Hartnäckige Forellen

Hier kommen die Fragen und Antworten zum Raubfisch-, Spinn- und Schleppfischen rein.
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Eine Bratpfanne

Hartnäckige Forellen

Beitrag von Eine Bratpfanne »

Hallo Leute

Ich habe eine allgemeine Frage zum Spinnfischen auf Forellen im Bach/Fluss. Gestern Nachmittag versuchte ich mein Glück in der Schüss BE. Ich war zuvor noch nie an diesem Gewässer und bringe auch sonst sehr wenig Erfahrung in der Bachfischerei mit. Vorgenommen habe ich mir ausschliesslich mit Kunstködern zu Fischen. In meinem Sortiment mit dabei waren: Diverse Gummifische von Keitech in verschiedenen Farben, Diverse ältere und neuere Spinner und einen kleinen Wobbler von Rapala mit Bachforellenoptik. Keine Ahnung wie die genaue Bezeichnung dieses Typs ist.

Dort angekommen, machte ich erst einen kleinen Spaziergang um den Fluss zu entdecken und gute Spots zu finden. Jedenfalls war ich echt überrascht wie viele Forellen an den vielversprechendsten Stellen zu sehen waren und zum Teil bereits an der Oberfläche nach „Ficher“ schnappten. Voller Vorfreude holte ich meine Ausrüstung und fing an die Stellen zu befischen. Nun, kurz zusammengefasst, konnte ich in 3 Stunden an verschiedenen Spots, mit allen vorher aufgezählten Ködern, genau einen einzigen kleinen Biss auf den Gummifisch spüren. Hängen blieb aber nichts. Ich frage mich nun woran das liegen könnte. Da ich die Fische klar und deutlich sah, kann ich mich diesmal nicht mit der Ausrede, dass es hier wohl keine gibt beruhigen. Ich habe wirklich alles versucht. Köderführung schnell, langsam, mit Zupfern und Pausen, knapp unter der Oberflache oder entlang dem Grund. Die paar Stunden später war ich mit meinem Latein definitiv am Ende. Meine Frage an euch erfahrene Bachfischer liegt nun auf der Hand oder? Was mache ich falsch? Kann es sein, dass die Fische schon so an Kunstköder gewöhnt sind, dass sie das kaum mehr interessiert oder sind manche Forellen einfach von Natur aus so „schnäderfräsig“, dass sie nur auf Naturköder oder Fliegen beissen würden? Wie stark unterscheiden sich die Fische und eure Fangmetoden von Gewässer zu Gewässer? Klärt mich auf, denn ich weiss nicht was ich tue!

Mein nächster Versuch liegt jedenfalls bestimmt nicht in weiter Ferne und ich hoffe Ihr wollt mir für diesen ein paar Tipps und Tricks mit auf den Weg geben.

Danke schon im Voraus
Gruess Dänu
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astacus
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Re: Hartnäckige Forellen

Beitrag von astacus »

Das kann an allem möglichen liegen.

-> Die Schüss ist stark befischt, die Fische sind dort entsprechend vorsichtig.

-> Wenn jemand kurz vor dir (am selben Tag) dort geangelt hat, sind die Fische etwas vergrämt und somit ebenfalls vorsichtiger.

-> Kann sein, dass die Forellen sich aufgrund des Schlupfes oder so gerade mehr von Insekten ernähren, weshalb Wobbler, Gufis oder Spinner aktuell nicht die besten Köder sind.

-> Rappala-Wobbler im Bachforellen-Design sind zwar im Grundsatz fängig, ich verwende diese gelegentlich auch. Aber es gibt auch weitaus fängigere Wobbler. Der Wobbler kann aber auch einfach falsch geführt worden sein.

-> Das Fischen mit Gummis im Bach macht zwar Spass, aber es lässt sich viel falsch machen. Ich finde das schwieriger als mit Spinnern oder Löffeln zu fischen. Das Hauptproblem scheint mir, dass man mit den kleinen leichten Gummis für Forellen in den grösseren Kolken (Schwellen) nicht die tiefsten Stellen erreicht, wo die Fische hocken.
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til
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Re: Hartnäckige Forellen

Beitrag von til »

Was verwendest du für eine Schnur?
Im klaren Wasser fische ich immer mit c. 1,5m Fluorocarbono vorfach.
Grundsätzlich halte ich Spinner für sehr gute Forellenköder. Aber wenn sie scheinbar nicht wollen, musst du experimentieren: Kleinere Spinner probieren, andere Farben, z.B. nicht das übliche Gold/Silber, sondern Grün, Braun, Schwarz.
Fisherboy

Re: Hartnäckige Forellen

Beitrag von Fisherboy »

Erging mir letztens genau gleich. Wir haben zu zweit die ganze Strecke von Frinvilier bis zum Ausfluss in den See in Biel abgefischt.
Resultat: genau eine 30er Bachforelle. Ansonsten gar nichts. Und ich denke nicht, dass sooooo viel in der Stadt Biel gefischt wird.

