Im Westen was Neues - Tenkara

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Schweizer Angler

Im Westen was Neues - Tenkara

Beitrag von Schweizer Angler »

Im Westen was Neues - Tenkara

Einleitung:

fliegenfischer/innen sind wie andere angler auch, immer auf der suche nach etwas neuem.

fliegenfischen hat in den letzten jahren, nicht zulezt aufgrund des films "a river run`s trough it", auch in der schweiz enormen zuspruch erhalten. und die (ernsthaften-) schweizer fliegenfischer fangen durchaus ihre fische das ganze jahr über.

furore macht im ausland seit ungefähr einem jahr eine neue, alte angeltechnik, bei welcher mit der fliege, aber ohne rolle an der rute gefischt wird.
die technik nennt sich "tenkara" (auf japanisch = "vom himmel schwebend") und wird in japan immer noch, ja teils sogar als hauptsächliche fliegenfischer-taktik & technik praktiziert.
Tenkara kommt aus dem norden japans, wo es berge und gewässer gibt die sich kaum von unseren alpenregionen unterscheiden. Und in diesen gewässern hat es ebenso forellen, zwar nicht dieselben wie bei uns und eher kleinwüchsig, aber damit sie sind unserer bafos in unseren bergbächen doch ähnlich. Und sie gehen in japan ebenso auf trockenfliegen und nymphen wie bei uns auch.
vielleicht sorgt tenkara in europa, aktuell besonders in den usa, auch für furore, weil mit einer gegenüber dem fliegenfischen wie wir es kennen, ursprünglichsten art & technik schöne & gute fische mit der fliege gefangen werden.
auch gilt es als idealer einstieg ins fliegenfischen, denn jugendliche oder unerfahrene werfer kommen mit tenkara schneller zurechtm als mit dem fliegenfischen wie wir es kennen.
tenkara unterscheidet sich nebst der rollenrosen rute doch nicht sooo sehr, aber schon mit 2 grundwürfen beherrscht man fast alle situationen.

Tenkara - Beschrieb des Geräts; die Ruten

das einfache tenkara gerät - eine teleskop-angelrute die kurz geteilt ist (transportlängen um die 40-100 cm, je nach ausführung und preisklasse), sowie ein einfacher rutengriff aus kork oder holz (in japan bei besseren modellen aus leicht-holz und oft mit kunstvollen verzierungen versehen), hält die rute leicht.
tenkara ruten sind trotz der auf den ersten blick erscheinenden verwandschaft, nicht mit stipp oder tippruten vergleichbar wie wir sie kennen. eine tenkara-rute wiegt maximal um die 125 gramm, hier fängt das gewicht einer stippe meist erst an, und eine stippe liegt eher im 200 gramm und mehrbereich.
leicht muss die tenkara-rute sein, denn sie wird ähnlich einer fliegenrute mit nur einer hand geschwungen. 200 gramm rutengewicht gäbe rasch eine sehnenscheidenentzündung, erst recht da ja eine rolle als gegengewicht fehlt.
tenkara-ruten sind so leicht, dass sie auch bei 14 fuss länge leichter als eine lachs-fliegenrute (und hier sind es immer nur zweihänder) sind. und tenkara-ruten sind lang, 9 fuss gilt als eher kurz, 11 fuss die goldene mitte, 13-14 fuss als starke ruten für starke fische.

Tenkara - Beschrieb des Geräts; die Angelschnur

die wurfschnur, und auch diese ist nicht mit einer fliegenschnur wie wir sie kennen vergleichbar, sondern als traditonelle form eine geknüpfte schnur, wird direkt an der rutenspitze befestigt, und sie etwas so lang wie die rute selbst. dies ermögicht die fischerei unter der rutenspitze, oder in der doppelten rutenlänge vom fischer entfernt.
die kurze distanz vom köder zum angler ermöglicht ein effizientes & fängiges befischen von pools oder läufen in bergbächen oder voralpinen flüssen. der biss ist mit blossem auge, oder als kleiner ruck in der rutenspitze oder schnur fühl- und sichtbar. desshalb sind bei tenkara ruten die spitzen öfter sehr fein, was aber auch - zumindest für die rauhbeine unter uns fischern - die gefahr des brechens beherbergt.

