Bereits in meiner Kindheit hatte ich das Glück Urlaub im Süden dieser schönen Insel verbringen zu können. Neben schönen Stränden, gutem Essen und sehr freundlichen Gastgebern, darf man auch immer mit viel Sonnenschein rechnen. Von Mai bis September gibt es durchschnittlich nur 1 Regentag pro Monat und die Lufttemperaturen bewegen sich tagsüber zwischen angenehmen 20 und 26°C.
Nun, viele Jahre später habe ich mich entschlossen da wieder Urlaub zu machen. Diesmal standen Angeln und Entspannen im Fokus. Ich war mir bewusst, dass sich die Meeresfischerei deutlich vom Angeln im Süsswasser unterscheidet. So suchte ich vorab einen Guide, der sein Handwerk an der Küste versteht. Mit dem Deutschen Haramis Kalfar hatte ich einen Kenner seines Fachs gefunden. Schon im Voraus, konnte er mir viele offene Fragen beantworten und seine zahlreichen youtube-Videos haben mich überzeugt.
Das Angeln auf Meeresraubfische ist etwas völlig anderes und lässt sich zum Beispiel mit dem Hechtangeln bei uns kaum vergleichen. Die Gerätewahl ist eine Nummer stärker und die Köderführung anders, schneller. Langsam und verführerisch, wie es im Süßwasser oft fängig ist, bedeutet am Meer, dass die Räuber schon auf weite Distanz erkennen, welche Marke man durch's Wasser zieht. Genauer gesagt heisst "langsam und verführerisch" null Biss - nicht mal Nachläufer. Die Augen der Fische sind größer, sie sehen schärfer, das Wasser hat Sichtweiten bis zu über 10m, da muss man dem Fisch schon was vormachen können. Eine schnelle Rute mit WG 80-100g und 2.70m Länge ist für die Drills und weite Würfe erforderlich. Als Rolle kam bei mir eine Shimano Stradic 5000 FJ zum Einsatz. Nach dem Angeln mit Süsswasser abspülen ist empfehlenswert (ist keine Salzwasserrolle!). Diese Rolle hat eine Übersetzung von 6,2:1 und das ist erforderlich bei dieser Angelegenheit. Man kann sich mit einer langsamen Rolle auch zum Affen kurbeln. Jedoch fischt man so ziemlich unkontrolliert und hängt dann ein Fisch und der schwimmt auf einem zu, so kommt man nicht dazu die lose Schnur schnell genug einzuholen (beachte, ein Hecht schafft 60 km/h auf ein paar Metern, ein Atlantischer Bonito macht diese Geschwindigkeit über Kilometer). Man kann es auch drastisch ausdrücken: Süßwasserspinnfischen ist Cart fahren - Meeresspinnfischen ist Formel 1
So ging's Anfang Juni los. Die Raubfischsaison war da gerade in der Anfangszeit. Wochen zuvor war leider ein Öltanker in Küstennähe gesunken, was unsere Fangchancen negativ beeinflusste. Hochseefischer kamen in dieser Zeit häufig mit leeren Booten zurück. Klar, dass das kein Grund war die Rute im Hotel zu lassen. Haramis holte mich am späten Nachmittag bei meinem Hotel ab und wir fuhren an seine Fangplätze, welche oftmals felsig und rutschig sind. Man muss klettern und vorsichtig sein, um ans Wasser zu gelangen. Erste Fänge konnten wir erstaunlicherweise schon vor dem Eindunkeln machen. Mit grosser Freude fing ich meinen ersten Wolfsbarsch und meinen ersten Atlantischen Hornhecht auf einen 15cm Salzwasserwobbler.
Als die Sonne untergegangen war, lief ein paar Stunden nichts und ich fragte Haramis, ob wir nicht den Platz wechseln sollten. Die Frage beantwortet er mit "nein". Meine Motivation liess nach Stunden der erfolglosen und mittlerweile körperlich anstrengenden Spinnfischerei nach. Dann kam der lang ersehnte Biss. Nach dem Hornhecht und dem Wolfsbarsch hatte ich nun eine richtige Maschine an der Rute. Die Bremse knurrte, ich hörte den Fisch an der Oberfläche springen. Wir waren gespannt was am Haken hängt, schliesslich kamen ja neben Barrakuda, Bonito und diversen Barschen noch ca. 10 andere Fischarten in Frage. Ein paar Minuten später kam ein kräftiger Bluefish unter unseren Stirnlampen zum Vorschein, welchen Haramis mit Gaff (geht nicht anders dort bei den Felsen) landete. Meine Freude war riesig. Das war mein erster grosser Fang am Meer und die Filets haben hervorragend geschmeckt.
Wir fischten noch etwa eine Stunde und machten uns dann auf den Rückweg. In den kommenden Tagen habe ich an den zahlreichen Stauseen in den Bergen der Insel auf Schwarzbarsche geangelt. Mit Spinnerbaits, Gummifisch und anderem konnte ich einige schöne Fische überlisten. Im Gegensatz zur Meeresfischerei von der Küste aus, funktioniert diese Fischerei oft auch am Nachmittags bei Sonnenschein.
Fazit meines Urlaubs ist ganz klar, dass ich wieder komme und dass ich mit Haramis einen sehr erfahrenen Guide zu einem fairen Preis gefunden habe. Ich hoffe ich konnte euch diese Fischerei etwas näher bringen und hinterlasse für Interessierte die Kontaktdaten von Guide Haramis Kalfar.
Mail: angel-guide@sonderraum.de
Grüsse
Simon