'New Zealand Style'

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gonefishing

'New Zealand Style'

Beitrag von gonefishing »

Hallo zusammen,

ich habe letztens einen Film gesehen wo jemand 'New Zealand Style' gefischt hat, also mit Trockenfliege aber im Hakenbogen noch ein Vorfach angeknüpft und am Ende eine Nymphe, so dass die Trockenfliege neben ihrer eigentlichen Funktion als Köder gleichzeitig als Bissanzeiger für die Nymphe funktioniert.

Das finde ich grundsätzlich interessant, da ich viel lieber mit der Trockenen fische und mich für's Nymphenfischen noch gar nicht recht erwärmen konnte. Auch gibt es Zeiten wo man nicht wirklich weiss was besser läuft und da erscheint es doch reizvoll beides anzubieten.

Es gibt für mich da allerdings auch einige Fragezeichen. Es funktioniert natürlich nur mit Trockenen mit relativ viel Auftrieb (also eher grösseren Exemplaren) und eher kleineren leichten Nymphen (die nicht so recht auf Tiefe kommen).
Da stellt sich mir dann doch die Frage ob es für unsere Breiten brauchbare Kombinationen gibt...

Auch bin ich etwas skeptisch was das Anknoten eines Vorfachs im Hakenbogen eines kleinen widerhakenlosen Hakens angeht. Hält das oder fliegt da ab und zu die Nymphe samt Vorfach davon? Und könnte man nicht besser die Trockene wie einen Dropshot-Haken in's Vorfach einbinden?

Vielleicht hat der ein oder andere ja schon Erfahrungen mit der Methode gemacht. Würde mich freuen mehr darüber zu erfahren!
Habster

Re: 'New Zealand Style'

Beitrag von Habster »

Nein mit DER Methode nicht. Klingt interessant aber ich verstehe auch deine Bedenken.
In Island hatten die Guides am Bisssanzeiger (aus Foam) einen Haken eingearbeitet und den Bissanzeiger Käferartig zurechtgebunden, mit gummibeinen. Habe dort auch die Erfahrung gemacht, dass die Forellen meinen ganz normalen Bissanzeiger (Yarn) beim Nymphenfischen attakiert haben. Hier habe ich das aber noch nicht erlebt. Ausserdem wäre diese Montage bei uns (CH) glaubs auch nicht erlaubt....(?)
In Island hat diese Montage aber bestens geklappt. Mit dem relativ grossen, aus Schaumstoff gemachten Bissanzeiger konnten auch grössere Goldkopfnymphen verwendet werden.
gonefishing

Re: 'New Zealand Style'

Beitrag von gonefishing »

Also bei uns (Kanton Bern) sollte es erlaubt sein, da bei Ködern bis 10cm 2 Anbissstellen erlaubt sind.
Lediglich wenn einer der Köder 2 Haken hätte wäre es nicht erlaubt (also z.B. vor einen Wobbler mit zwei Haken noch eine Springerfliege montieren ist nicht erlaubt). Aber bei einer Trockenfliege und einer Nymphe mit je einem Einzelhaken müsste das völlig i.O. sein (wie gesagt gemäss Reglement Kanton Bern).

Hier noch ein Filmchen in dem die Montage erklärt wird:
Habster

Re: 'New Zealand Style'

Beitrag von Habster »

Hmm... Du sagst bei EINEM Köder 2 anbissstellen... Ne Trockenfliege plus Nymphe wären dann zwei Köder. Müsste das mal genau nachlesen... Bei der Frage im Verein, ob ich mit einer Montage "unten Goldkopfnymphe und weiter oben eine unbeschwerte" fischen darf (beides Einzelhaken), wurde das wehement verneint. Werd mich mal schlau machen :mrgreen:
gonefishing

Re: 'New Zealand Style'

Beitrag von gonefishing »

Nein, ich meine wenn an einem Köder schon zwei Haken (Anbissstellen) sind darf man keinen zweiten montieren, aber zwei Köder mit je einer Anbissstelle sind erlaubt.
Ich habe darüber mal mit einem Aufseher gesprochen bzw. ging es um eine Springerfliege vor einem Löffel. Da kam die ganz klare Aussage 2 Anbissstellen = 2 Haken (egal ob Einzelhaken oder Drilling), Springerfliege vor Löffel oder Streamer (mit einem Haken) erlaubt, vor Wobbler mit 2 Haken nicht. Also sind für mich auch Trockenfliege und Nymphe ganz klar 2 Anbissstellen und erlaubt.

Wie es allerdings in anderen Kantonen aussieht, keine Ahnung...
Habster

Re: 'New Zealand Style'

Beitrag von Habster »

Ich bin mir sicher das werden wir erfahren, sobald sich weitere Teilnehmer der Diskussion anschliessen :mrgreen:
Mountain Angler

Re: 'New Zealand Style'

Beitrag von Mountain Angler »

Hi Mattu,
Ich wende diese Art des Nymphenfischens nur an Seen an , wenn die Farios knapp unter der Oberfläche aufsteigende Mückenlarven abschöpfen und ein Bissanzeig zu auffällig ist.
Da in Fliessgewässern die Nymphe nah am Grund präsentiert werden sollte, müssen sie auch ein gewisses Eigengweicht mitbringen, welches mit normalen Trockenfliegen nicht getragen werden kann.
Funktioniert eigentlich nur, wenn kleine Nymphen im Mittelwasser genommen werden und auch eine "Royal Wullf" nicht verschmäht wird.
Skol,René
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BrownTrout
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Re: 'New Zealand Style'

Beitrag von BrownTrout »

@ Habster

Ich nehme mal an das du mit Verein die Fipal meinst, wen ja, UNSER Verein ( Fipal ) hatte oder hat immer noch z.T sehr veraltete Vorschriften.

