr Erwachen voll gezeigt im BO. Praktisch keine alten, vergammelten Latschen gesehen, aber üppig frisch gestochene Pilze mit riesigen, bauchigen Stielen. Wunderschöne Steinpilze. Schnecken und Würmer sind aber in dieser Region immer noch sehr schnell. Ueberhaupt fand ich, der Bergwald ist richtig am erwachen. Junge Fliegen- und Panterpilze, Semmelstoppel, Täublinge und kleine Habichte, allem sind wir begegnet. Eierschwämme waren da aber am Wochenende für uns eher Seltenheit.
Gruss vom Murtensee
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Re: Pilzsaison 2020

Beitrag von Bad Ass Fisherman »

Loup hat geschrieben: Mo 24. Aug 2020, 15:39 @fishpat
Nachdem der Juli ganz gut war für Steinpilze haben sie etwas Erholung gebraucht. Habe im August fast keine mehr gefunden. Die letzten Tage haben aber ihr Erwachen voll gezeigt im BO. Praktisch keine alten, vergammelten Latschen gesehen, aber üppig frisch gestochene Pilze mit riesigen, bauchigen Stielen. Wunderschöne Steinpilze. Schnecken und Würmer sind aber in dieser Region immer noch sehr schnell. Ueberhaupt fand ich, der Bergwald ist richtig am erwachen. Junge Fliegen- und Panterpilze, Semmelstoppel, Täublinge und kleine Habichte, allem sind wir begegnet. Eierschwämme waren da aber am Wochenende für uns eher Seltenheit.
Das dekt sich genau mit dem was ich gesehen habe am Weekend, ausser die Schnecken und Würmer.
Die waren in meinem Gebiet eher selten.
Evt lag es daran das so viele gleichzeitig stossen.
Eierschwämme hatte es viele etwas ältere mit Sonnenbrand und Hektar für Hektar, wie Felder, noch so junge die sich gut eignen um sie frisch einzumachen.
Mal schauen wie es nächsten Weekend aussieht.
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Re: Pilzsaison 2020

Beitrag von tom66 »

Hallo Zäme

Nachdem ich letzten Samstag noch 13 junge und knackige Steinis und schöne Eierschwämme fand, war ich eigentlich guten Mutes, dass ein Schub bevor steht.

Heute jedoch war im gleichen Gebiet ausser 3 Steinis nichts aber gar nichts zu finden. Die halten sich vornehm zurück dieses Jahr obschon es in diesem Gebiet vor 10 Tage über 80 Liter Regen pro Quadratmeter gab.

Hoffen wir auf die kommenden Niederschläge und herbstliche Temperaturen.

LG

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Andreas
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Re: Pilzsaison 2020

Beitrag von Andreas »

@fishpat


Kann deine Erfahrungen nicht teilen war ziemlich gut bislang und in den Bergen fast einen Monat früher als sonst.
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