Stippangeln

Hier kommen die Fragen und Antworten zum Friedfisch/Weissfisch fangen und dem Gerät rein.
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hechti

Stippangeln

Beitrag von hechti »

hallo zusammen



hat jemand von euch erfahrungen mit dem Stippangeln gemacht?



wozu wird sie verwendet?



wie kann man den köder einholen?
Reverend

Beitrag von Reverend »

Nun ja, das Angeln mit der Kopfrute ist die wohl ursprünglichste Form des Angelns. Die Rolle wurde erst sehr viel später erfunden als die Kopfrute.



Der englische Urvater der Angelei, Izaak Walton, dürfte nur mit Kopfruten gefischt haben. Ein Auswerfen wäre mit den damals noch aus Rosshaar gezwirbelten und schon dadurch in ihrer Länge und Tragfähigkeit stark eingeschränkten Schnüren auch gar nicht möglich gewesen. Er hat somit mit der Stipprute auf alle Fischarten geangelt.



Von daher ist auch das moderne Kopfrutenangeln mit bis zu 13m langen Kopfruten, auf größere Fische mit einem sogenannten Stonfo-Gummizug im Inneren der Rute, eine Art vintage-Fishing.

Entsprechend findet sie ihre Liebhaber, v.a. in nördlicheren Gegenden.

Und eine Menge Liebhaberei muss einer schon aufbringen, um die horrenden Preise für eine lange Kopfrute zu berappen.



Beim Kopfrutenangeln ist die Angelschnur inclusive Vorfach maximal so lang wie die Kopfrute selbst. Ausgebracht wird die Feststellposen - Montage meist durch Pendeln und Absenken der Rutenspitze, eingeholt wird sie durch Heben der Rutensitze.

Bei langen und schweren Kopfruten wird verkürzt gefischt, d.h. SChnur und Vorfach sind 2/3 so lang wie die Kopfrute. Im Drill bremst der Gummizug die Fluchten des Fisches ab.



Zielfische sind aber heute nahezu ausschließlich Friedfische wie Brachsen, Schleien, kleinere Satzkarpfen, Rotaugen und Rotfedern.



Ich selber kann dem wenig abgewinnen.

Habe ich früher noch meine Köderfische mit einer 5m-Kopfrute gestippt, so verwende ich heute dafür auch lieber meine Matchrute oder eine leichte Spinnrute. Für den Preis einer hochwertigen Kopfrute (also nicht einer KöFi-Stippe, die man für den Preis eines Kasten Bier kriegen kann) bekomme ich beide inklusive Rollen.



Und wer gerne mit langen Ruten fischt, der sollte mal das Trotting mit einer Bologneserute probieren.
gonefishing

Beitrag von gonefishing »

Meine erste Rute war eine Stipprute, aus Bambus zum zusammenstecken, eine feine Schnur etwa so lang wie die Rute. Nach lagen Quengeln von mir haben meine Eltern mir die Rute am Gardasee (oder war es Lido di Jesolo?) gekauft. Keine Ahnung wie lang die Rute war, für meine damalige Grösse (ich war 4) auf jeden Fall riesig.

Sie hat mir zwar meine ersten Fische eingebracht, aber ich halte Stippruten wie Gerhard für veraltet.

Köder einholen ist sehr einfach, Spitze anheben, und wenn diese über Deinem Kopf ist, hängt der Köder vor Deiner Nase, Auswerfen mit einem eleganten Pendler.

Sicher bringt das Fischen unter der Rutenspitze mit einer dort befestigten Schnur den direktesten aller Anschläge, aber der Fortschritt in der Technik ermöglicht doch mittlerweile verschiedenste Methoden um die 'begehrten' Weissfische zu fangen.

Auch bevorzuge ich naturnahe Gewässer mit Ufervegetation, diese verunmöglicht den Einsatz von langen Stippruten häufig.

Jeder nach seinem Geschmack, aber ich fange Weissfische nur als Köderfisch und komme mit meiner 3.5m Zanderrute schnell an's Ziel. Liegt vielleicht auch an meiner Herkunft, in Bayern geniessen Weissfische kein besonders hohes Ansehen. Und zumindest in meinem Freundeskreis wurde jemand der unbeabsichtigt mal wieder Brachsmen, Rotfedern oder -augen gefangen hat hämisch als 'Plötzenstipper' bezeichnet. ;-)

Gruss, Matthias

P.S.: Plötze = norddeutsch für Rotauge / Butzli
elscan

Beitrag von elscan »

Brauche die Stipprute heute noch, um vom Boot aus Köfi's zu fangen.

Rute ist 6m lang, immer auf dem Boot bereit und wie Reverend sagt, die Motage ist in etwa so lange wie die Rute selber.

Da die kleinen Fische kaum tiefer als 2m tief stehen, lässt sich ohne Probleme ein Radius von 10m um das Boot herum befischen und das reicht bei Weitem. Brauche die Stipprute aus Bequemlichkeit, weil ich nicht immer einspulen will. :)



Äs grüessli u Petri



elscan
hechti

Beitrag von hechti »

danke für die guten antworten.



auf weissfisch angle ich auch nicht. ich dachte nur so eine rute währe noch praktisch auf hecht an einem ort wos viel schilf hat, dann kann man ja genau dort hin wo man will?
siu

Beitrag von siu »

hatte früher auch eine 5m stipprute. habe sie auch nur zum köderfische fangen benutzt. so ist man halt einfach schneller...



aber einen hecht mit so einer rute "drillen"!? :shock:

könnte dann doch ziemlich schwierig werden!
Reverend

Beitrag von Reverend »

hechti hat geschrieben:danke für die guten antworten.



auf weissfisch angle ich auch nicht. ich dachte nur so eine rute währe noch praktisch auf hecht an einem ort wos viel schilf hat, dann kann man ja genau dort hin wo man will?


Da gibt es bessere Methoden.

Etwa die Stellfischrute - lange, beringte Ruten, oft mit herausnehmbarem unberingten Teil zwischen Griff und vorderem Blank.

Mit einer solchen Rute kannst du direkt unter der Rutenspitze mit Zapfen fischen.
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