Tenkara - Beschrieb des Geräts; die Köder

gefischt wird beim typischen tenkara-stil mit halb "versoffenen" trockenfliegen, welche eine nach vorne gebundene oder sehr bewegliche hechel haben, denn beim fischen unter der rutenspitze, wird diese ganz sachte auf und abbewegt, so dass sich die hechel wie ein fallschirm öffnet und schliesst. und genau dies erinnert die forelle oder äsche an ein gerade schlüpfendes insekt, und nicht selten lockt es auch schöne bafos vom poolgrund nach oben. die amerikaner fischen tenkara auch „american-style“, heisst mit trockenfliegen und nymphen wie wir sie kennen, und insbesonere auch mit dem bei unseren fliegenfischern bekannten "czech-nymphing".

Tenkara - Beschrieb derTaktik

der drill an einer tenkara rute ist einzigartig, es gibt keine rolle, kein backing, keine schnurbremse, die die flucht eines fisches abbremst. nur die rute allein, sowie der angler der alles geschick in den drill einbringen muss, er entscheidet über erfolgreiches angeln oder nicht.
indem der fisch aber sofort bach/stromabwärts gedrillt wird und in richtung eigenes ufer gezogen, gelingt es meist auch bessere fische erfolgreich zu landen. die japaner sind hier leider etwas unzmiperlich und schleiffen die fische dann oft aufs kiesufer, erfahrungen aus usa zeigen aber, dass der watkescher diese unart gegenüber dem fisch absolut unnötig macht.
sonntag angelte ich an der berner aare auf alet, fieng aber an der tenkara-rute eine äsche von rund 35 und danach ein alet von 42 cm. an der tenkara-rute war auch der drill eines alets d gewaltig, und ich hatte mehrmals das nervenflattern, ob mir die landung gelingen würde. sie gelang aber probemlos durch die ruhige art und vorallem die praktischen hinweise eine japanischen arbeitskollegen. Wenn man bedenkt, dass in japan sogar mit speziellen tenkara ruten auf mehrpfündige karpfen geangelt wird, so musste es ja gehen. Und ein egllischer kollege hat an der tenkara rute seinen ersten lachs gelandet. Alleerdings sind dies ausnahmen, denn übliche tenkara-rute ist eigentlich für kleinere bis mittlere fische in fliessgewässern entworfen worden, und dort fängt man meist auch solche.

Tenkara - Diskussion

fliegenfischer sind bekanntlich nicht selten traditionalisten. da wird von den einen die trockenfliege vehement als einzige wahre art der fliegenfischerei gelobt, andere finden angeln mit nassfliegen sei das einzige. der junge du in gedanken fleixible fischer ist universeller, und fischt ja sogar mal einen spinner an der fliegenrute. streng genommen dürfte sogar kein konservativer fliegenfischer gegen tenkara aufbegehren, denn "sein" hobby wurde auch in europa unter tenkara-ähnlichem gerät erst ermöglicht; vor einführung der angelrolle um ca. 1790, wurde die fliegenfischerei an langen ruten und ohne schnur praktiziert. Und viele konnten sich damals zudem noch gar keine rolle leisten. Übrigens im französischen teil des doubs und dessoubre wurde von einheimischen noch bis vor wenigen jahren im „tenkara-style“ gefischt.