Es scheint im Moment einfach schwierig zu sein. :cry:
Eine Bratpfanne

Re: Hartnäckige Forellen

Beitrag von Eine Bratpfanne »

Danke für eure Antworten

@Astacus: Dass die Schüss stark befischt ist, dachte ich mir schon. Gibt auch wirklich viele vielversprechende Spots.
Bezüglich der Wobbler muss ich gestehen, dass ich mich, da ich momentan noch eine sehr hohe Versenkungsrate habe, bis anhin gehütet habe die teuren Exemplare zu kaufen. Werde das nun aber sicher mal probieren. Dann kommt von nun an einfach die Badehose mit.
Ich finde aber, dass sich gerade die Tiefen Stellen besser mit dem Gummi befischen lassen. Mit einem 3g Bleikopf geht der doch schon schnell genug runter und im Gegensatz zum Spinner können die Bisse doch bereits beim absinken erfolgen oder? Naja, jedenfalls kann ich tatsächlich nicht mit grossen Erfolgen prahlen.
@Til: Das Vorfach handhabe ich genauso. Vielleicht etwas kürzer als 1.5m aber ebenfalls Fluocarbon.
@Fisherboy: Beruhigend zu hören, dass ich nicht der einzige bin, der Mühe hat.

Ich werde es jedenfalls weiterhin versuchen und experimentieren.
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Re: Hartnäckige Forellen

Beitrag von til »

Ich finde die Rapala Wobbler ganz brauchbar. Original Minnow oder Countdown. Je nach dem wie Tief man will. Es gibt auch schöne Elritzendekors (falls Elritzen im Bach vorkommen). Ev. auch Shad Rap. 7cm ist eine gute grösse, vielleicht an einem kleinen Bach auch mal auf 5 runter. Aber Forellen ab c.25cm haben definitv kein Problem mit einem 7cm Wobbler.
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Re: Hartnäckige Forellen

Beitrag von SbiroBass »

Leider ist es an vielen Bächen das Problem, dass so 100 Leute pro Woche die guten Stellen befischen. Die Forellen die noch da sind verziehen sich in Ihre Löcher und wens ganz viel Befischungsdruck hat bleiben sie fast immer drin. Es überleben logischerweise auch nur die, welche sich fast nicht blicken lassen. Dazu noch die niedrige Temparatur, dann ist es halt schwierig was zu fangen.
Eine Bratpfanne

Re: Hartnäckige Forellen

Beitrag von Eine Bratpfanne »

Hat geklappt mit dem Silbernen Mepps grösse2 :-)

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35 und 28

Danke und liebe Grüsse
Daniel
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Re: Hartnäckige Forellen

Beitrag von Rolandus »

Petri zu den schönen Forellen. Spannend, dass trotz all den teuren und speziellen Ködern am Schluss doch der Klassiker fängt :v:
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Re: Hartnäckige Forellen

Beitrag von miichii »

zuerst einmal Petri zu den schönen forellen !

nun habe ich noch eine Frage. Ich habe in letzer Zeit des oft das Problem, dass wenn ich mit Wurm fische die Forellen zwar beissen und auch ein kurzer Drill möglich ist, jedoch bringe ich nie eine Forelle aus dem Wasser. Ich Ziehe den Wurm immer bis auf die Schnurr, damit er an der Schaufel oben am Hacken hängen bleibt. Jedoch habe ich durch das eine total zerbissenen Wurm. die Bissspuren sind auch auf der Höhe des Hackens.
Ich habe keine Ahnung was ich noch machen kann, ich habe es mit frühen und späten Anhieben versucht aber das Ergebniss bleibt das gleiche.
Habe auch verschiedene Hacken und Grössen versucht jedoch hat auch das nichts gebracht.
Hat da jemand eine Idee ?
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astacus
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Re: Hartnäckige Forellen

Beitrag von astacus »

Wenn ich mit Wurm fische, sind es vornehmlich kleine Forellen, die nicht hängen bleiben, was mir sehr recht ist. Ich fische recht gross (grosser Regenwurm, 2er bis 4er Haken), zumindest grössere Fische bleiben damit problemlos hängen.
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Re: Hartnäckige Forellen

Beitrag von SbiroBass »

Das ist normal mit den Würmern, halten nicht viel aus weil es Naturköder sind. Als ich früher auf Egli mit Wurm gefühlert habe, war der Wurm auch meistens nach einem Fisch dahin.

Deine Bissspuren kommen von den feinen Zähnen, wenn der Fisch sich schüttelt, wird der Wurm durch diese und den entstehenden Druck zerrissen.
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