Zum 2ten Punkt: Eine Trockene und eine Nymphe ankeknotet ist ja eigentlich im grossen und ganzen (betrifft die Anbissstellen) das gleiche Prinzip wie bei einer Hegene oder nicht?
Fischen ist das wohl schönste Hobby
Habster

Re: 'New Zealand Style'

Beitrag von Habster »

BrownTrout - Unser Verein? Haben wir uns schonmal getroffen? Und ja, nicht nur bei den Vorschriften hinken wir hinterher....
Cheers :mrgreen:
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BrownTrout
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Re: 'New Zealand Style'

Beitrag von BrownTrout »

Kann sein das wir uns schon mal über den Weg gelaufen sind ich fische eben auch In der Fipal Strecke
Fischen ist das wohl schönste Hobby
gonefishing

Re: 'New Zealand Style'

Beitrag von gonefishing »

@Mountain Angler: Hmm, deine Erfahrungen bestätigen meine Bedenken, dicke unattraktive Trockene und die Nymphe zu weit oben. Ist wahrscheinlich besser eine Sache richtig zu machen als zwei so lala... Danke für deine Einschätzung und Erfahrungen!
Zuletzt geändert von gonefishing am Di 14. Mai 2013, 06:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 'New Zealand Style'

Beitrag von ElReyJey »

Hi!

Ich verwende diese Methode zum Nymphenfischen mit 2 Nymphen. An den Hakenbogen der leichteren Nymphe binde ich in ca. 10 cm Abstand eine zweite schwerere Nymphe. Funktioniert tiptop und halten tuts auch.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Mehr Gewicht - man kann tiefer fischen, zwei Köder = doppelte Fangchance. Anstelle der oberen Nymphe kann man natürlich auch eine Nassfliege verwenden.

Bei wenig tiefen Rinnsalen könnte ich mir aber auch die von dir erwähnte Methode gut vorstellen; vielleicht eher mit einer Nassfliege anstelle der Nymphe.

Cheers
MS Tripper

Re: 'New Zealand Style'

Beitrag von MS Tripper »

Hey Mattu
Ich habe fest vor diese Variante diesen Sommer ausgiebig zu testen. Ich hab schon diverse Filme gesehen wo diese Technik angewandt wird, und es scheint wirklich gut zu funktionieren. Die Trockene als Indikator ist mir sowieso um einiges sympathischer als der Biostrike, welchen ich als mühsamen Fremdkörper am Vorfach empfinde. Meistens fische ich die Nymphe ohne Indikator und achte nur auf die Schnur, aber mit einer gut schwimmenden und gefetteten Rehaar Sedge sollte das Nymphenfischen mit einer Trockenen als Indikator problemlos funktioneren. Wenn du Bedenken hast, dass der Nachläufer mit der Nymphe dran vom Hakenschenkel rutscht, kannst du ja auch versuchen, ihn ebenfalls durchs Hakenöhr der Trockenen zu fädeln. (müsst dann allerdings ein eher grosses Öhr haben).
gonefishing

Re: 'New Zealand Style'

Beitrag von gonefishing »

Hey Tom,

dann bin ich ja mal auf deinen Erfahrungsbericht gespannt.
Kann mir gut vorstellen dass es bei eher ruhig dahinfliessenden Gewässern mit wenig Strömungsdruck funktioniert, aber bei unseren Bächen im Oberland...?
Denke eine grössere Trockenfliege liesse sich schon wie ein DS-Haken in's Vorfach einbinden. Nur spielt sie dann durch das Gewicht der Nymphe wahrscheinlich 'Alle meine Entchen' (Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh') ;-)
Wenn das Gewicht am Hakenbogen hängt ist die Trockene wahrscheinlich besser austariert.

Bin allerdings immer mehr davon überzeugt dass das für meine Gewässer hier nicht das Richtige ist.

Allerdings ist mir noch eine spassige und bestimmt fängige Variante auf Egli in den Sinn gekommen. Popperfliege und einen kleinen Streamer hinterher, das ganze mit Schusskopf am See gefischt. Muss ich mal probieren, schade dass die Egli am Thunersee so selten an der Oberfläche jagen...
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Rolandus
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Re: 'New Zealand Style'

Beitrag von Rolandus »

Ich habe - animiert durch einige Berichte über Czech Nymping, wo oft auch zwei Anbisstellen/Nymphen verwendet werden - mal eine solche Montage auf dem See versucht.
Habe ein einem andern Forum nachgefragt, wie man mit der Fliege Weissfische überlistet. Der Input war da, dass diese öfters oder besser unter der Wasseroberfläche beissen, bzw. leicht sinkende Fliegen nehmen.
So habe ich dann eben genau eine solche Montag gemacht, wobei ich die Trockenfliege an einem ganz kurzen seitlichen Arm montierte, ca. 50cm dahinter eine kleine Nymphe mit einem kleinen Goldkopf.
Es hat tatsächlich funktioniert, die Fisch(chen) hingen aber immer an der Nymphe. Hätte wohl also auch nur mit Nymphe und sonst einem kleinen Bissanzeiger fischen können.
Wobei die Fliege als Bissanzeiger natürlich schon weniger auffällig ist.
Im Fluss so zu fischen, stelle ich mir eher schwierig vor, aus den von den Vorschreibern genannten Gründen.

Hier wurde auch schon darüber diskutiert http://www.fliegenfischer-forum.de/flyf ... 67231.html
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