Tenkara-Gerät; wo, was, wie

In ausländischen angelforen, und zwar von usa, über deutschland bis uk, italien und frankreich, speziell in foren für fliegenfischer, macht tenkara furore.
Der markt hat ein angebot für tenkara fans jedoch weitgehend verschlafen. Für tenkara-gerät gibt es aktuell nur in usa und in europa (ch) je einen anbieter. Direktbezug via japan ist möglich aber enorm schwierig, da die meisten www-shops die überhaupt tenkara-ruten anbieten, nur in japanischer sprache & schrift zugänglich sind. Die bei uns bekannten auch englischsprachig zugänglichen japan-shops für wobbler etc., führen keine tenkara-artikel.
Die meisten tenkara-ruten werden in japan hergestellt, und japanisches angelgerät gilt als qualitativ hochstehender als solches aus china. Dies hat auch in japan seinen preis, und auch in japan zahlt man für eine mittelpreisige tenkara-rute immer noch um die chf 300.00 oder mehr. der direktimport in die schweiz ist relativ teuer, nicht nur aus japan sondern auch aus usa, da meist nur versand via ups oder ems-kurier angeboten wird. Nebst zusätzlichen kosten von zoll und mwst, fallen noch bearbeitungs und andministrationgebühren der kurierniederlassungen in der ch an, und so kommen die zusätzlichen import-kosten nebst dem rutenpreis schnell auf ca. 100 franken. Beispielweise Shimano, welche in japan auch tenkara-ruten produzieren, können die ruten nicht über shimano europe vertreiben, wie eine anfrage eines kollegen ergeben hat. Unsere grossisten in der ch werden also wie ihre kollegen in deutschland, zumindest vorderhand, kaum tenkara-ruten anbieten können – und wenn doch einmal, so kaum zu schleuderpreisen.
Die erstanschaffung einer kompletten tenkara-ausrüstung, also rute, wurfschnur, vorfach und fliegen, kommt aber nicht auf mehr als ca. chf 400 im mittleren preissegment. Eine angelrolle und ersatzspulen sowie verschiedene fliegenschnüre wie beim herkömmlichen fliegenfischen entfallen, so gesehen ist tenkara mittelfristig sogar günstiger als eine bessere, herkömmliche fliegenfischer-ausrüstung.

potentielle Tenkara-Gewässer in der CH:

Für tenkara geeignete gewässer dürften in der ch sein;
emme, sense, schwarzwasser, lombach, aare in bern & interlaken (daselbst nur im herbst bei niedrigwasser auf äschen), fildrich, simme, bünz, thur sowie allgemein kleine und mittlere gebirgswasser in uri, glarus, appenzell und im engadin.


Weiterführende infos zum einlesen ins thema „tenkara“;

Angelforen;

http://www.fliegenfischer-forum.de/flyf ... 59378.html
http://uk-tenkara.proboards.com/index.cgi
http://www.flyforums.co.uk/small-stream ... nkara.html
http://www.pipam.org/FORUM/THREAD.php?t ... ssages=225


tenkara-filme;







typische tenkara-fliegen;

http://www.tenkara.com/?pid=18216483
http://www.tenkara.com/?pid=1024488
http://itow.com/amago/b-streams/flytying/tenkara.html

selbstverständlich funktionieren auch fliegen wie wir sie in europa verwenden, meine erfahrungen zeigen dass besonders cdc-fliegen mit weichen hecheln und pfloschtnass gefischt, an tenkara gerät sehr fängig sind.

Typische tenkara-fliegenschnur;

http://mhackney.zenfolio.com/img/v7/p123101261-2.jpg
es gibt auch unseren fliegenschnüren ähnliche tenkara-leinen mit kunststoffbeschichtung

Bilder Tenkara-Ruten;

http://homepage1.nifty.com/yaome/english/mvc-019s3.jpg
http://www7b.biglobe.ne.jp/~asuka/fish/rod_f02.jpg
http://www.edelweiss-fishing.ch/415dffd ... nkara2.JPG
http://fishing.tenryu-magna.com/info/tenkara.html


Tenkara-Literatur;

Einzelne Artikel in Magazinen wie; „der Fliegenfischer“ und „Fliegenfischen“;
http://www.fliegenfischen.de/aktuelles_ ... _details=5

in us und uk- fliegenfischer-magazinen gibt es regelmässig artikel über das tenkara-angeln.
Zuletzt geändert von Schweizer Angler am Mi 24. Feb 2010, 14:31, insgesamt 4-mal geändert.
gonefishing

Re: Im Westen was Neues - Tenkara

Beitrag von gonefishing »

