Eine Beschreibung vom Karl, nochmals Besten Dank für die Erlaubnis die Beschreibung hier Einstellen zu können
„Mmmmmh, sind die lecker!“ Das erste Mal dass meine Frau von einem Fisch der noch die Gräten hatte begeistert war. Bisher wurden bei uns zu Hause die Fische mit einem kleinen Tischräucherofen zubereitet. Am Weiher jedoch stand der große Räucherofen in dem bis zu 17 Forellen Platz hatten. „So etwas könnten wir doch bei uns auch aufstellen?!“ Der Gedanke daran einen Blechkasten neben unserer Grillhütte aufzustellen, noch dazu beim selbst gebauten Grill der aus einen alten Pflug entstand stellte mir alle Haare auf. Was also tun? Der Zufall half! Ich entdeckte bei meinem Holzhändler alte Eichenbohlen, die ich ihm mit der Aussicht auf ein paar leckere geräucherte Fische sehr günstig abschwatzen konnte. Die Idee war geboren. Ein Räucherofen aus Eichenholz. Zu Hause wurde ich für verrückt erklärt, doch die Planung war nicht mehr aufzuhalten.
Das erste Problem das es zu lösen galt war wie man das Holz bei den starken Temperaturschwankungen vor dem verziehen schützen konnte. Also ab ans Reißbrett und erst einmal die grobe Form und Größe aus dem zur Verfügung stehenden Holz erarbeitet. Es ergaben sich für die Kammer eine Höhe von 70cm und ein Querschnitt von 45 auf 50cm. Vom Schlosser lies ich mir zwei Stahlteile zusammen schweißen. Einer als einfache Aussteifung am oberen Rand und den anderen zur Aufnahme der Schublade wie des Tropfblechs.
Nun ging es daran der Korpus zu bauen. Die Bohlen wurden grob abgelängt, abgerichtet und ausgehobelt. Um ein austreten des Rauchs zu verhindern wurde eine Nut eingefräst und mit Kompriband aus dem Bäckereibedarf gefüllt. So konnte auch kein Rauch mehr austreten falls das Holz noch schwindet. Da das Dach zum abnehmen sein sollte um auch im Ofen grillen zu können wurde auch in dieser Verbindung eine Nut mit Kompriband gefräst.
Das abnehmbare Dach wurde ebenfalls auf diese Weise angefertigt. Nach ein paar Diskussionen mit meinem Spengler wie wir denn die Entlüftung und damit Regulierung des Rauchs und der Temperatur gestalten, haben wir uns (zu seinem Leidwesen) für einen Turm entschieden. Die Öffnung erhielt nochmals ein kleines Dach damit es optisch besser passte. An dieser Stelle sei der ganzen Spenglerei herzlich gedankt wie viel Geduld sie hatten und welche Mühe sie sich im Ausarbeiten der Details gegeben hat. Als Material wählten wir Kupfer da es bei schwankenden Temperaturen am unempfindlichsten ist. Außerdem sieht es fantastisch aus und gibt dem Ofen den letzten Kick.
Nachdem ich das Dach und den Korpus wieder in meiner Werkstatt hatte ging es an die Detailplanung der Tür. Hier war zum einen das einarbeiten des Temperaturfühlers sowie der Schließriegel und die damit verbundene Dichtheit der Tür zu bewerkstelligen. Nach einigen Telefonaten wurde der Fühler mit einem temperaturbeständigen und nicht ausdünsten Kleber für die Heißkleberpistole eingeklebt. Der Riegel wurde etwas schräg gestaltet damit sich die Tür je weiter der Riegel nach unten geht ans Holz zieht. Die Scharniere wurden nach außen versetzt damit sich ein lückenloses Kompriband über Leisten an der Tür befestigen lies.
Um genügend Luft an das Räucherholz kommen zu lassen musste der Ofen noch auf Beine gestellt werden. Diese wurden auf eine Platte geschraubt und von unten mit Rädern versehen damit sich der Ofen leicht verschieben lässt. Denn auch wenn es Eichenholz ist so will ich den Ofen nicht unbedingt im freien stehen lassen.
Der Ofen wurde vor dem ersten Räuchern dreimal eingeheizt um alle Rückstände von Staub oder eventuellen Leimresten zu beseitigen. Gleichzeitig wurde bei diesem „Ausräuchern“ eine zweite Temperaturuhr ins Innere gehängt um zu sehen wie der Ofen „arbeitet“. An den unteren Kanten musste noch etwas mit Blech nachgebessert werden damit das Holz nicht zu sehr verrußt aber dann war er endlich fertig!
Der erste Versuch wurde mit nur wenigen Fischen gemacht. Man weiß ja nie. Als Räucherholz und Räucherspäne wurde Buche gewählt da die Eiche doch einen sehr herben Geschmack gibt und der Ofen selbst noch einen zusätzlichen Geschmack abgab.
Die Spannung war groß als ich die Tür öffnete und mir die goldenen Saiblinge entgegen grinsten. Ich kann nur sagen: Jedes Gramm Fisch war die ganze Mühe wert!!!!