Seid gegrüsst
Da jetzt doch einige vom schönen ü-70er Duo berichtet haben, will ich auch meine Version der Geschichte erzählen.
Es begann alles am Samstagmorgen den 23.02.2013 in Kandersteg. Ein Blick auf die Anzeigetafel verriet uns, dass wir anfangs sicher ein bisschen leiden würden.
Der zweite Blick galt der Gefahrenstufetafel. Diese hielt sich zum Glück still und zeigte bis zum Öffnen des Billetschalters immer schön Stufe 1 an. Nicht so wie am vorigen Sonntag als plötzlich die Tafel ausgetauscht wurde und Stufe 2 die Stimmung in der Warteschlange etwas drückte.
Die Gondelfahrt führte uns dann in die noch kältere leicht Nebelverhangen Höhe.
Ich bereitete mich in der Gondel (zugegebenermassen etwas übertrieben) auf die erwartete Kälte vor.
Mein Kollege meinte dann in der Mitte des Sees, das diese „Sturmhaube“ eigentlich doch gar keine so doofe Idee war.
Als wir dann mit Fischen begannen, war relativ schnell ein akzeptables Loch gefunden. Die paar Fischer neben uns hatten zwei bessere Löcher, und zogen nach etwa eineinhalb Stunden ab. Unser Fang liess sich von der Grösse her aber gut sehen weshalb wir unser Loch nicht wechselten. Ausserdem wollten wir noch die schön warme Sonne und das super Wetter geniessen. Endlich schien es so, als könnte mein Fischerkollege seine Androhung wahr machen und bei einem gemeinsamen Angelausflug den grösseren Fisch für sich beanspruchen. Ich hätte ihm dies nach einem Jahr Versuchen auch gegönnt. Mit den ca. 35cm die er vorlegte schien er auf bestem Wege zu sein. Sein erhobener Finger mit der Androhung „Wenn du auch dieses Mal… dann werde ich …“ machte mir Eindruck und ich versuchte dies auch umzusetzen.
Die Löcher neben uns wurden wieder neu besetzt. Und das Heben und Senke der Rute ging weiter. Der Whisky und der Tee halfen beim warm halten und die Landjäger schmeckten ausgezeichnet.
Die Idylle wurde dann abrupt durch einen Hilferuf von einem weiter entfernten Loch „gestört“. Wir und unsere Lochnachbarn eilten mit meist eiligen Schritten zu Hilfe. Es zeigte sich schnell dass wir wirklich helfen mussten, als wir realisierten dass das was an dieser Rute hing, nicht durchs Loch passte. Das Erweitern des Lochs mit Bohrer und Schneeschaufel wurde zu Zerreisprobe. Keiner wollte Schuld sein falls die Schnur riss oder der Fisch flüchten konnte. Schlussendlich konnte der Fisch dank einem langen Arm doch noch gelandet, respektive geeist werden. Alle waren baff ob der Grösse des Kanadiers. 76cm waren wirklich erstaunlich.
Als sich die Aufregung langsam legte gingen unsere Lochnachbarn wieder zu Ihren Ruten zurück. Mein Kollege und ich blieben noch etwas, da seine Freundin mit Kollegin über den See auf uns zukam. Sie wollten uns besuchen und schauen was wir so langweiliges auf dem See machen. Da war dieser Fisch durchaus eine willkommene Werbung für unser Hobby. Also beschlossen wir zu warten bis sie uns erreicht hatten. In der Zwischenzeit begann der Fänger seine Sachen zu packen, da er sein Zeil mehr als erreicht habe. Er ermunterte mich, das Loch doch noch ein bisschen zu befischen, vielleicht gäbe es ja noch so einen da unten. Diese Aufforderung nahm ich natürlich war. So ergab es sich, dass wir den Frauen eine Livedrill bieten konnten als es plötzlich bei meiner Rute knallte. Juhu sie wurde krumm und es wurde einiges an Schnur abgezogen.
Etwa 10 Minuten später konnte ich dann meinen Jubelschrei zum Besten geben. Ich denke der halbe See hat den gehört. Etwas kleiner war mein Fisch schon, aber mit 73cm nicht zu verachten.
Die Freude war riesig, was man mir auch ansah.
Nachdem wir uns beruhigt, bedankt und verabschiedet hatten, ging es zurück zu unserem Material. Ein Fototermin mit dem Kanadier und seiner eigentlichen Nahrung stand noch an.
Ich werde den Tag wohl nie vergessen und wohl auch nicht so schnell wieder so etwas erleben.
Allen die geholfen haben, ein grosses Danke.