Danke für den interessanten Bericht!
Stippfischen mit der Fliege, gibt nichts was es nicht gibt...
Mountain Angler

Re: Im Westen was Neues - Tenkara

Beitrag von Mountain Angler »

Hallo,

ich sehe nichts Neues in dieser Technik, ausser, dass die Rute leichter ist, da Rolle und Schnur fehlen und sie sehr kleines Packmass hat. "High Sticking" betreiben wir schon seit Jahren. Ob es am jungen Inn, an der Sihl oder sonst wo ist. Der Vorteil, dass keine Schnur im Wasser liegt, welche mit der Strömung mitgerissen wird und dadurch die Nymphe natürlicher über den Boden kullert, wird ist ja wohl jedem FliFischer bekannt sein.

Ich glaube es hat schon seinen Grund, dass diese Technik bei unseren Fischern keinen grossen Anklang findet. Alte Sache in neue Verpackung stecken und dann gross anpreisen. Na ja, wems gefällt, bitte sehr.
Ich finde, dass ein grosser Teil der Faszination des Fliegenfischens, die Technik des Wurfes ausmacht. Den ganzen Tag hochschlenzen wäre mir zu langweilig.


lieber Gruss
René
Schweizer Angler

Re: Im Westen was Neues - Tenkara

Beitrag von Schweizer Angler »

jedem fischertierchen sein pläsierchen ;-)

ganz wie unser high-sticking ist es nicht, die tenkara-ruten sind nicht nur feiner als jede 9 fuss aftma 5 rute, sondern eben auch massiv länger - ich kenne keine einhandrute von 14 fuss die um etwa 80 -90 gramm wiegt. für das high sticking ist tenkara mir selbst lieber, aber sicher hat das werfen mit einer schlaufe etc. nach wie vor seinen reiz. wobei der basic-überkopfwurf auch bei der tenkara wie beim normalen flfi erzeugt wird, nur dass der stop etwas früher gemacht wird.
dass es bei unseren fischer keinen anklang findet glaube ich weniger, wie sollten sie es kennen, wenn es jetzt erst langsam nach europa rüberschwappt? in deutschland ist der erfolg an anglermessen wo tenkara vorgeführt wird jedenfalls nicht abzustreiten.

ich angle beides - tenkara und europe-flyfishing. apropos wird tenkara als andere form schon seit urzeiten im piemont italiens als "pesca valsesiana" betrieben, und denen gefällt es scheinbar ebenso

http://www.svps.it/pesca/link3.html

und sind wir doch erhlich - was gibt es wirklich eues im fischen? wobbler gib es seit ca.1930, gummifische seit ca. 1960, kohlefaser seit ca. 1970. und im flif wird vieles neu verpackt, auch czech nymphing und "high stiucking" ist nicht effektiv neu ausser dem englischen, wie auch backhand, switchen etc. tönt halt besser, neu verpackt. andererseits dine ich es schön, wenn dem angler auch jhie und da bewusst wird, dass eben die grossväter schon techniken kannten , damit fiengen und fischten, bevor ein certified flycasting instructor überhaupt geboren war.

gruss

sa
Zuletzt geändert von Schweizer Angler am Mi 24. Feb 2010, 17:54, insgesamt 1-mal geändert.
Schnaetzer

Re: Im Westen was Neues - Tenkara

Beitrag von Schnaetzer »

So wie ich das sehe willst Du uns diese angeblich neue Technik schmackhaft machen.
Auch wirst Du sicher wissen wie man zu den Geräten und Zubehör kommt.
Sicher auch über Dich.
Da ich leider ein Schweizer Billigfischer bin,kann ich nicht mithalten.
Ich bin mit Orvis und Sage halt ein älterer und normaler Fliegenfischer.
Komme gut damit zurecht.
Schweizer Angler

Re: Im Westen was Neues - Tenkara

Beitrag von Schweizer Angler »

also ich mag ältere fliegenfischer , ich bin ja selbst einer :-) aber neues probieren mag ich immer noch. und ich angle auch orvis und früher auch mal sage.

