Seit besagtem ersten Maitag bin ich auch wieder mehr unterwegs und habe schon wieder einige Kilometer unter den Watschuhen abgerissen.
Leider war der Saisostart in diesem Jahr eher verhalten, nicht was die Menge betrifft, sondern eher, was die Größe der Fische angeht. 20 Forellen in zwei Stunden sind keine Seltenheit, doch meist liegen die Größen zwischen 15 und 25 cm.
Da der Kormoran bei uns auch wieder in beachtlichen Scharen auftrat, schieben es viele auf dessen Anwesenheit im Winter.
Doch ich mag es nicht so recht glauben, denn die Futterfischegrößen sind ja reichlich vorhanden. Auch die Tatsache, dass einige Flußabschnitte fast vollkommen zugefroren waren, lässt die Vermutung offen, dass sie noch da sind,...die Großen!!!
Dies bringt es nun mit sich, nach neuen Flussabschnitten Ausschau zu halten und davon haben wir ja zum Glück reichlich.
Mit der Erwärmung des Wassers, werden auch die größeren Forellen wieder Einzug halten, so meine These und diese scheint sich zu bewahrheiten.
Auch das Kennenlernen neuer Streckenabschnitte hat seine Reize und macht rießen Spaß. Mich zog es diesmal in den oberen Flusslauf und schon die ersten Würfe ließen erkennen, dass reichlich Fisch vorhanden war. In malerischer Umgebung, mit sich und der Natur allein, einem strukturreichen Flussbett, war jeder Wurf von der Spannung geprägt, was sich wohl hinter jedem Stein verbergen mag.
Mit 34 cm fand dann nach langem Warten auch endlich ein erwachsener Fisch die Fliege sehr schmackhaft, eine schön gezeichnete Bachforelle und für den Abschluss eines genialen Angeltages genau das Richtige.
Der Jagdtrieb war nun wieder richtig entfacht und so zog es mich wenige Tage später wieder in besagten Fluss, allerdings paar Kilometer flußabwärts, an ein Wehr, welches in den letzten Jahren immer für eine Überraschung gut war. Diese sollte aber diesmal ausbleiben und nach einer dreiviertel Stunde wechselte ich abermals die Stelle, nachdem ich dort nicht einen einzigen Biss verzeichnen konnte. Das ich an diesem Tag dem " Schneider" entging, habe ich 3 Bachforellen zu verdanken, welche allerdings die 10 cm Marke gerade so erreicht haben dürften.
Seit letzter Woche scheint sich aber nun das Blatt endlich zum Guten zu wenden. Nachdem ich am vergangenen Mittwoch
mehrere Forellen Ü-30 an der Leine hatte, ein Saibling, welcher auch die 30 weit überschritten hatte, fand auch eine Äsche von gut 40 den Weg an den Haken. Alle Fische durften wieder zurück und die Äsche darf außerhalb der Schonzeit gern nochmal wieder kommen.
Gestern dann der Höhepunkt;... nachdem ich meiner Frau am Nachmittag mal wieder eine " Angelgenehmigung" abringen konnte, schlüpfte ich schnurstracks in die Watklamotten und begab mich per kurzer Anreise ( 20 min) zu einem Treffpunkt mit einem Kollegen. Eigentlich verbrachte ich mehr Zeit, ihn für das Fliegenfischen zu begeistern, da er lieber mit der Spinnrute unterwegs sei. Da ich eine zweite Rute im Auto liegen hatte, demonstrierte ich ihm paar Grundwürfe und gab ihn dann vom Ufer aus paar Tipps. Der Clou, nach dem dritten Rollwurf hatte er seinen ersten Fisch an der Fliegenrute und war maßlos begeistert. Da er nun alleine mit dem Rollwurf beschäftig war, packte ich meine andere Angel aus und stellte mich etwas weiter flußaufwärts. Immer wieder waren Forellen beim Steigen zu beobachten und so manche stürzte sich unerschrocken auf die Trockenfliege. Dann, so nach ca. 45 Minuten gab es einen mächtigen Schlag und eine Regenbogen, so um die 40 versuchte sich mit wilden Sprüngen vom lästigen Haken zu befreien. An einer 4 rer Rute ein megageiler Drill.
Mir schlackerten die Knie, das könnt ihr euch nicht vorstellen und immer wieder nahm sie paar Meter Schnur. Nach 10 Min konnte ich sie dann endlich keschern und das Maßband zeigte 44 cm an.
Wieder ging ein toller Angeltag zu Ende und es gibt sie doch noch,".....die Großen"!!!!
PS.: Mein Kollege hat übrigens am gleichen Abend im Internet noch eine Fliegenrute erstanden !!!