Auf der Suche nach spannenden, möglichst unberührten Fischereigewässern habe ich schon Stunden in Foren etc. verbracht. Nun verfasse ich auch meinen ersten Fishingtrip-Bericht. Aufgrund der körperlichen Anforderungen denke ich kaum dass, wie von einigen wahrscheinlich befürchtet, der Fischereidruck an diesem Gewässer zunehmen wird.
Am 30.6.2012 bei ca. 30 Grad machte ich mich um 12.00 beim alten Bahnhof in Wassen (UR) auf den Weg zu den Rohrseen auf 2337 m.ü.M. Inzwischen bin ich mir bewusst, dass ich mehr als 1400 Höhenmeter vor mir hatte - mit gefühlten 20kg Gepäck (Zelt, Schlafsack etc). Der Aufstieg war hart. Die Hitze, meine durchschnittliche Kondition und die Raucherlunge liessenmich leiden.
Endlich gegen 17.00h oben angekommen, musste ich wie befürchtet feststellen, dass mehr als der halbe See noch zugefroren war, nur der vordere flache Teil war gut befischbar. Mehrere Kreise zierten verheissungsvoll den kleinen offenen Seeteil...Zuerst Zelt aufgestellt, trockenes Tshirt angezogen, Kaffee gekocht und genossen...
Dann der erst Wurf mit Wobbler - und Biss. Eine schöne gezeichnete Regenbogenforelle um die 30cm. Zahlreiche Action auf Spinner, Wobbler und Gummifische. Die Kanadier jagten alles wie wild. Eine Canuck grösser als ca. 35 konnte ich leider nicht verführen. Viele Fische glitten mir beim sorgfältigen aushaken wieder aus den Händen (...).Je eine Rainy und eine Namei "schleppte" ich am nächsten morgen mit ins Tal.
Gegen 20h freute ich mich auf eine warme Pasta. Doch leider musste ich feststellen, dass der Benzinkocher leer war. Verdammte *****. Roher Fisch schmeckt mir leider nicht. So musste einer der zwei "Notservelats"und Brot genügen. Erschöpft legte ich mich gegen 22.00h schlafen. Um 4.00 weckte ein heftiger Windsturm bzw. das laute flattern der Zeltplane. Um 6h nochmals kurze Angelsession jedoch ohne Action. Um ca. 7:00 kurzes heftiges Gewitter mit Hagelschlag. Das Bergwetter zeigte sich von seiner launischen und unberechenbaren Seite. Um 8:00 machte ich mich wetterdicht verpackt auf den Abmarsch. Obwohl sich das Gewitter rasch verzog war es mir aufgrund meiner geringen Nahrungsreserven etwas mulmig zumute. Nach 4h mit zittrigen Knien im Tal angekommen, lies ich mich bewirten. Pasta, Kaffee und ein kühles Grosses.
Auf dem Retour weg fischte ich noch kurz an der Maienreuss und konnte zwei schöne Ü30 Bachforellen landen. "Rorsee ich komme wieder - aber nächstes mal im August, mit weniger Gepäck und mit vollem Benzinkocher!" Wer mitkommen möchte kann sich gerne melden.