warten wir die nächste fischen-jagen-schiessen ab, vielleicht sieht man was oder auch nicht.

gruss

sa
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zuma
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Re: Im Westen was Neues - Tenkara

Beitrag von zuma »

Hallo Stefan

Auch für mich ist es nichts Neues - im Gegenteil; so habe ich vor über 20 Jahren den Spass an der Fischerei verloren, weil zu langweilig, denn es geht wirklich nur noch darum Fische zu fangen.
Zum Glück erlernte ich dann das Fliegenfischen, wo für mich der wesentlichste Bestandteil der Wurf ist. Hier liegt für mich die grosse Herausforderung und nicht darin, mit einem "Schlenzer" möglichst viele Fische fangen zu können. In dem Sinne haben es meine Vorschreiber für mich auf den Punkt gebracht (Fliegenfischen mit der Stipprute bzw. das Wurfelement fehlt).
Gerne gebe ich aber auch Dir Recht: jedem Angeltierchen sein Pläsierchen....

Grusslio
Kurt
Gruss Kurt

(Bambus-&Trockenfliegenpurist)
Schnaetzer

Re: Im Westen was Neues - Tenkara

Beitrag von Schnaetzer »

Es interessiert mich eigentlich nicht was es seit wann gibt.
Mit den Techniken mit denen ich fische versuche ich immer noch das alte Spiel,den Fisch mit demjenigen Köder den ich Ihm präsentiere zu überlisten
Wenn das halt nicht gelingt probiere ich die Methoden zu verfeinern.Ist halt nicht jedermans Sache.
Schweizer Angler

Re: Im Westen was Neues - Tenkara

Beitrag von Schweizer Angler »

und dann gäbe es noch den casting-sport für alle fischmüden ;-)

http://www.americancastingassoc.org/eve ... urney.html
Schweizer Angler

Re: Im Westen was Neues - Tenkara

Beitrag von Schweizer Angler »

@schnätzer
Wenn das halt nicht gelingt probiere ich die Methoden zu verfeinern.Ist halt nicht jedermans Sache.
dafür aber der richtige weg!

gruss

sa
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thymallus
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Re: Im Westen was Neues - Tenkara

Beitrag von thymallus »

danke für den interessanten beitrag. erinnert mich an die alten zeiten, als ich noch ohne rolle auf forellen tippte...

back to the roots, kann ich da nur sagen!

thymallus
God made one third of the earth land and two thirds water which clearly shows that he intended man to spend one third of his time plowing an two thirds fishing!
Schweizer Angler

Re: Im Westen was Neues - Tenkara

Beitrag von Schweizer Angler »

@thymallus - das ist es was mir daran gefällt - mit dem "minimum" das "maximum" zu erreichen.

gruss

sa
alpfish

Re: Im Westen was Neues - Tenkara

Beitrag von alpfish »

Danke SA für diese Info's
aus meiner Sicht ein interessantes verfeinertes Tippfischen, das jedenfalls ein sportliche Methode darstellen kann.

Zwei kritische Fragen dazu:
Darf man in einem Fly only Gewässer auf diese Art mit künstlichen Fliegen Tippangeln?
Praktikabel in einem Gewässer wo auch grosse Fisch zupacken können - wo ist die Grenze?
Schweizer Angler

Re: Im Westen was Neues - Tenkara

Beitrag von Schweizer Angler »

Sali alpfish

Grosse fische an einer tenkara-rute zu landen ist möglich.

Aber genau so wie bei anderen angelruten, gibt es bei tenkara auch verschiedene stärken und schnurklassen,.die japaner praktizieren eine variante des tenkara (japanisch "ayu") auf mehrpfündige karpfen, aber eben mit tankara-ruten anderer schnurklassen. Aus england hat ein tenkara-fischer den fang eines lachses überliefert, den kampf aber nicht als spaziergang bezeichnet; http://uk-tenkara.lefora.com/2010/01/24 ... nkara-rod/ . sowas ist aber eher regel ausnahme denn regel.

