Immerhin ein PB

Hier ist der Platz, um Eure Fänge zu präsentieren.
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xFire

Immerhin ein PB

Beitrag von xFire »

Immerhin ein PB


In letzter Zeit bin ich vermehrt mit der Matchrute unterwegs und versuche es hauptsächlich auf Schleien, was auch mitlerweile recht gut funktioniert und mir regelmässig die eine oder andere schöne Tinca Tinca beschert. Mein aktuelles Gewässer ist ein alter Weiher mit einem guten Friedfischbestand. Im Sommer sieht man oft Karpfen und grosse Brachsmen an der Oberfläche und Blatern an der Oberfläche verraten immer wieder eine gründelnde Schleie. Nachdem ich diverse Köder durchprobiert habe, habe ich festgestellt, dass ich mit Mais die besten Ergebnisse erziele. Da Mais aber alles andere als ein selektiver Köder ist, gibt es immer wieder Beifänge, welche manchmal für etwas Kurzweiligkeit sorgen wenn die Schleien beissfaul sind.

Ich finde es beeindruckend, dass die Ködergrösse von Tag zu Tag sehr unterschiedlich ausfallen müssen und immer wieder etwas gepröbelt werden muss. An manchen Tagen genügt ein einzelnes Maiskorn oder zwei kleine Maiskörner um damit einigermassen selektiv auf Schleien und Karpfen angeln zu können. So hatte ich kürzlich einen Karpfen den ich auf über 5 kg geschätzt habe an einem einzelnen Maiskorn gehakt, aber leider an einem Hindernis im Wasser verloren da ich mit der feinen Ausrüstung nicht genug Gegensteuer geben konnte. An anderen Tagen machen die Rotfedern und Schwalen aber selbst vor vier bis fünf Maiskörnern am 4er Haken nicht halt.

Heute war das Wetter wie schon in den letzten Wochen herbstlich und wechselhaft, es gab immer wieder kurze Regenschauer. Gegen Abend beschloss ich, doch an den Weiher zu fahren da ich in nächster Zeit wohl nicht mehr allzu oft zum fischen kommen werde. Das Wasser war noch trüber als sonst und der Pegel war auch deutlich höher als normal. Der Uferbereich war aber sehr matschig, meine Lieblingsstelle besetzt und es begann mal wieder zu regnen.

Von dem allem hab ich mich dann nicht abschrecken lassen und habe es mir trotzdem bequem gemacht. Wie ich recht schnell feststellen konnte, hatte sich an meiner Stelle offenbar ein Schwarm Rotfedern eingefunden, welche auf den angebotenen Köder stürzten. Es waren recht grosse Exemplare welche man auch nich jeden Tag fängt, aber da ich nicht ständig Rotfedern vom Haken lösen wollte, habe ich dann eine andere Stelle angeworfen und es kehrte wieder Ruhe ein. Nach einigen Minuten konnte ich ein Zupfen am 2.5g Zapfen ausmachen, welches aber nicht dem aggressiven Zupfen einer Rotfeder, dem vorsichtigen Ziehen einer Schleie und auch nicht dem ruckartigen Untertauchen bei einem Karpfen entsprach. Ein zweiter, etwas ausgeprägterer Zupfer folgte einige Sekunden später und dann zog der Zapfen langsam davon und ging Stück für Stück unter. Nach meinem Anhieb begann sich meine Matchrute tief zu beugen und ich wusste recht schnell, dass am anderen Ende eine etwas ordentlichere Portion hängt als die vorherigen Rotfedern. Allerdings wusste ich nicht was es sein könnte, weil das Verhaltensmuster sich deutlich von allen mir bereits in diesem Weiher gefangenen Arten unterschied, vor allem musste ich praktisch keine Schnur geben sondern konnte die Fluchtansätze mit der Rute gut abfedern, ein Karpfen war es also definitiv mal nicht.

Bis der Fisch im Feumer lag, bin ich von einer mässigen Schleie ausgegangen. Wie ich dann aber etwas erstaunt feststellen konnte habe ich einen recht stattlichen Schleimer im Feumer liegen. In diesem Weiher habe ich bisher noch keinen einzigen Brachsmen gefangen, mit 62 cm war dies aber doch ein ziemlich grosser Klodeckel und immerhin mein bisheriger Brachsmen-PB. Da ich ihn schnell wieder im Wasser haben wollte, habe ich ihn nur kurz gemessen aber nicht gewogen und dann sofort wieder zurückgesetzt. Eine Tinca konnte ich leider nicht mehr überlisten und habe dann auch bald mal zusammengeräumt. Auch wenn mir ein Karpfen oder eine Schleie viel lieber gewesen wäre, fand ich es trotzdem mal spannend, einen solch grossen Klodeckel zu fangen da ich es bisher immer mit kleinen Exemplaren zu tun hatte.

P.S. Erstaunlich finde ich, dass offenbar auch die grossen Exemplare keinen sonderlich ausgeprägten Überlebenswillen zu haben scheinen. Während ich bei kleinen Brachsmen oftmals feststellen konnte, dass diese teilweise sogar in Richtung Ufer mitschwimmen wenn sie gehakt werden und sich vor dem Keschern teilweise sogar noch totstellen, war auch der grosse Klodeckel trotz sehr feiner Ausrüstung ziemlich einfach zu bändigen. Im Gegensatz zu seinen kleineren Artgenossen zeigte er immerhin Fluchtansätze, welche ich aber mit der Rute gut abfedern konnte. Selbst als ich ihn dann nach kürzester Zeit an Land wieder in die Freiheit entlassen wollte (Aufgrund des matschigen Uferbereichs konnte ich den Haken nicht im Wasser lösen), wollte er dies scheinbar nur sehr widerwillig annehmen und ich habe schon zu überlegen begonnen, wen ich mit diesem Znacht "beglücken" könnte da in mir das Gefühl aufkam, dass der Fisch sich schon mit seinem Schicksal abgefunden hatte. Erst nachdem ich ihn mehrmals angestupst habe ist er dann langsam von dannen gezogen.

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tom66
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Re: Immerhin ein PB

Beitrag von tom66 »

x-Fire Schöner Bericht, Danke.

Gruss

Tom66
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Martin
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Re: Immerhin ein PB

Beitrag von Martin »

Petri zum "Schissidechu" und thx für den Bericht
Gruss Martin

Es ist mir egal wie dein Vater heisst, solange ich hier angle geht niemand übers Wasser
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