Im bergbach oder voralpinen fluss reicht eine klassische tenkara auch für fische um die 45 cm aus. Im bergbach allerdings, und hierfür ist tenkara ja „erfunden“ worden, ist die chance eine 45`er bafo zu anzutreffen selten, ausser in wenig befischten gewässern. 30 cm gilt i.d. r bei uns ja schon als kapital, 24 als durchschnitt.
Wie gesagt habe ich bereits ein „grosser“ fisch an der leichten tenkara gefangen, hier gilt allerdings sofort mit dem fisch in richtung flaches (seichtes) ufer gehen, und wo möglich zugleich flussabwärts drillen. So drillen wir i.d.r auch barben oder grosse äschen an der konventionellen flifirute, flussabwärts strömt dem fisch das wasser von hinten in die kiemen und er wird viel schneller müde als etwa beim stromauf drillen, hier wird oft auch allgemein im fischen ein fehler gemacht, ich sehe hie und da angler die schöne fische fangen aber bockstill am ufer stehen bleiben und auf biegen und brechen (im warhsten sinn) den fisch versuchen zu sich zu dirigieren. Zu lange fights sind zusätzlich auch nicht so fair zum fisch, und wie wir wissen mögen äschen hier gar nichts aushalten und „verrecken“ oft noch nach stunden an überdrillung.
Beim tenkara zählt vorallem das geschick und die technik des anglers über die fische diesen herr zu werden. Dazu gehört eben die richtige drilltechnik und auch die richtige wahl des angelplatzes. Wer von anfang an auf grossfische will, kann dies mit tenkara, wählt aber dann schon im voraus andere, stärkere tenkara-rutenklassen.

Fly-only gewässer – da tenkara zumindest in europa „neu“ ist, kann ich deine frage nicht abschliessend beantworten.
Aber;
angelst du mit fliegen als köder ist das grundsätzlich „fliegenfischen“. Bei fly-only gewässern geht es ja nicht um den wurfstil und ob rolle oder nicht, sondern um den köder „fliege“ und die kleine verletzungsgefahr für den fisch.
Und für die „tüpflischisser“, bei klassischem tenkara wird ja auch die wurfschnur geworfen und die wurfschnur unterscheidet sich optisch kaum von herkömmlichen (seiden-)fliegenschnüren. Und wie mancher fliegenfischer tippt am bach nicht mal seinen palmer vom ufer vor einen ast oder hinter einen stein, wo er mit einem normalen wurf nicht hinkommt.
Ich kenne keine regel an fly only gewässern, wo es vorgeschrieben ist mit rolle und wurfkünsten zu angeln. Ich kenne auch kein regelement wo stehen würde, „50 meter backing auf der rolle und nur der switchcast oder doppelzug ist erlaubt“ , desshalb habe ich keine bedenken wegen „fly only“, ausser der gewässerpächter will dass man mit rolle und wurfkünsten an seinem bach angelt weil er in 50 meter entfernung auch noch ein fliegenfischer-geschäft hat und entsprechende ausrüstung verkaufen will, aber keine tenkara artikel an lager hat ;-) was ein pächter aber vorschreiben kann ist nur die verwendung von trockenfliegen, das muss man aber akzeptieren und gibt es auch verbreitet. tenkara kann man aber auch problemlos "trocken" fischen.
scheins gibt es aber gewässer in norditalien, wo das dem tenkara ähnliche fischen im valsesiana-stil verboten ist, weil man damit zuviel fangen würde (sofern die fische entommen werden). allerdings wird das klassiche "valsesiana" fischen mit 3 fliegen am vorfach ausgeübt. da heben wir in der ch auch regeln, z.b. im kanton be maximal 2 fliegen am vorfach.

Gruss

sa
dstapaco

Re: Im Westen was Neues - Tenkara

Beitrag von dstapaco »

Hallo zusammen,

ich möchte die Linksammlung noch um zwei weitere Link´s erweitern:

http://www.tenkara-fliegenfischen.com und
http://www.tenkara-fliegenfischen.com/forum.
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